Mercedes 200-280 (W114/W115)
Luxuriöse Mittelklasse
Die Strichacht-Modelle geben nicht auf. Selbst mit schlechter Kompression und durchgerosteten Längsträgern fahren sie noch bis zum nächsten TÜV-Termin. Mittelmäßige Autos sind häufig im Angebot. Wirklich gute werden immer seltener.
24.06.2009Karosserie-Check
Selbst äußerlich gut erhaltene Mercedes W 114/115, können bei genauem Blick üble Rostherde in sich tragen. Eine Vollrestaurierung lohnt nicht, deshalb sind die meisten Autos nur instand gesetzt. Während Korrosion an Kotflügeln, Stehblechen und am vorderen Querträger meist offen zu Tage tritt, sind die Radhäuser, Schweller und Wagenheberaufnahmen gründlich zu prüfen. Auch das Anheben der Fußmatten im Innenraum klärt die Frage, ob der Lüftungs-Wasserkasten auf halber Höhe der Stirnwand morsch ist. Dann dringt Wasser ein. Rost nistet auch in den Längsträgern über der Hinterachse.
Technik-Check
Diese Kaufberatung bezieht sich nur auf die Benziner. Die Vierzylinder im 200 und 230.4 sind unverwüstliche Dauerläufer. Der langhubige 220-Motor leidet oft unter hohem Ölverbrauch. Der Sechszylindertyp 230 verbraucht viel und hat Probleme mit der Synchronisierung der beiden Vergaser. Generell gilt das auch für den 250, sehr zu empfehlen sind die modernen DOHC-Aggregate im 280/280 E. Die Automatikgetriebe der ersten Generation (bis 8/1973) fallen oft durch deftige Schaltrucke auf. Die spätere Wandlerautomatik benötigt zum geschmeidigen Schalten eine exakte Einstellung der Bremsbänder.
Preise
- Bei Einführung 1972 (Mercedes-Benz 280 E) :
- 20.535 Mark
- Bei Produktionsende 1976 (Mercedes-Benz 280 E, Serie 2) :
- 25.465 Mark
Ersatzteile
Ersatzteilprobleme kennt der Strichacht-Fahrer kaum. Fast alles an Technikund gängigen Blechteilen liegt binnen zwei Tagen auf dem Tresen des lokalen Mercedes-Benz-Vertreters. Selten gefragte Ausstattungsteile, manche Gummidichtungen und Spezialschläuche sind dagegen kaum noch lieferbar.
Schwachpunkte
- Querträger unter Kühler
- Kotflügel und Stehbleche
- Radhäuser vorn und hinten
- Lüftungs-Wasserkasten
- Hinterachsbogen
- Schweller/Wagenheberaufnahmen
- Ölverbrauch/Öldruck
- Synchronringe (Schaltgetriebe)
- Bremsbänder (Automatik)
- D-Jetronic (280 E)
Wertungen
Fazit
Die Strichacht-Modelle geben nicht auf. Selbst mit schlechter Kompression und durchgerosteten Längsträgern fahren sie noch bis zum nächsten TÜV-Termin. Mittelmäßige Autos sind häufig im Angebot. Wirklich gute werden immer seltener.