Lancia Zeta 2.0 Turbo ab 2.500 €
Nobler Lademeister für kleines Geld
16 Jahre dauerte es, bis aus dem ItalDesign-Entwurf Lancia Megagamma der Eurovan wurde. Topmodell des italienisch-französisches Gemeinschaftsprojekts war neben Citroën Evasion, Fiat Ulysse und Peugeot der Lancia Zeta.
16.11.2015
Alf Cremers
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Der Lancia Zeta ist eigentlich ein VOrreiter - denn der Großraumvan geht zurück auf die Italdesign-Studie Megagamma von 1978.
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So sah der Entwurf im Jahr 1978 aus - er basiert auf der Plattform des Lancia Gamma 2500.
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Allerdings dauerte es noch 16 Jahre, bis der Zeta - als italienisch-französisches Gemeinschaftsprojekt unter dem Projektnamen Eurovan - gebaut wurde.
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Bei den Abmessungen orientierte sich der Eurovan am Renault Espace, der ab 1984 angeboten wurde - und sich gut verkaufte.
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Der Lancia Zeta ist mit 4.460 x 1.820 x 1710 recht kompakt geraten.
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Der im Vergleich zum Renault Espace um 240 mm längere Radstand von 2.820 mm sorgt im Innenraum für großzügige Platzverhältnisse.
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Zudem kann der Eurovan (im Bild ein Fiat Ulysse) mit zwei Schiebetüren auftrumpfen, die den Zugang zu den hinteren Sitzreihen erleichtern.
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Van de luxe: Lederpolsterung, eine Aussicht wie im ICE und ein üppig bestücktes Cockpit für Hobby-Reisebusfahrer.
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Die Platzverhältnisse sind auch auf den hinteren Plätzen gut, zudem lassen sich die Sitze modular herausnehmen. Bis zu 8 Sitze sind im Eurovan möglich.
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Der Lancia Zeta war der nobelste neben seinen Brüdern Fiat Ulysse, Peugeot 806 und Citroen Evasion.
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Er ist allerdings auch der einzige, der unverändert bis zum Jahr 2002 gebaut wurde. Es gab ihn mit 2.0-Liter-Benzinern (132/136 PS sowie als Turbo mit 147 PS) und als Diesel mit 109 PS.
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Der Citroen Evasion war mit Triebwerken von 90 bis 147 PS erhältlich.
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Bei ihm und dem Peugeot 806 sowie Fiat Ulysse wurde 1998 ein Facelift durchgeführt.
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Die vier Modelle unterscheiden sich nur in Details. Das Fahrwerk ist bei allen gleich: vorne Einzelradaufhängung mit Querlenkern, hinten eine Starrachse an MacPherson-Federbeinen.
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Beworben wurde der Eurovan als ideales Fahrzeug für Familien und - wir sind ja mitten in den 90ern - für die Funsportler.
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Selbst der Innenraum und das Armaturenbrett ist bei den vier Eurovans nahezu identisch. Andere Lenkräder wurden allerdings montiert.
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Die Eurovans zeichnet neben dem Raumangebot auch die Ladekapazität aus. Bei einem Leergewicht von rund 1.500 kg können knapp 800 kg zugeladen werden. Kein Wunder, dass heute viele der günstigen Eurovans ihren Dienst als Baustellenfahrzeug schieben.
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Die Preise für Die Eurovans beginnen bei rund 1.500 Euro für gepflegte Exemplare.
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Der Lancia Zeta, der als Topmodell der Eurovans neu mindestens 60.450 Mark kostete, liegt im guten Zustand bei rund 2.500 Euro. Der Peugeot 806 (im Bild) bei etwa 2.000 Euro.
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Zugegeben, ich mag keine Vans. Für mich ist das Thema mit einem Volkswagen T4 2.5 TDI für alle Zeiten bestens gelöst. Geräumig, leistungsfähig, solide, und in der Linie steckt ein Hauch vom Passat-Nasenbär, meinem Lieblingskombi.
Aber dieser typische VW-Bus, ein Auto-Urmeter nach DIN-Norm, wäre zu fantasielos. Da fiel mir der Lancia Zeta plötzlich ein, schließlich sah ich unlängst die Version 2.0 Turbo für 1.350 Euro auf dem Kiesplatz: „Guter Zustand, fahrbereit“. Und genau das hat mich zur Probefahrt inspiriert.
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Nobelvariante des Eurovans: Lancia brachte 1994 mit dem Zeta den am edelsten ausgestatten Großraumvan.
Prestige-Van mit viel Leistung
Ein Exote zweifellos, aber er spielt die begehrte Außenseiterrolle des luxuriösen Prestige-Vans mit viel Leistung. Damit bietet der Zeta genau das, was fanatische Limousinenfreunde wie mich notfalls mit dieser seltsamen Fahrzeuggattung versöhnt. Außerdem hat der Zeta einen erstklassigen Stammbaum. Er lässt sich nämlich in direkter Linie zur Italdesign-Studie Megagamma von1978 zurückverfolgen. Womit sich Automobilhistorikern die Frage stellt: „Wer hat's erfunden?“
Nicht Nissan Prairie, Mitsubishi Space Wagon oder Renault Espace, sondern Lancia Megagamma hieß die erste Großraum-Limousine modernen Frontantrieb-Zuschnitts. Leider kam er erst 16 Jahre später und statt auf exklusiver Gamma-Plattform mit Fiat-Baukastentechnik mit Starrachse hinten. Eurovan nennt sich das Joint Venture, das munter Zeta-Zwillinge in Gestalt des Fiat Ulysse, des Peugeot 806 und des Citroën Evasion zeugte.
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Die Bestuhlung gab es auf Wunsch mit 7 Einzelsitzen oder einer Sitzbank für 3 Personen in der dritten Reihe.
Lancia Zeta kostete mehr als 60.000 Mark
Mir ist der Lancia Zeta der Liebste unter den Großraum-Tipo-4, stilistisch zeigt er ein klares Gesicht, was nicht jedem Van gelingt. Er fährt sich angenehm, ist leise, temperamentvoll und komfortabel. Seine ledergepolsterte Ausstattung wirkt gediegen. Schließlich war er mit 60.450 Mark der mit Abstand teuerste Eurovan. Rostprobleme sind selten, der Zeta ist vollverzinkt, und der niedrig belastete Turbomotor hält ewig.
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Im Gegensatz zum erfolgreichen Mitbewerber Renault Espace bietet der Eurovan (im Bild der Fiat Ulysse) zwei praktische Schiebetüren.
So viel kostet der Lancia Zeta heute
Der Lancia Zeta hat auch heute noch die Nase vorn, wenn es um die Marktpreise geht. Gepflegte Exemplare kosten um die 2.500 Euro. Von den gepflegten Fahrzeugen gibt es allerdings wenige. Denn wegen der robusten Bauweise und der Zuladung von rund 800 kg wurden viele Eurovans als Baufahrzeuge genutzt. Es ist ja auch so einfach: Am Freitag alle Sitze raus, am Wochenende Baumateriel transportieren, am Sonntag Abend die Sitze wieder rein. So etwas hinterlässt natürlich seine Spuren.
Citroën Evasion, Peugeot 806 und Fiat Ulysse sind etwas günstiger als der Zeta. Bei ihnen beginnen die Preise für ordentliche Exemplare bei etwa 1.500 Euro.