Mercedes S123 T-Modelle im Check
Großer Kombi für den Alltag
Gute T-Modelle sind schwer zu finden, nicht mehr billig, aber den Preis wert. Wichtig: Gute Karosserie-Substanz. Tipp: 300er Turbodiesel.
06.10.2015
Michael Orth
Foto: Jörg Künstle
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Fast schon fällt es nämlich ein bisschen schwer, einem so schönen T-Modell den Alltag zuzumuten. Keine Frage, der Mercedes meistert ihn. Aber bitte nicht lieblos verbrauchen.
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Die ersten T-Modelle rosten extrem, ab 1979 wird es etwas besser. Der Grund: Eine bessere Grundierung. Aber erst ab 1983 ist die Korrosionsvorsorge vollständig ausgereift.
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Die Motorenpalette reicht vom Zweiliter-Vierzylinder mit Vergaser und 94 PS bis zum 2,8-Liter-Reihensechszylinder mit bis zu 185 PS. Die Selbstzünder mit 2,0 bis 3,0 Liter Hubraum und einer Leistung von 54 bis 125 spielten noch nicht so eine große Rolle beim T-Modell.
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Treuer Begleiter: M102-Motor mit Einspritzung.
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Velours, Sitzheizung, Klima: Willkommen daheim. Das Cockpit erinnert eher an ein Wohnzimmer.
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Mit dem W123 befindet sich Mercedes genau im Bereich des Übergangs von dem bis in die 70er-Jahre reichenden Chromzeitalters hin zu den 80er-Jahren mit Kunststoffanbauteilen.
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Platz, Platz und noch mehr Platz: Über das Raumangebot im 230 TE kann man sich wirklich nicht beschweren.
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Den großen Kofferraum kann man auch gerne mal zum provisorischen Schlafplatz umfunktionieren.
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Lifestyle-Kombi: Damals galten die bis zu 1.500 Liter Ladevolumen des S123 schon als ordentlich, wenn auch nicht überbordend viel. Denn ein Wartburg 353 Tourist konnte schon mit 1.800 Litern auftrumpfen.
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123er-Nomenklatur: Die Kombis der Baureihe 123 tragen den Buchstaben "S", die Limousinen "W", die Coupés "C", die Langversionen "V" und die Sonderausführungen "F" vor der Ziffernfolge eins-zwei-drei.
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Die Dachreling glänzt mit ihren Rundrohren noch herrlich - beim Nachfolger W124 wurde sie durch ein grauschwarzes, profiliertes Pendant ersetzt.
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Die Fuchs-Barock-Leichtmetallfelgen kommen beim 123er am besten zur Geltung.
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Zudem liegt der Verbrauch mit Werten um 9 bis 12 Litern im Alltagsbetrieb im grünen Bereich. Automatikversionen liegen rund einen Liter darüber.
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Wer sich heute für ein Mercedes T-Modell der Baureihe 123 entscheidet, muss mit rund 10.000 € für ein Zustand 2-Exemplar rechnen (230 TE), die 200er-Vergaser liegen rund 2.000 € darunter, das Topmodell 280 TE um den gleichen Betrag darüber. Im Zustand 4 geht's bei rund 1.000 € los.
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Der Mercedes-Benz der Baureihe W123 ist ein zuverlässiger Alltagsklassiker. Weil das kein Geheimnis ist, steigen die Preise stark.
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Karosserie-Check
Die erste Serie rostet extrem stark. Mit besserer Grundierung ab Ende 1979 gibt sich die Sache etwas, doch erst ab 1983 ist die Korrosionsvorsorge der Rede wert. Besonders betroffene Punkte: Die Ecken der Frontkotflügel unter der Stoßstange. Außerdem: Schraubkanten der Kotflügel, Stehbleche im Motorraum und die Scharniermulden der Haube. Auch der vordere Haubenabschluss rostet bei den T-Modellen besonders. Türunterkanten, Schweller, vor allem im Bereich der Wagenheberaufnahme, und die Unterseite der Heckklappe setzen ebenfalls gerne Rost an. Häufig verstopft: Der Schottwandablauf an der Stirnwand des Motorraums.
Technik-Check
Viele Kilometer haben fast alle 123er auf der Uhr. Das muss nicht schrecken. Allerdings neigen beim beliebten Vierzylinder M102 im 200 E und 230 E die Krümmer zu Rissen, die Nockenwelle läuft mitunter ein, die Ventile nehmen im Alter oft Schaden, die Steuerkette sollte regelmäßig kontrolliert werden. Die Einstellung der Vergaser bei den Sechszylindern 250 und 280 verlangt Fingerspitzengefühl. Rasselnde Laufgeräusche des 280 können eine anstehende Überholung andeuten. Spiel im Lenkgetriebe ist die Regel, leichter Ölverlust oder -verbrauch der Sechszylinder häufig.
Preise
Classic-Analytics-Preis 2014 (Zustand 2/4) 10.000 / 1.400 Euro
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Bei Einführung 1980 (Mercerdes-Benz 230 TE)
:
- 29.300 Mark
Ersatzteile
Einer der größten Vorzüge des 123ers im Alltag: Fast alle Teile für Technik und Karosserie sind schnell auch über die Mercedes-Vertretungen zu bekommen. Engpässe gibt es beim Interieur. Teilepreise haben in letzter Zeit merklich zugelegt.
Schwachpunkte
- vordere Kotflügel, Stehbleche
- Traverse unter Kühler
- Türböden, Schweller
- Windschutzscheibenrahmen
- Radläufe hinten, Endspitzen
- Vorderradaufhängung
- Schiebedachrahmen
- Schräglenker Hinterachse
- Lenkgetriebe mit Spiel
- Heckklappe, Niveauregulierung
- Vergaser (250/280)
- Steuerkette/Ventile (Typ M102)
Wertungen
Fazit
Gute T-Modelle sind schwer zu finden, nicht mehr billig, aber den Preis wert. Wichtig: Gute Karosserie-Substanz. Tipp: 300er Turbodiesel.