Mercedes-Benz W140

V8 und V12 in der Kaufberatung

Nur stark vernachlässigte W140 rosten an den Mercedes-typischen Stellen wie Wagenheberaufnahmen, Kotflügelkanten und Radläufen. Doch Can-Bus-Elektronik und technische Komplexität sind große Handicaps für den Unterhalt.

Mercedes-Benz W140, V8/V12, Frontansicht Foto: Arturo Rivas 10 Bilder

Karosserie-Check

Der W140 ist neben dem SL-Roadster R 129 der Rost-resistenteste Mercedes seiner Epoche. Nur ungepflegte Exemplare erwischt es an Kotflügeln, Radläufen und Wagenheberaufnahmen unter den Abdeckkappen. Abplatzer beim Wasserbasislack sind, anders als beim W124, selten. Doch das Leder scheint nicht so haltbar wie bei den Vorgängern zu sein. Die Sitze wirken speckig, und der Bezug wirft heftige Falten. Wie bei den Vorgängern läuft die Verbundglas-Heckscheibe milchig an. Räder und Reifen sind auf Originalität zu prüfen. Die Zuziehhilfe der Türen und der Heckklappe versagt oft.

Technik-Check

Hoffentlich geht nichts kaputt. Dieses Flehen begleitet viele W140-Besitzer im Alltag. Autos mit 400.000 bis 600.000 Kilometern in Internet-Anzeigen machen Mut. Die V8- und die V12-Motoren sowie die Automatikgetriebe sind bei regelmäßiger Wartung problemlos. Doch die elektronische Vernetzung über Can-Bus-Steuergeräte weist mit zunehmendem Alter kostspielige Tücken auf. Speziell die Spitzenmodelle sind vollgepackt mit komplexer Elektronik, deren Fehlerdiagnose und Reparatur heftig ins Geld geht.

Preise

Classic-Car-Tax-Preis 2012 (Zustand 2/4, MB 400 SEL) 7.500/3.000 Euro.

Bei Einführung 1991 (Mercedes-Benz 400 SEL) :
115.767 Mark
Bei Produktionsende 1998 (Mercedes-Benz 420 SEL) :
133.516 Mark

Ersatzteile

Stark dezimiert zeigt sich der W140-Bestand. Sechszylinder- und Dieselmodelle erlauben den preiswerten Einstieg. Die V8- und V12-Kandidaten sind in Topzustand begehrt. Ersatzteile gibt es umgehend beim lokalen Mercedes-Vertreter. Beten, dass nichts kaputtgeht, ist angebracht.

Schwachpunkte

  1. Wagenheberaufnahmen
  2. Zuziehhilfe der Türen
  3. Sitzpolster, Türverkleidungen
  4. Can-Bus-Steuergeräte
  5. Kabelbaumisolierung
  6. Sonderausstattungen (Funktion)
  7. Traggelenke, Spurstangenköpfe
  8. Klimaanlage, Lüftung
  9. Bosch LH-Jetronic
  10. Zylinderkopfdichtung
Mercedes-Benz W140, V8/V12, Schwachstellen, Igelbild

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Nur stark vernachlässigte W140 rosten an den Mercedes-typischen Stellen wie Wagenheberaufnahmen, Kotflügelkanten und Radläufen. Doch Can-Bus-Elektronik und technische Komplexität sind große Handicaps für den Unterhalt.