Auktion Mercedes 300 CE 3.4 & 560 SEC Widebody
Breitbau-Coupés der 90er von Brabus und Koenig
RM Sotheby’s hat zwei besonders breite Mercedes-Coupés angeboten: 300 CE 3.4 AMG Brabus und 560 SEC Koenig Kompressor wurden aber wohl nur fast verkauft.
12.11.2021
Andreas Of-Allinger
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
39 Bilder
1/39
Bin ich schön? Ein Breitbau-C 126 ist sicher Geschmackssache.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
2/39
Koenig baute in den 190er- und 1990er-Jahren das S-Klasse Coupé zum Widebody um.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
3/39
Einen dieser Widebodys hat RM Sotheby's am Samstag, 6. November, in London während einer Auktion angeboten.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
4/39
Der Rennfahrer und Autotuner Willy König hatte sich mit seiner Münchner Firma Koenig Specials auf Breitbauten spezialisiert.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
5/39
Hier sehen wir einen Breitbau "Version II".
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
6/39
Ans Heck hat Koenig einen Bürzel modelliert.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
7/39
Unter der breiten Hülle stecken Hinterreifen im Cinemascope-Format.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
8/39
Auf die 17-Zoll-OZ-Räder mit extratiefem Tiefbett sind heute Pirelli P Zero aufgezogen.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
9/39
Bestellt worden war das in 199 Blauschwarz Metallic lackierte Coupé mit zahlreichen Extras: Klimaautomatik, ASR und Reiserechner, um nur ein paar Posten auf der Ausstattungsliste zu nennen.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
10/39
Zuhause war das Coupé in Japan, bis es 2014 nach Großbritannien kam.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
11/39
Das Steuer befindet sich praktischerweise dennoch links.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
12/39
Seltenes und begehrtes Extra mit überschaubarem Zusatznutzen: Reiserechner.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
13/39
Die Bedieneinheit für den Reiserechner befindet sich zwischen den Fensterheber-Schaltern.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
14/39
Mattschwarze Anbauteile waren im Mercedes-Tuning der 80er-Jahre Pflicht.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
15/39
Koenig ersetzte den Mercedes-Stern durch sein eigenes Logo.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
16/39
Eine Spezilität des Tuners waren Felgen mit extratiefen Tiefbetten.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
17/39
Die groben Schrauben des Seitenblinkers wirken etwas rustikal.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
18/39
Dem 5,5-Liter-V8 der Baureihe M 117 hilft ein Kompressor auf die Sprünge.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
19/39
Der Umbau aus Österreich steigert die Leitung von serienmäßigen 272 auf 406 PS.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
20/39
S-Klasse mit Zusatzzahlen: Ausstattungscodes auf dem Schlossträger des blauschwarzen Coupés.
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
21/39
Den Preis hatte RM Sotheby’s im Vorfeld der Auktion auf umgerechnet 145.000 bis 175.000 Euro geschätzt. Das Höchstgebot lag knapp darunter.
Foto: RM Sotheby's
22/39
Wie viele C 126 Koenig umgebaut hat, ist nicht bekannt.
Foto: RM Sotheby's
23/39
Auch ein C 124 mit AMG-Motor und Brabus-Breitbau kommt in London unter den Hammer.
Foto: RM Sotheby's
24/39
Laut RM Sotheby's ist nur ein 300 CE 3.4 AMG mit Brabus Bodykit bekannt.
Foto: RM Sotheby's
25/39
Für ein Einzelstück wirkt eine Preisvorstellung von 60.000 bis 70.000 Euro beinahe moderat. Geboten wurden 64.160 Euro.
Foto: RM Sotheby's
26/39
Preisniveau und Optik erinnern an den 500E.
Foto: RM Sotheby's
27/39
Brabus machte dem Coupé breite Backen, stellte es auf hauseigene 16-Zoll-Räder und färbte alles schwarz.
Foto: RM Sotheby's
28/39
Lackiert ist das Coupé in 199 Blauschwarz-Metallic.
Foto: RM Sotheby's
29/39
Es wurde als Neuwagen nach Deutschland ausgeliefert, kam später nach Japan und anschließend nach Großbritannien.
Foto: RM Sotheby's
30/39
Typisch Brabus: abgeschrägtes Doppelendrohr.
Foto: RM Sotheby's
31/39
Dabei kommt der Motor gar nicht aus Bottrop, sondern aus Affalterbach.
Foto: RM Sotheby's
32/39
Brabus kümmerte sich lediglich um die Optik.
Foto: RM Sotheby's
33/39
Der Erstbesitzer hatte neben der üppigen Serienausstattung ein Leistungspaket von AMG gebucht.
Foto: RM Sotheby's
34/39
Mit Sportline, schwarzem leder, Fünfstufen-Automatikgetriebe und elektrischem Stahlschiebe-Hubdadch ist der C 124 begehrenswert gut konfiguriert.
Foto: RM Sotheby's
35/39
Der Drehzahlmesser bis 8.000 verrät die frühe Dreiliterversion des M 104 als Basis für den AMG-3,4-Liter.
Foto: RM Sotheby's
36/39
Typisch für 124er mit Beifahrerairbag: Box mit Holzrollo auf der Mittelkonsole als Ersatz für das Handschuhfach.
Foto: RM Sotheby's
37/39
Schwarzes Leder kleidet die Sitze.
Foto: RM Sotheby's
38/39
Der Reihensechszylinder holt aus 3,4 Litern Hubraum rund 270 PS.
Foto: RM Sotheby's
39/39
Üppig ausgestattet: Codes für Lackierung (199 Blauschwarz Metallic), Schiebe-Hubdach elektrisch (412), Automatisches Fünfgang-Getriebe (425), Klimaanlage (580), Sportfahrwerk mit Leichtmetallrädern (653), Automatische Sperrdifferenzial ASD (211), Radio Mexico 2000 RDS (752),
Foto: RM Sotheby's
Nicht wenige halten das vor 40 Jahren auf der Frankfurter IAA vorgestellte S-Klasse Coupé der Baureihe C 126 für einen der schönsten Mercedes überhaupt. Designer Bruno Sacco fährt selbst einen 560 SEC aus dem Baujahr 1989 in Dunkelblau. "Coupés sind die Filets einer Baureihe", findet er.
Mercedes-Benz 560 SEC Koenig Widebody
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
Koenig baute Bodykits für den C 126.
Hätte Sacco seinen SEC jemals zu Willy König gebracht? Vermutlich nicht. Der Rennfahrer und Autotuner machte in den 1980er- und 1990er-Jahren Sportwagen und Coupés von Ferrari, Jaguar, Mercedes-Benz und Porsche breiter. Unter dem Namen "Koenigs-Specials" verkaufte er auffällige Widebodys mit extrabreiten Reifen auf extratiefen Tiefbett-Felgen.
Wer wollte, bekam auch einen stärkeren Motor dazu. Der Vorbesitzer eines 560 SEC von 1990 wollte beides: Er bestellte den Breitbau in "Version II" und einen Albrex-Kompressor für seinen 560 SEC. Koenig modellierte Stoßfänger, Radläufe und Schweller neu, aufs Heck kam ein Bürzel. Unter den Verbreiterungen stecken 17-Zoll-OZ-Räder, die damals wie Reifen im Cinemascope-Format ausgesehen haben dürften. Die Leistung des damals stärksten Mercedes-Pkw-Serienmotors steigerte ein Albrex-Kompressorkit aus Österreich von 272 auf 406 PS.
Fast 18.000 Euro für Reparatur und Wartung
Foto: Peter Seabrook/RM Sotheby's
Das schwarze Coupé ist üppig ausgestattet.
Bestellt worden war das in 199 Blauschwarz Metallic lackierte Coupé mit zahlreichen Extras: Klimaautomatik, ASR und Reiserechner, um nur ein paar Posten auf der Ausstattungsliste zu nennen. Zuhause war das Coupé in Japan, bis es 2014 nach Großbritannien kam. Bis 2021 wurden diverse Arbeiten an der Technik ausgeführt, die Rechnungen dafür sind laut RM Sotheby’s vorhanden. Insgesamt seien 15.000 britische Pfund (umgerechnet 17.780 Euro) investiert worden. Der Kilometerzähler steht aktuell bei 91.275. Den Preis hatte RM Sotheby’s auf umgerechnet 145.000 bis 175.000 Euro. Das Höchstgebot lag bei umgerechnet 145.790 Euro inklusive Gebühren. Sofort verkauft wurde der Breitbau-SEC damit nicht.
Mercedes-Benz 300 CE 3.4 AMG Brabus Widebody
Foto: RM Sotheby's
Mit Brabus-Umbau sieht der 300 CE 3.4 wie ein 500 E Coupé aus.
Bei 220 PS war Schluss. Mehr Leistung gab es ab Werk im 124er-Coupé nicht. Stärkster Motor war der M-104-Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum im 300 CE-24 und 3,2 Litern im 320 CE/E 320 Coupé. Es sei denn, man ging zu AMG oder Brabus. Die lieferten eine 3,4-Liter-Version mit rund 270 PS. Gerade einmal 25 Coupé-Käufer bestellten den 3,4-Liter von AMG.
Der Erstbesitzer dieses Coupé orderte außerdem Fünfstufen-Automatik, Automatisches Sperrdifferenzial (ASD), elektrisches Stahlschiebe-Hubdach, Klimaanlage und Sportline. Anschließend baute Brabus das AMG-Coupé zum "Widebody" um – mit diesem Breitbau kommt der C 124 daher wie ein 500E Coupé, Nebelscheinwerfer in der Frontschürze inklusive. Mattschwarze Lamellen im Kühlergrill, glanzschwarze 16-Zoll-Räder und das abgeschrägte Doppelendrohr weisen klar auf die Bottroper Herkunft hin. Stoßfänger und Seitenplanken sind wie die Karosserie in 199 Blauschwarz Metallic lackiert.
Bis 2002 blieb das Coupé in Europa, kam anschließend nach Japan und blieb dort 13 Jahre. Im Jahr 2015 wurde das Coupé nach Großbritannien verkauft. Dort erhielt es laut RM Sotheby’s in den vergangenen sechs Jahren Wartungen im Wert von über 5.600 britischen Pfund (umgerechnet 6.600 Euro). Unter anderem wurden die Dichtungen an Zylinderkopf, Ventildeckel und ventilschäften erneuert sowie die Motorlager und die Wasserpumpe ersetzt. Aktuell hat das Auto 101.419 Kilometer auf dem Tacho. Der laut RM Sotheby’s einzige bekannte 300 CE AMG 3.4 Widebody soll 60.000 bis 70.000 Euro kosten. Das Höchstgebot lag bei umgerechnet 64.160 Euro, was zumindest für einen sofortigen Verkauf nicht genügte.