Lancia Montecarlo
Toller Mittelmotor-Flop von Lancia
Endlich mal ein Auto, das man sich nicht schöntrinken muss. Und wenn, dann reicht im Falle des Lancia Montecarlo Spider dafür ein Doppio. Und noch dazu fährt der hübsche Mittelmotor-Italiener auch noch gut.
06.03.2016
Heinrich Lingner
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Gut schaut er aus, der Lancia Beta Montecarlo. Doch das half ihm leider nicht - er war ein Flop.
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Dabei hatte Lancia doch eigentlich alles richtig gemacht. Fiat hatte nicht den Mut, den ursprünglich als X1/20 entwickelten Mittelmotorsportlern zu bringen.
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Also wurde er zu einem Lancia. Der Beta Montecarlo kam 1975 auf den Markt.
Foto: Arturo Rivas
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Zunächst war die C-Säule, die bis bis zum Heckblech ausgeformt war, geschlossen.
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Die Seitenlinie zeigt das kompakte Design: Nur 3.813 mm lang, 1.696 mm breit und 1.190 mm hoch, ein Radstand von 2.300 mm.
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Das Gewicht des Mittelmotor-Sportlers liegt bei 970 bis 1.040 kg.
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Die hübsche kompakte Karosserie mit flacher Front und hohem Heck entwarf Pininfarina.
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Der Montecarlo war das erste Fahrzeug, bei dem Pininfarina neben dem Exterieur-Design auch für die Karosseriestruktur und die Fertigung zuständig war.
Foto: Arturo Rivas
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Der Lancia Beta Montecarlo wurde von Pininfarina in Cambiano gefertigt.
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Das Heck mit Motorhaube und nach hinten auslaufender C-Säule erinnert an den Maserati Merak.
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Die erste Generation des Montecarlo hatte noch geschlossene C-Säulen, die sich bis zum Abschlussblech zogen. Die zweite Generation, die ab 1980 gebaut wurde, hatte nur noch eine Strebe und seitliche Glasscheiben.
Foto: Arturo Rivas
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In den USA wurde der Montecarlo als Scorpion verkauft, da Chevrolet bereits den Namen Montecarlo nutzte. Wegen der Sicherheitsbestimmungen bekam der Scorpion runde Klappscheinwerfer.
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Zudem kamen in den US-Versionen 1,8-Liter-Motoren mit 81 PS zum Einsatz. In den Jahren 1976 und 1977 wurden 1.396 bzw. 405 Exemplare in Nordamerika verkauft.
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Die ersten Entwürfe für den späteren Montecarlo wurden 1969 gemacht, das endgültige Design schließlich 1971 von Paolo Martin bei Pininfarina verabschiedet.
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Die Motorhaube des Lancia Beta Montecarlo öffnet zur Seite.
Foto: Arturo Rivas
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Das Reserverad befindet sich schräg hinter dem Motor. Das Triebwerk kommt von Fiat und ist ein leicht modifizierter Lampredi-Vierzylinder mit 2 Liter Hubraum und 120 PS.
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Lancia bot für den Montecarlo auch ungewöhnliche Farbkombinationen an.
Foto: Kai Klauder
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Allerdings kann das Interieur nicht ganz mit der Eleganz der Karosserie mithalten, ein Lancia-Problem der 70er- und 80er-Jahre.
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Das Armaturenbrett wirkt wie zusammengeschustert, die Sportsitze sind dick gepolstert.
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In der ersten Generation gab es ein Zweispeichenlenkrad.
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Der Instrumententräger wirkt wie aufgepfropft, die Mittelkonsole ist schlicht gehalten.
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Der Tacho ist sehr selbstbewusst, doch schneller als 190 km/h wird der Montecarlo nur mit Rückenwind.
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Doch immerhin kann das Fahrwerk einigermaßen überzeugen: Vorne werden die Räder an MacPherson-Federbeinen geführt, hinten an einer Camuffo-Achse.
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In den USA wurde der Lancia Beta Montecarlo unter dem Namen Scorpion verkauft - geholfen hat es nichts.
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Insgesamt setzte Lancia von dem Beta Montecarlo inklusive Scorpion nur rund 7.600 Einheiten ab.
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Markant ist die Front mit dem farblich abgesetzten Kunststoffrahmen. Viele besitzer lackierten den Rahmen in Wagenfarbe.
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Ein gut erhaltener Lancia Beta Montecarlo kostet im Zustand 2 rund 17.000 Euro. Ab etwa 5.800 Euro gibt es Zustand-4-Exemplare.
Foto: Kai Klauder
Wobei Spider ein großes Wort ist für den Lanca Beta Montecarlo – ein Auto, bei dem sich das Dach kaum großflächiger öffnen lässt als bei einer Limousine mit großem Schiebedach.
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Die erste Generation des Montecarlo ist an der breiten C-Säule zu erkennen, die bis zum Heckblech ausläuft.
Den Montecarlo gab's auch als Scorpion
Wenn man Ihnen nun dazu die Geschichte des Lancia Beta, genannt Montecarlo, erzählt, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie durchstöbern sofort die einschlägigen Internetbörsen nach einem preiswerten, unverrosteten Montecarlo Spider – oder Sie lesen weiter, zum Beispiel, was Kollege Sebastian Renz über den Nissan 100 NX scheibt.
Nur so viel müssen Sie über die Historie des Lancia Beta Montecarlo wissen: Er war als großer Bruder des Fiat X1/9 geplant, sollte X1/20 heißen, doch bei Fiat traute man sich dann nicht, schob das bereits von Pininfarina fertig karossierte Projekt der Konzerntochter Lancia unter.
Foto: Arturo Rivas
Nach dem Facelift gab es eine schmale Strebe und seitliche Scheiben.
Zweiter Anlauf mit Ableger Rally 037
Zwei Jahre dauerte die Montecarlo-lose Zeit, da fiel den Herren in Turin ein, dass sie ein Basisauto für den Motorsport brauchten, also reanimierten sie den entschlafenen Lancia Beta Montecarlo. Er wurde leicht modernisiert wieder gebaut und bekam die Sportbrüder Rallye 037 und Montecarlo Turbo, die im Motorsport sehr erfolgreich waren.
Doch auch das half den Verkaufszahlen jedoch nicht, nach weiteren eineinhalb Jahren war endgültig Schluss mit dem Montecarlo. Warum Sie das hier lesen? Weil der elegante Pininfarina-Keil eine der lässigsten, stilsichersten und individuellsten Möglichkeiten ist, sich Duft und Flair der 70er um die Nase wehen zu lassen. Echt!
Foto: Arturo Rivas
Die Motorhaube des Montecarlo öffnet zur Seite.
So viel kostet ein Lancia Beta Montecarlo
Einen rostfreien Lancia Beta Montecarlo ist nicht gerade leicht. Doch wenn man es geschafft hat, sollte man mit etwa 17.000 Euro für ein Exemplar im Zustand 2 rechnen. Mäßige Fahrzeuge kosten rund 5.800 Euro.