Youngtimer-Ausstellung im Mercedes-Benz Museum
So bunt war das Mercedes-Museum noch nie
Mercedes-Benz zeigt im Museum Youngtimer der 90er und 2000er. Die Ausstellung läuft vom 11. April bis 2. November 2025.
10.04.2025 Andreas Of-Allinger
Bunter war noch keine Ausstellung im Mercedes-Benz Museum: Die Youngtimer-Sonderschau zeigt Traumautos der 90er bis 2000er und wagt viel Farbe. Ein SLK der ersten Generation R170 in fröhlichem Gelb steht vor einem knallpinken Bild, das mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellt wurde. "Easy Life" nennt Mercedes dieses bunte Podest.
Bunter war das Mercedes-Museum nie
Besucher des Museums kennen und mögen den SLK: "Publikumsliebling" nennt ihn Benedikt Weiler, Kurator des Museums. In Prospekten und auf Pressebildern war der Roadster häufig in dem strahlenden Gelb abgebildet, auf der Straße ist Yellowstone eher selten zu sehen.
Silber war bei Mercedes in den 90er-Jahren eine gefragte Farbe. Deshalb finden sich im Bestand der Mercedes-Sammlung wenige farbige Autos. Denn Bandabgänger sind meistens in populären Farben lackiert und zeigen die Autos, wie sie zu ihrer Zeit typischerweise bestellt wurden. Wie der almandinschwarze CL 600 etwa, der neben einem CLS 350 CGI auf der Themeninsel "Feinsinn" steht. Der C219 ist in "Alubeam" lackiert, einem speziellen Mattsilber. CL und CLS stehen für Luxus und Design.
Fünf Themen, die für die 90er-Jahre typisch sind, hat Mercedes im Collection-Raum 5 inszeniert. Die "Subkultur" ist mit einem raren E60 AMG und zwei Hip-Hop-Figuren inszeniert. Der W210 mit aufgebohrtem Achtzylinder wurde in einer zweistelligen Stückzahl auf Kundenwunsch gebaut. Bei diesem Exemplar sind Grill und Stern schwarz lackiert – eine Reminiszenz an die AMG der 80er-Jahre.
Zwei Autos in der Sonderausstellung sind neu im Museum: Ein schwarzer SLR Roadster und ein R 320 CDI in "Alubeam". Der SLR steht zusammen mit einem E500 und einem 190E Evo 2 für "Supersonic", die R-Klasse für "Space". Ein Neonschriftzug an der Wand könnte das heimliche Motto der Ausstellung sein" "When we were young" dürfte mancher Besucher denken, wenn er 90er-Jahre-Accesoires wie Trollis, Videokassetten, Tamagotchi und Schiebehandy in der Vitrine sieht. MancheAusstellungsstücke stammen aus privaten Sammlungen von Mitarbeitern, andere kamen über Internet-Flohmärkte in den Bestand und Adidas lieh dem Museum aus dem Archiv zwei Paar Sneaker und ein paar Adiletten.
Face Swap mit Künstlicher Intelligenz
Mercedes verknüpft den Blick zurück mit aktueller Technik: An drei Stationen können Besucher mithilfe künstlicher Intelligenz Bilder (KI) und Musik erzeugen und per QR-Code auf ihr Smartphone laden. An einem 43-Zoll-Hochkant-Bildschirm komponiert die KI aus Archivbildern, Avataren und errechneten Hintergründen zum Beispiel einen W124 in einer futuristischen Umgebung.
Das Programm wurde extra für die Ausstellung geschrieben, es läuft offline auf einem daneben platzierten Rechner. Eine Station weiter können Besucher von der KI einen Song samt Text komponieren lassen. Und der "Face "Swap" inszeniert Selfies der Besucher in einer künstlich erzeugten Umgebung.
An zwei Arcade-Stationen laufen eigens für Ausstellung programmierte Rennspiele. Hier fährt ein Evo 2 durch eine liebevoll gestaltete Umgebung – je nach Fingerfertigkeit mehr oder weniger zügig.
Das Mercedes-Benz Museum hat täglich von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Kasse schließt um 17 Uhr. Der Eintritt kostet 16 Euro, ermäßigt 8 Euro.