Mercedes-Benz SL 300 Aluminium zu verkaufen
Einer von 29 Alu-Flügeltürern
Der 300 SL ist Kult – meist in Silber und aus Stahl. Doch dieses Exemplar, das beim Klassiker-Spezialisten "Schaltkulisse" veräußert wird, ist anders. Stärker, leichter und in Elfenbein lackiert.
13.11.2020 Patrick LangSollten Sie im Vorspann bei den Worten "stärker" und "leichter" bereits zusammengezuckt sein, müssen wir direkt Entwarnung geben. Hier hat kein Tuner Hand angelegt und Originalteile zu Gunsten von Karbon und Co. entsorgt. Diese Ausführung des 300 SL ließ sich dereinst, 1956, genau so beim Hersteller konfigurieren wie sie heute zum Verkauf steht.
Der elfenbeinfarbene Flügeltürer entstand aus dem Wunsch des Erstbesitzers Charles Robin A. Grant heraus, immer das neuste, schnellste und beste Auto besitzen zu wollen. Wer mit diesem Anspruch zum Händler pilgert, hat meist eine ziemlich lockere Hand, wenn es um die Kreuzchen in der Optionsliste geht. Den beiden spannendsten Optionen widmen wir uns gleich zu Beginn.
Leichtbau und Leistung
Der Namenszusatz "Aluminium" kommt nicht von ungefähr. Standardmäßig hat der 300 SL die Werkshalle zwischen 1954 und 1957 mit einer Stahlkarosse und Haube nebst Türen aus Aluminium verlassen. Etwa 1.400 Exemplare wurden in diesem Zeitraum gebaut. Nur 29 davon wurden auf Kundenwunsch komplett aus Alu gefertigt, und bringen dadurch etwa 80 Kilo weniger auf die Waage (1.203 Kilo insgesamt). Eine weitere Option, die der Leichtbaumaßnahme direkt in die Hände spielt, ist der leistungsoptimierte NSL-Motor. Nach einer Kur aus modifizierter Nockenwelle und mechanischer Einspritzanlage von Bosch, kommt der Dreiliter-Reihensechszylinder auf 240 statt 215 PS. Die beiden Spezifikationen machen aus dem bei "Schaltkulisse" angebotenen Mercedes 300 SL einen Klassiker mit wesentlich gesteigertem Seltenheitswert.
Auch die Lackierung setzt sich von den zu fast 40 Prozent in Silber ausgelieferten Flügeltürern ab. Außen in Elfenbein, innen in Creme gehüllt, geht dieser 300 SL auch stilistisch seinen ganz eigenen Weg. Komplettiert wird der Look durch die Sitze mit rotem Schotten-Karo-Muster. Die bewegte Geschichte von seiner Auslieferung 1956 in London bis zur heutigen Veräußerung ist umfassend dokumentiert. Mehr als 1.000 Arbeitsstunden stecken bereits in der Behebung kleinerer Mängel und der Rückversetzung in Originalspezifikation, wie etwa dem Austauschen von nachträglich angebrachter Nappaleder-Verkleidung zugunsten der zeitgeschichtlich korrekten Ausführung in Vinyl. Was das am Ende kosten soll? Den Preis gibt es auf Anfrage. Dass die Zahl, die auf dem Angebot unten rechts steht allerdings siebenstellig sein dürfte, können Sie sich wohl denken.