Kaufberatung Mercedes 350-500 SLC (C107)

Das Sport-Leicht-Coupé

Rostvorsorge und Blechqualität waren auch bei den Luxus-Coupés von Mercedes-Benz ein Problem. Die SLC-Karosserien bieten dem Rost viel Angriffsfläche. Die Mechanik ist robust, aber Reparaturen gehen sehr ins Geld.

Mercedes-Benz 280 SL und 350 SL Foto: Frank Herzog 14 Bilder

Karosserie-Check

Rund um das Riffelblech gammelt es bei vielen SLC, auch scheinbar harmlose Bläschen vor allem im Bereich oberhalb der Schweller, der Türen, der hinteren Radläufe und der Vorderkotflügel über den Scheinwerfern können größeres Unheil bedeuten. Ein Schwachpunkt beim SLC sind die Außen- und Innenschweller samt Wagenheberaufnahmen. Das Blech ist hier deutlich dünner als beim hier versteiften Roadster. Weitere neuralgische C 107er-Stellen: Kofferraumboden, Schiebedachrahmen, Stehbleche im Motorraum unter Anbauteilen, Wasserkasten mit Haubenscharniertaschen. Ärgerlich sind milchige Heckscheiben und gerissene Kunststoffteile vom Interieur.

Technik-Check

Hohe Kilometerstände sind bei sonst gutem Erhaltungzustand für den SLC-Kauf kein Hindernis. Die V8-Motoren und die Automatikgetriebe halten bei regelmäßiger Wartung locker 300.000 Kilometer. Die alten Guss-V8 genießen in puncto Haltbarkeit einen noch besseren Ruf, vor allem der niedrig drehende 450 SLC. Teuer sind Defekte an der Peripherie vor allem im Bereich der standempfindlichen Einspritzanlage. Typisch ist das zu große Lenkspiel, aber die Lenkgetriebe lassen sich meist nachstellen oder in Stand setzen. Auch die Vorderachse ist auf Grund des hohen Wagengewichts recht verschleißanfällig. Die Fahrwerksbuchsen sind oft verschlissen.

Preise

Bei Einführung 1977 (Mercedes-Benz 450 SLC 5.0) :
62.300 Mark
Bei Produktionsende 1981 (Mercedes-Benz 500 SLC) :
68.400 Mark

Ersatzteile

Die Verfügbarkeit der meisten Technikteile ist bei den 107er-SL- und -SLC-Modellen auch 37 Jahre nach dem Debüt kein Problem. Schwierig wird es bei Innenverkleidungen und Zierteilen. Die große Farbpalette der Siebziger ist nicht mehr lieferbar. Das gilt auch für die verschleißanfälligen Velours-Sitzbezüge, außer Blau und Anthrazit finden sich nur Reste.

Schwachpunkte

  1. Kotflügel und Stehbleche
  2. Riffelblech rundum
  3. Innen- und Außenschweller
  4. Radläufe hinten, Endspitzen
  5. Schiebedachrahmen
  6. D-/K-Jetronic (Standschäden)
  7. Automatik (Schaltrucke)
  8. Ölverbrauch, Ölverlust (Motor)
  9. Heulendes Diff erenzial
  10. Traggelenke Vorderachse
  11. Eingerissene Kunststoff teile
  12. Beschädigte Velourspolster

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Rostvorsorge und Blechqualität waren auch bei den Luxus-Coupés von Mercedes-Benz ein Problem. Die SLC-Karosserien bieten dem Rost viel Angriffsfläche. Die Mechanik ist robust, aber Reparaturen gehen sehr ins Geld.