Lancia Fulvia Kaufberatung
Rallyeauto als Alltagsklassiker
Technisch eigenwillig - und dennoch gilt die schicke Lancia Fulvia als alltagstauglicher Klassiker. Die Teileversorgung ist gesichert und die Szene gut organisiert. Nur das rostanfällige Blech nervt.
23.02.2015
Michael Schröder
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Das Lancia Fulvia Coupé ist ein einzigartiger Klassiker: Die Technik ist typisch Lancia - eigenwillig und ganz anders als alles andere zu seiner Zeit. Und doch ist sie so robust, das die Fulvia im Alltag überzeugen kann.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Wie bei allen Autos ihrer Zeit, ist auch die Fulvia schlecht gegen Rost vorbereitet. Also erstmal bei der Besichtigung das Blech begutachten. Schweller, Radläufe und Radhäuser sind zuerst an der Reihe.
Foto: Fact
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Der Einsatz eines Lackschichtdicken-Meßgeräts empfiehlt sich, da viele Autos sehr günstig optisch aufbereitet wurden - inklusive großzügigem Verspachteln.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Wenn sich bei der Probefahrt der Vorderbau verwindet: Hände weg! Das ist ein Zeichen für massiven Rostbefall des vorderen Hilfsrahmens.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Motorhaube, Frontblech, Windschutzscheibenrahemn - alle diese Partien genau checken.
Foto: Archiv
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Zylinderwinkel 13 Grad: Der ungewöhnliche Vierzylinder-V-Motor mit 89 PS ist zuverlässig, sofern es behutsam warm gefahren wurde. Durch den nach rechts geneigten Einbau des Triebwerks ...
Foto: Hans-Dieter Seufert
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...ist das Fahrgefühl gewöhnungsbedürftig. Doch trotz der Kopflastigkeit lässt sich die Fulvia gut um die Ecken zirkeln.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Bei der Probefahrt auf den Öldruck und Laufgeräusche achten. Da die Kurbelwelle nur dreifach gelagert ist, ist die Belastung recht hoch. Wenn es vernehmlich klackert, kann sich ein Lagerschaden ankündigen.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Erfolgreiche Klassische Italienerin: Von dem Lancia Fulvia Coupé wurden zwischen 1965 und 1976 rund 153.000 Exemplare gebaut - in drei Serien. Bei der dritten wurde auf dünneres Blech umgestellt.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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In Sachen Ersatzteilen kann Entwarnung gegeben werden. Es gibt alle Technik- und Blechkomponenten zu moderaten Preisen. Bei Nachfertigungen unbedingt auf die Qualität achten und als Fulvia-Neuling am besten bei der Szene Rat einholen.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Laut classic analytics kostet ein Lancia Fulia Coupé im Zustand 2 rund 14.000 Euro, mäßige Exemplare liegen bei etwa 3.500 Euro.
Foto: Archiv
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Die frontgetriebene Fulvia zeigt gerne Verschleiß bei den Antriebswellen. Bei der Besichtigung das Spiel prüfen.
Foto: Fact
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Die Lancia Fulvia gehört zweifelsohne zu den sympathischsten Automobilen der 60er-Jahre. Wer ein gutes Exemplar ergattern kann, hat bei guter Pflege lange Spaß und einen günstig zu unterhaltenden Klassiker.
Foto: MotorPresseStuttgart
Karosserie-Check
Rostvorsorge ab Werk? Nicht vorhanden. Die Schweller der Lancia Fulvia sollten demnach sehr genau inspiziert werden, häufig wurden die Außenschweller mit Spachtel behandelt. Fußmatten unbedingt entfernen, da die Bodenbleche ebenfalls anfällig sind. Beim Ansatz der Windschutzscheibe und im Spritzwasserbereich am Kotflügel lauert ebenfalls Rostpotenzial.
Vorsicht ist gefragt, wenn sich bei der Lancia Fulvia Risse an den Radläufen befinden. Grund für die Risse können die maroden Befestigungen des vorderen Hilfsrahmens sein. Der Vorderbau beginnt während der Fahrt zu arbeiten? Dann Finger weg.
Technik-Check
Technisch ist die Lancia Fulvia zuverlässig. Bei den 1,2- und 1,3-Liter-Motoren darf auch mal Gas gegeben werden. Sofern das Triebwerk regelmäßig warm gefahren und gewartet wird, stellen 200.000 Kilometer keine Herausforderung dar. Aufpassen sollte man beim Öldruck: Ist dieser unter zwei Bar bei hohen Drehzahlen oder im Leerlauf unter 0,4 Bar, kann ein baldiger Motorschaden die Folge sein.
Die Kurbelwelle ist bei der Lancia Fulvia nur dreifach gelagert, daher auf das Motorengeräusch beim Fahren achten. Klackert es? Dann ist es sehr wahrscheinlich ein Lagerschaden. Verschleiß tritt gern bei den Antriebswellen des Fahrwerks auf.
Preise
classic analytics führt eine Lancia Fulvia 1.3 im Zustand 2 mit 14.000 Euro. Für mäßige Zustand-4-Exemplare muss man mit etwa 3.500 Euro rechnen.
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Bei Einführung 1965 (Lancia Fulvia Coupé)
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- 11.670 Mark
Ersatzteile
Bei entsprechenden Spezialisten findet man eine optimale Versorgung von Karosserie- und Technikteilen (auch Nachfertigungen) für die Lancia Fulvia. Erfreulicherweise sind die Preise moderat. Die gut organisierte Clubszene hilft bei der Suche ebenfalls weiter.
Schwachpunkte
- Risse im vorderen Kotflügel
- Innen- und Außenschweller
- Bodenbleche
- Hilfsrahmen (Aufhängung)
- Kurbelwelle (Lagerspiel)
- Steuerkette (Rasseln)
- Antriebswellen
- Bremskraftregler
- Spurstangen
- Blattfeder-Aufnahme
- Öldruck
- A-Säule (Korrosion)
Wertungen
Fazit
Technisch eigenwillig - und dennoch gilt die schicke Lancia Fulvia als alltagstauglicher Klassiker. Die Teileversorgung ist gesichert und die Szene gut organisiert. Nur das rostanfällige Blech nervt.