LED Nachrüstung für Oldtimer und Youngtimer

Helles LED-Licht für BMW 3er und Mercedes W124

Mit LED zum Nachrüsten profitieren Oldtimer von dreimal hellerem Licht. Neu ist die Zulassung für BMW 3er E21 und E30 sowie Mercedes W124 und W201.

Philips Ultinon Pro6000 Boost LED zum Nachrüsten für Oldtimer und Youngtimer Foto: Philips/Lumileds 67 Bilder

Nachts sind die meisten Oldtimer keine großen Leuchten. Der Mercedes-Benz SL R 107 war 1971 das erste Auto mit serienmäßigen H4-Scheinwerfern. Damals eine fortschrittliche Technik, wirkt H4-Licht heute eher funzelig. Philips und Osram bieten eine Lösung zum Nachrüsten an: LED-Nachrüstlampen, die aus alten Scheinwerfern bis zu dreimal mehr Licht holen.

Osram und Philips haben ihre Kompatibilitätslisten zuletzt erneut um einige Oldtimer und Youngtimer erweitert. Die neu Philips Ultinon Pro6000 Boost ist zum Beispiel für BMW 3er der Baureihen E21 und E30 sowie die Scheinwerfer der Mercedes-Modelle W123, W124, W201 und W116 zugelassen. Auch Ford Capri und VW Golf 4 können damit legal auf LED-Licht umgerüstet werden. Die neue H4-LED soll laut Hersteller bis zu 300 Prozent helleres Licht bieten und die Straße mit einer tageslichtähnlichen Farbtemperatur von 5800 Kelvin ausleuchten. Die Lebensdauer ist mit 3.000 Stunden angegeben, Philips gibt fünf Jahre Garantie auf die Leuchtmittel.

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LED für Oldtimer

Auf den Kompatibilitätslisten der Hersteller stehen Modelle amerikanischer, britischer, deutscher und japanischer Hersteller. Die Philips Ultinon Pro 6000 H4 LED ist für 50 Oldtimer zugelassen, darunter den Mercedes-Benz SL R 107. Osram bietet die Night Breaker LED für britische und japanische Klassiker an, darunter zum Beispiel den Toyota Land Cruiser. Der Austausch ist praktisch genauso einfach wie der Wechsel jeder H4-Lampe. Im Vergleich zu einer H4-Birne fällt lediglich der Kühlkörper auf der Rückseite auf. Das Licht strahlt heller, die Leuchtkraft ist etwa doppelt so stark. Die Osram-Lampe kostet etwa 120 Euro, Philips verlangt rund 100 Euro.

LED zum Nachrüsten von Philips

Philips hat die Kompatibilitätsliste für die Ultinon Pro 6000 H4 LED um 50 Oldtimer erweitert. Die LED-Nachrüstlampe ist für die H4-Scheinwerfer britischer, deutscher und japanischer Klassiker zugelassen. Mit der Straßenzulassung für die Scheinwerfer des Mercedes-Benz SL R 107 schlägt Philips einen Bogen in die Geschichte des Autolichts: Die SL-Baureihe war 1971 das erste Auto mit H4-Scheinwerfer in Serie. Philips hatte dafür die Zweifaden-Halogenlampe geliefert.
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LED zum Nachrüsten von Osram

Osram hatte seine Kompatibilitätsliste der LED-Leuchtmittel zunächst auf britische Klassiker erweitert. In einer zweiten Aktualisierungsrunde kamen Oldtimer aus Japan, genauer gesagt von Toyota, mit auf die Liste. Die Night Breaker LED ersetzen die alten H4-Birnen und sorgen umgehend für Durchblick bei Nacht und Nebel. Einfach bei Osram in der Liste die Scheinwerfer-Genehmigungsnummer vergleichen und die Allgemeine Bauartgenehmigung herunterladen. Diese muss mitgeführt werden.
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ABE ist Voraussetzung

Die Nachrüstlampe muss für jedes Fahrzeugmodell und jeden Scheinwerfer einzeln vom Kraftfahrt Bundesamt (KBA) freigegeben werden. Die Allgemeine Bauartgenehmigung muss im Auto mitgeführt werden. Die meisten Sachverständigen akzeptieren inzwischen LED-Lampen bei Autos mit historischem Kennzeichen. Dekra, KÜS und TÜV Süd sehen darin kein Problem. Voraussetzung ist, dass der Scheinwerfer original ist, das Leuchtbild stimmt und eine ABE vorliegt.

LED im Oldtimer zulässig oder nicht?

Vereinzelt berufen sich Sachverständige auf die Arbeitsanweisung für die Begutachtung von Oldtimern, laut der Xenon-Scheinwerfer, Tagfahrleuchten und LED-Leuchten erst dann zulässig sind, "wenn diese in der jeweiligen Fahrzeugbaureihe erhältlich waren." Das ist oft erst bei Autos aus den späten 1990er- oder 2000er-Jahren der Fall.

"Im Rahmen von H abzulehnen", erklärte ein Sachverständiger im Gespräch mit Motor Klassik. Ein anderer bestätigte: "Nicht vereinbar mit dem Oldtimerstatus". Das kann ein Werkstattbetreiber aus dem Saarland, der dieselbe Einschätzung von einem Prüfer erhalten hat, nicht verstehen: "Eigentlich ist der TÜV dafür da, Autos sicherer zu machen."

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller vom Parlamentskreis Automobiles Kulturgut hat zu LED-Nachrüstlampen im Oldtimer eine klare Meinung: "Ich halte das für nichts, was zum Verlust eines H-Kennzeichens führen kann."

Positiver Effekt: mehr Licht, weniger Strom

Die Sachverständigenorganisation Dekra hat zum Thema LED im Oldtimer eine klare Haltung: "Mit LED-Austausch-Leuchtmitteln, die in den originalen Scheinwerfer eingesetzt werden, spricht nichts dagegen, ein H-Kennzeichen zu erteilen", erklärt Carsten Bräuer. Zu achten sei dabei auf die Scheinwerfernummer. Die Nummer auf dem Scheinwerfer müsse mit der in der ABE übereinstimmen. Denn geprüft werde der Scheinwerfer. Da die LED deutlich weniger Strom verbrauchen als H4-Lampen, werde außerdem die Elektrik des Klassikers entlastet, so die Dekra weiter. Das deutlich hellere Licht und die geringere Stromaufnahme sind eindeutig positiv zu bewerten.