Original-Karosserieteile für den Mercedes 300 SL
Frisches Blech für den Flügeltürer
Mercedes fertigt neue Karosserieteile für den legendären 300 SL. Das hat seinen Preis. Bestellt wird direkt beim Mercedes-Vertriebspartner.
17.08.2021 Joel LischkaNur wenige Autos haben sich über die Jahrzehnte einen Legenden-Status erarbeitet, der mit dem Mercedes 300 SL mithalten kann. Um den Zweisitzer noch lange fit halten zu können, bieten die Schwaben SL-Fahrern jetzt neue Karosserie-Blechteile für den Klassiker an.
Kotflügel für fast 15.000 Euro
Wer die Teile braucht, muss den Geldbeutel allerdings mehr als nur ein bisschen öffnen – wobei des SL-Fans ja grundsätzlich nicht anders kennen. Für 11.900 Euro gibt es jeweils einen Kotflügel für die rechte und einen für die linke Seite. Am Heck darf der Kunde knapp 3.000 Euro mehr in die Hand nehmen. 14.875 Euro kostet ein Seitenteil des hinteren Kotflügels. Den Heckboden gibt Mercedes mit einem Preis von 8.925 Euro an. Im Vergleich dazu geht das Heckmittelstück für 2.975 Euro beinahe als Schnäppchen durch. SL-Fahrer werden sich diese "Peanuts" wohl leisten können. Ein gut erhaltener Flügeltürer-SL ist laut Classic Analytics zwischen 850.000 Euro und 1.150.000 Euro anzusiedeln.
Gefertigt von Mercedes-Lieferant
Ein zertifizierter Lieferant von Mercedes-Benz Classic stellt die Teile für den "Gullwing" her. Aus optimierten 3D-Daten konstruiert der Lieferant Werkzeug, das auf der Original-Karosserie basiert. Anschließend entstehen die Blechteile anhand des Werkzeugs. Mit Klopfhölzern bekommen die neuen Elemente danach in Handarbeit ihren Feinschliff. Mercedes verspricht sich von dieser Fertigungstechnik eine hohe Passgenauigkeit, die Nacharbeiten am Fahrzeug auf ein Minimum reduzieren soll.
Die 3D-Werkzeugdaten gehören zudem zur Qualitätsprüfung beim Falschfarbenvergleich. Das Messwerkzeug visualisiert Abweichungen über den Soll- und Istzustand der Falschfarben. Dadurch sind Messergebnisse eindeutig und schnell interpretierbar.
Sportwagen des Jahrhunderts
Von 1954 bis 1963 stellte Mercedes den Sportwagen her. In dieser Zeit gelangte die schwäbische Ikone zu Weltruhm. In den ersten drei Jahren der Produktionszeit gab es das Auto nur als Coupé. Ab 1957 kam die Roadster-Version zum Portfolio dazu. Insgesamt entstanden in dieser Zeit lediglich 1.400 Exemplare des Flügeltürers. Zusammen mit dem Roadster stellten die Stuttgarter 3.258 Stück der intern als W198 bezeichneten Baureihe her.
Als Motor gab es einen Reihen-6-Zylinder mit 3 Litern Hubraum, der 215 PS leistete. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h war der 300 SL das schnellste in Serie gebaute Auto seiner Generation. 1999 wählten ihn die Leser der Motor Klassik zum Sportwagen des Jahrhunderts.