Mechatronik M-Coupé und M-Cabrio
AMG-Motor für den Mercedes W111
Schwäbische Fachleute restaurieren den Mercedes W111 – und bauen auf Wunsch gleich noch einen V8-Motor von AMG mit ein.
16.02.2021 Gregor HebermehlDie Coupés und Cabrios der Baureihe W111 hat Mercedes von 1961 bis 1971 gebaut. Die stärksten Varianten 280 SE 3.5 Coupé und 280 SE 3.5 Cabriolet hatten einen 3,5-Liter-V8 mit 200 PS unter der Fronthaube. Mechatronik aus dem 30 Fahrkilometer nördlich von Stuttgart gelegenen Pleidesheim restauriert unter anderem W111-Modelle – und kräftigt sie mit Motoren von AMG. Nach dem Umbau heißen die Fahrzeuge M-Coupé und M-Cabrio.
Komplette Demontage
Das Basisfahrzeug bringen die meisten Kunden bereits mit – aktuell ist es kein Problem, einen W111 auf dem Markt zu bekommen. Mechatronik führt dann die oft gewünschte Vollrestaurierung durch und versetzt das Fahrzeug damit in einen neuwagenähnlichen Zustand. Dafür bauen die Spezialisten das Basisfahrzeug vollständig auseinander und überprüfen jede Komponente. Sämtliche Sonderwünsche des Kunden, wie beispielsweise der Entfall der Stoßstangen oder der Einbau von Zusatzscheinwerfern, findet bereits in diesem frühen Stadium Berücksichtigung. Außerdem baut Mechatronik Sicherheitssysteme wie ABS und ASR ein, die zum Zeitpunkt der Produktion der Fahrzeuge noch gar nicht zur Verfügung standen. Später kommen auch noch Dreipunktgurte und Kopfstützen für die Vordersitze vin den Innenraum, was die Sicherheit in dem Klassiker weiter deutlich erhöht.
Neuer Motor als Herzstück der Restaurierung
Auch wenn in der Restaurierung viel Knowhow und Arbeit steckt, so ist der Einsatz der neuen AMG-Motoren trotzdem der spektakulärste Teil des Umbaus. Der Kunde kann zwischen einem 5,0-Liter-Achtzylinder mit 306 PS und 460 Newtonmetern Drehmoment oder einem 5,5-Liter-Achtzylinder mit 360 PS und 510 Nm (beide Motorenbaureihe M113) wählen. Mercedes selbst setzte den M113-Motor noch bis 2010 im SLK 55 AMG ein. Mit dem 306-PS-Aggregat spurten M-Coupé und M-Cabrio in 6,5 Sekunden von null auf 100 km/h, mit dem größeren Motor ist der Referenzsprint in 6,0 Sekunden erledigt. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei beiden Motorvarianten bei 220 km/h abgeregelt. Mechatronik kauft gebrauchte Motoren mit geringen Laufleistungen auf und überarbeitet sie komplett. Als Getriebe setzen die Spezialisten eine Fünfgang-Automatik der Baureihe NAG1 ein, die als komfortabel schaltend und äußerst langlebig gilt.
Neues Fahrwerk, neue Bremsen
Für eine optimale Performance bauen die Mechaniker auch das Fahrwerk des W111 um. So gibt es Sportfedern und Stoßdämpfer von KW und an der Hinterachse immer ein Mechatronik-Sperrdifferential. Und auch die Bremsanlage passt Mechatronik an die neue Leistung des W111 an: So arbeitet an der Vorderachse jetzt die mit gelochten und innenbelüfteten Bremsscheiben versehene Zweikolben-Bremsanlage aus dem W126, hinten kommt eine überarbeitete Serien-Bremsanlage aus dem Basisfahrzeug zum Einsatz. Die Bremssättel lackiert Mechatronik schwarz, wobei der Kunde auch jede andere Farbe bestellen kann.
Permanente Weiterentwicklung
Mechatronik bietet das M-Coupé und das M-Cabrio schon seit einiger Zeit an – und hat die Fahrzeuge immer weiterentwickelt. So kam inzwischen der 5,5-Liter-Motor hinzu, außerdem kann der Kunde jetzt zwischen mehr Ausstattungsoptionen wählen.
Als einen deutlichen Vorteil für seine Modelle führt Mechatronik an, dass jeder Mercedes-Servicepartner die Fahrzeuge warten kann – das Aufsuchen eines Klassik-Spezialisten ist nicht notwendig.
Preis für Qualität und viel Handarbeit
Die Preise beginnen bei 316.000 Euro für das M-Coupé 500 und bei 331.000 Euro für das M-Coupé 550. Für das M-Cabrio 500 möchten die Schwaben mindestens 362.000 Euro haben, das kräftigere M-Cabrio 550 kostet 380.000 Euro. Das jeweilige Basisfahrzeug ist nicht in dem Preis enthalten.