Mercedes-Benz 500 SEC Gullwing SGS
Teurer Flügeltürer aus der Styling Garage
Die Styling Garage hat in den 80er-Jahren 57 Mercedes 126er-Coupés zu Gullwings umgebaut. RM Sotheby's versteigert eine dieser Raritäten am 23.11.2024 in München. Billig wird's nicht.
17.10.2024
Andreas Of-Allinger
Foto: Keno Zache/RM Sotheby's
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RM Sotheby's versteigert Ende November in München diesen Mercedes 500 SEC "Gullwing", einen Umbau der Styling Garage.
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Typisch 80er-Jahre-Tuning: größerer Stoßfänger mit Zusatzleuchten, wie der Stern im Kühler in Wagenfarbe lackiert.
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Chris Hahn, Chef der Styling Garage, hatte für den C 126, also das Coupé der S-Klasse, einen Flügeltürer-Umbau ausgetüftelt.
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Der Umbau zum Gullwing verdoppelte mal eben den Grundpreis des Basisautos von 83.000 Mark.
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Man musste ihn also wollen, den Gullwing. Und bezahlen können.
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Das gilt heute erst recht: Der Schätzpreis liegt bei 350.000 bis 400.000 Euro. Das ist in etwa zehnmal so viel, wie ein originaler 500 SEC in sehr gutem Zustand kostet.
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Helle Nähte an den Ledersitzen, ein geschnitzter Wählhebel und bestickte Fußmatten sind nicht die einzigen Hinweise auf Zeitgeist und Umbau.
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Die Betätigung für die kürzlich überholte Hydraulik der Flügeltüren ist in der Mittelkonsole schwer zu übersehen.
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Ein S-Klasse Coupé zählte in den 80er-Jahren zu den gediegensten Zweitürern, die man kaufen konnte.
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Daran änderte sich nach dem Umbau nichts Wesentliches. Nur der Auftritt beim Ein- und Aussteigen war ein anderer.
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Auf der Lenksäule sitzt ein nachgerüstetes Vierspeichen-Lenkrad.
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Ungewöhnlich für ein sonniges Land wie Kalifornien: beheizbarer Fahrersitz.
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Die Styling Garage verewigte sich mit einer Plakette am Kofferraumdeckel.
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Schiebedach unmöglich: Die Ausschnitte der Flügeltüren reichen weit ins Dach.
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Auf dem Lenkrad ist ebenfalls das Logo der Styling Garage angebracht.
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Auf den hellgrauen Fußmatten ist der Modellname eingestickt.
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Der geschnitzte Wählhebel ist einem Falkenkopf nachempfunden.
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Ein 126er-Coupé ist ein echter Viersitzer, in dem auch im Fond Erwachsene genügend Platz haben.
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Die Zifferblätter der Instrumente sind weiß hinterlegt.
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Unverändert: Fünfliter-V8 der Baureihe M 117 mit 231 PS Leistung und 405 Newtonmeter Drehmoment.
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Wer in den 1980er-Jahren ein sehr gutes Auto kaufen wollte und das Geld dafür hatte, ging zum Mercedes-Benz-Händler und bestellte dort eine neue S-Klasse. Die Baureihe 126 war die perfekte Wahl für alle, die nach einer langen Strecke entspannt aus dem Auto steigen wollten. Gediegen, nicht protzig. Chefs kleiner Unternehmen fuhren Sechszylinder, Konzern- und Staatenlenker ließen sich im 500er chauffieren. Ein 500 SEC war bis zum Erscheinen des 560 SEC das Äußerste, was man bei Mercedes bekam.
Aufschnitt von der Styling Garage
Es gab jedoch durchaus Leute, die wollten mehr. Sie gingen zum Tuner: AMG, Brabus, Styling Garage. Aufrecht, Melcher und Buschmann bauten dickere Motoren, Räder und Schürzen an die noblen Karossen. Chris Hahn ging dem Sternenkreuzer hingegen ans Blech: Der Ingenieur hatte ein Cabrio (Marbella) und einen Flügeltürer ausgetüftelt. In der Nähe von Hamburg baute er 126er-Coupés zu teuren Raritäten um. Die Kundschaft kam meist aus den USA oder dem arabischen Raum.
Einen der 57 'Gullwing' lieferte die Styling Garage nach Kalifornien. Das Coupé wurde im Mai 1984 umgebaut, vermutet RM Sotheby's. Dreiteilige BBS-Räder und in Wagenfarbe lackierte Kunststoff-Stoßfänger transportieren eine Menge Zeitgeist. Der große Mercedes-Stern im Kühlergrill ist ebenfalls in Wagenfarbe lackiert – auch das ist typisch 80er. Ein geschnitzter Holzwählhebel und zwei große, runde, rote Schalter weisen innen auf den Umbau hin. Die grauen Ledersitze haben helle Nähte, auf dem Boden liegen bestickte Fußmatten.
Schätzpreis: 350.000 Euro
Der Umbau verdoppelte den Listenpreis von 83.000 Mark. Das Auktionshaus versteigert dieses weiß lackierte Coupé Ende November 2024 in der Motorworld in München. Der Schätzpreis liegt bei 350.000 bis 400.000 Euro. Das ist in etwa zehnmal so viel, wie ein originaler 500 SEC in sehr gutem Zustand kostet.