Mercedes Strichacht (W114/115) Kaufberatung
Großes Fressen für den Rost
Die Karosserie des Mercedes Strichacht (Baureihe W 114/115) setzte 1968 Maßstäbe in Solidität und Unfallsicherheit. Doch ihre komplexe Struktur mit vielen Hohlräumen ist ein Fressen für den Rost. Das hohe Preisniveau fördert tückische Blender.
Karosserie-Check
Selbst strukturell rostgeschwächte Mercedes Strichacht können mit glänzendem Lack immer noch die TÜV-Prüfung bestehen, weil es so viele verborgene Hohlräume gibt. Bei ernster Kaufabsicht ist deshalb eine Inspektion auf der Hebebühne Bedingung. Vorab gilt: Fußmatten hoch, Innenschweller und vordere Längsträger durch Abklopfen mit einem Schraubendreher prüfen. Wasser, das man durch die Lüftungsschlitze gießt, muss unten wieder rauslaufen.
Technik-Check
An dieser Stelle betrachten wir nur die Benziner. Auch die Mercedes Strichacht-Motoren kennen typische Schwächen. Entgegen der landläufigen Meinung sind die Vierzylinder robuster, langlebiger und unproblematischer als die Sechszylinder, vor allem die Modelle 200 und 230.4 vereinen hohe Lebensdauer mit leisem Motorlauf und günstigem Verbrauch. Der langhubige 220 neigt im Alter zu höherem Ölverbrauch, ein Leiden, das die Sechszylinder teilen. Lenkgetriebe, Vergaser und die D-Jetronic machen öfter Kummer.
Preise
Ein Mercedes 230.4 kostet im Zustand 2 rund 12.000 Euro. Mäßige Fahrzeuge gibt es für etwa 3.800 Euro.
- Bei Einführung 1968 (Mercedes-Benz Typ 220) :
- 12.000 Mark
- Bei Produktionsende 1976 (Mercedes-Benz 230.4) :
- 17.505 Mark
Ersatzteile
Der Mercedes Strichacht wurde in schier unzähligen Modell-und Ausstattungsvarianten gebaut, von der steten Modellpflege ganz zu schweigen. Da ist nicht mehr jede Variante einer Türverkleidung zu kriegen. Aber das meiste gibt es über Nacht.
Schwachpunkte
- Motorraum
- Wasserkasten
- Kotflügel
- Schweller
- Längsträger vorn
- Hinterachsaufnahme
- Kolbenringe
- Vergasereinstellung
Wertungen
Fazit
Die Karosserie des Mercedes Strichacht (Baureihe W 114/115) setzte 1968 Maßstäbe in Solidität und Unfallsicherheit. Doch ihre komplexe Struktur mit vielen Hohlräumen ist ein Fressen für den Rost. Das hohe Preisniveau fördert tückische Blender.