Die Maserati-Sammlung von Umberto Panini
Heilige Hallen in Privatbesitz
Die wohl bedeutendste Sammlung klassischer Maseratis gehört nicht Maserati selbst, sondern der Familie Panini. Wir waren in den heiligen Hallen in der Nähe von Modena.
18.11.2019
Patrick Lang
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Auf dem Gelände der Familien-Käserei Panini (ja, das sind auch die mit den Abzieh-Bildchen), befindet sich die wohl bedeutendste Sammlung klassischer Maseratis.
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Die Autos hatte der verstorbene Umberto Panini vor einer Zerschlagung durch Auktion bewahrt, indem er einfach das komplette Paket gekauft hatte.
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Der Tipo 61 "Birdcage" von 1961 ist ein Leichtbau-Rennwagen mit 250 PS. Seine Rahmen-Konstruktion wiegt schmale 36 Kilo.
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Direkt daneben parkt der Nachfolger Tipo 63, der nach dem gleichen Leichtbau-Prinzip aufgebaut wurde, allerdings einen Mittelmotor trägt.
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Ein 320 PS starker Zwölfzylinder katapultiert den 730 Kilo leichten Tipo 63 auf bis zu 310 km/h.
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Den ersten Weltmeistertitel brachte Juan Manuel Fangio im Jahr 1957 für Maserati ein.
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Sein Arbeitsgerät dafür war dieses hier: Der Maserati 250F.
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Der Rennwagen wird von einem V12-Motor angetrieben und leistet 310 PS.
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Wer hier am Steuer sitzt, kann damit bis zu 305 km/h schnell fahren. Insgesamt bringt das Auto nur 650 Kilo auf die Waage.
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Für Groß und Klein - die Sammlung ist voller spannender Exponate, die schön in Szene gesetzt werden.
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Das Schmuckstück der Sammlung ist dieser Maserati A6GCS Berlinetta mit Pininfarina-Karosserie.
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Nur vier Exemplare wurden gebaut, eines davon steht in der Panini-Sammlung.
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Nicht nur bei Marken-Fans beliebt: Der 3500 GT. Der erste GT, den Maserati gebaut hat, hier in einer Ausführung von Carrozzeria Touring.
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Mit dem Baujahr 1996 ist dieser Ghibli schon ein Stück Neuzeit innerhalb der Sammlung.
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Der Cup-Sportwagen verfügt neben einer extrovertierten Lackierung auch über einen nicht minder extrovertierten Flügel am Heck.
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Herr über den 330 PS starken V6 war im Rennbetrieb kein Geringerer als Umberto Paninis Sohn Matteo.
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Ein weiteres Cup-Modell parkt direkt neben dem blauen Ghibli.
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Das V8-Coupé stammt aus dem Jahr 2003 und ist mit 420 PS noch üppiger motorisiert.
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Maerati ist aber auch für die keilformigen Klassiker der 70er und 80er Jahre bekannt.
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Darunter etwa der Bora von 1975 mit Fünfliter-Achtzylinder und 320 PS.
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Etwas gemäßigter ist der Merak von 1983 unterwegs. Hier wirkt als Mittelmotor ein Sechszylinder mit 220 PS.
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Der Khamsin beerbte 1975 den zuvor eingestellten Ghibli und war zeitweise das einzige Frontmotor-Coupé des Herstellers.
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Ganz vorne im Bild ist eben jener beerbte Ghibli, hier als Spider aus dem Jahr 1969.
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Der Simun stammt aus der Feder von Ghia und wurde 1968 erstmals auf der Turiner Motorshow vorgestellt.
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Der Tipo 124 dagegen wurde von Giugiaro entworfen verfügt über einen 324 PS starken Achtzylinder.
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Für dieses Ghibli Coupé war wiederum Ghia verantwortlich. Er stammt aus dem Jahr 1969.
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Zwei Jahre älter ist dieser Maserati Mistral. Er wurde unter der Leitung von Giulio Alfieri entwickelt.
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Weil´s so schön war, hier nochmal der Maserati 3500 GT.
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Das selbe Chassis nutzte Maserati auch für den 5000 GT, der seinerzeit (1959-1964) zu den schnellsten Autos der Welt gehörte. 325 PS schieben hier nach vorne.
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Der Fünfliter-Achtzylinder stammt aus dem im Rennsport erfolgreichen 450S.
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Matteo Panini erklärt die Innovationen des ältesten Exponats.
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Dabei findet die Einzelradaufhängung des 6C/34 von 1934 besondere Erwähnung.
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Die Fahrt am Steuer eines solchen Vehikels beschreibt Matteo Panini als halsbrecherische Angelegenheit. Zumindest im Renn-Betrieb. In der Tat: Viele Unfälle endeten damals tödlich.
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Die Sammlung in der Nähe von Modena umfasst aber auch einige Marken-fremde Ausstellungsstücke.
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Diese sind artig auf der anderen Seite der Halle, gegenüber den Maserati-Modellen aufgereiht.
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Darunter etwa dieser ulkig dreinschauende Sportwagen des 1959 in Großbritannien gegründeten Herstellers Marcos.
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Und so ein Mercedes 300 SL darf ja eigentlich auch in keiner Oldtimer-Sammlung fehlen.
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Hinter diesen beiden Vertretern der Gegenwart von Maserati, versteckt sich ein nachtschwarzes Coupé.
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Präzise handelt es sich dabei wiederum um einen Ghibli. Und um was für ein hübsches Exemplar.
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Die vielfältige Sammlung umfasst neben Rennsport-Legenden auch die straßenzugelassenen Klassiker von Maserati.
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Wie Sie sicher an der Bildperspektive erkennen, gibt es oberhalb der Autos noch eine begehbare Galerie.
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Hier befinden sich neben einer Vielzahl von Motorrädern auch Fahrräder.
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Auto-Enthusiasten können hier Stunden verbringen ohne eine Sekunde Langeweile zu verspüren.
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Zum Abschluss nochmal das Kronjuwel. Den A6GCS, der 1953 bei der Mille Miglia an den Start ging.
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„Von vier gebauten Exemplaren gibt es heute nur noch sieben Stück“, scherzt Matteo Panini mit Blick auf den roten A6GCS Berlinetta. Was er uns damit sagen will, ist, dass es mehr Repliken als Originale gibt. Dieses hier allerdings ist das Original, das 1953 bei der Mille Miglia an den Start ging und damit eine große Renn-Karriere ins Rollen brachte. Zweifelsohne ist das Auto mit der langen Schnauze das Schmuckstück der Maserati-Sammlung von Umberto Panini, wie uns sein Sohn attestiert.
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Der Maserati A6GCS Berlinetta mit Pininfarina-Karosserie ist das kostbarste Stück der Sammlung.
Rettung in letzter Sekunde
In der Summe handelt es sich bei den hier ausgestellten Klassikern um die wohl bedeutendste Sammlung von Maserati-Legenden – und sie gehört nicht Maserati. Besser gesagt: Nicht mehr. Einst waren sie Teil der Werkssammlung, doch im Zuge der stückweisen Konzern-Übereignung von Alejandro de Tomaso an Fiat, sollte die Sammlung zerteilt und versteigert werden. Patriotisch sprang der Abziehbildchen-Papst Panini in die Bresche, und kaufte die komplette Kollektion noch am Hafen, kurz bevor sie nach Großbritannien verschifft werden sollte. Und so kann man sie heute in einer hübsch ausgebauten Halle auf dem Gelände des Panini-Bauernhofs (ja, die machen auch Käse) in der Nähe von Modena besichtigen.
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Der Maserati Tipo 61 ist ein konsequenter Leichtbau-Rennwagen. Nur 580 Kilo wiegt das 250 PS starke Auto von 1961.
Auch ein Tipo 61 „Birdcage“ steht dort, der in seinem 36 Kilo leichten Rahmen aus 200 dünnen Rohren einen Dreiliter-Zwölfzylinder mit 250 PS beherbergt. Der legendäre Rennwagen von 1961 bringt es damit auf bis zu 280 km/h. Ein Umstand, der ihm in zahlreichen Rennen den Sieg bescherte, darunter auch zwei Mal beim 1.000-Km-Rennen auf dem Nürburgring, jeweils mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 130 km/h. Am Steuer einmal Stirling Moss und Dan Gurney und einmal Masten Gregory und Lloyd Casner.
Das älteste Stück der Sammlung
Direkt daneben parkt der Nachfolger Tipo 63, der ebenfalls als Gitterrohrrahmen-Konstruktion gebaut wurde, allerdings mit Mittelmotor und 320 PS. Das älteste Stück der Sammlung ist allerdings ein 6C/34 Monoposto Competizione von 1934. Zu dieser Zeit wurde ein neues Grand Prix-Reglement eingeführt, das eine Beschränkung des Fahrzeuggewichts auf 750 Kilo vorsah. Damit sollte ein unkontrolliertes Wachstum der Motoren verhindert werden.
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Matteo Panini erläutert die Innovationen des Maserati 6C/34 Monoposto Competizione, dem ältesten Exponat der Sammlung seines verstorbenen Vaters.
Bei der Rennsport-Konkurrenz aus Deutschland war das kaum ein Problem. Dank staatlicher Subventionen konnte sich etwa Mercedes problemlos die Entwicklung immer neuer Motoren leisten. „Maserati war zu dieser Zeit ein kleiner Laden mit überschaubaren Mitteln“, erzählt Matteo Panini. „Die Maseratis mussten eben ein bisschen mehr knobeln, und mit Köpfchen arbeiten, um preisgünstige clevere Lösungen zu entwickeln.“
Fangios Weltmeister-Auto
Die Innovation am 6C/34 war weniger der Sechszylinder-Motor mit Kompressor, als viel mehr die Einzelradaufhängung, die das Handling signifikant verbesserte. Die finanziell übermächtige Konkurrenz ließ dich davon allerdings nicht ausbooten. Der GP Modena und der GP Neapel konnten nur deshalb gewonnen werden, weil die Veranstaltungen von den deutschen Werken boykottiert wurden.
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Mit dem Maserati 250F bescherte Rennfahrer-Legende Juan Manuel Fangio dem italienischen Hersteller den ersten Formel 1-Weltmeistertitel.
Den durchschlagenden Rennsport-Erfolg brachte schließlich Juan Manuel Fangio, der Maserati 1957 den ersten Formel 1-Weltmeistertitel bescherte. Sein Arbeitsgerät: Ein Maserati 250F mit V12 und 310 PS. Unvergessen ist in dieser Saison der Große Preis von Deutschland. Nach einem vergeigten Boxenstopp holte Fangio einen scheinbar nicht zu überbrückenden Rückstand auf, indem er kontinuierlich Rundenrekorde fuhr und das Rennen schließlich als Erster beendete. Sein Auto ziert ebenfalls die Sammlung von Umberto Panini.
Die Exponate ziehen sich bis in die Neuzeit und umfassen natürlich auch weitere Klassiker wie Khamsin, Bora, Merak, Simun, Ghibli und Co. In unserer Bildergalerie können Sie einen virtuellen Rundgang machen, doch seien Sie versichert: Ein echter Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
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Khamsin, Bora und Merak - auch die Ära der keilförmigen Klassiker ist in der Sammlung vertreten.