Restomod-Klassiker
Kelham bringt European-Serie
Der Brite Thornley Kelham ist Oldtimerspezialist und Restomoder. Im März hatte er drei neue legendäre Klassiker im modernisierten Kleid angekündigt. Jetzt liefert er erste Retuschen vom kommenden Jaguar XK European.
14.04.2022
Uli Baumann
Foto: Thornley Kelham
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RM Sotheby's versteigert am 24. Januar 2025 während der Arizona-Auktion eine Lancia Aurelia B20 GT Fuorilegge.
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Thornley Kelham hat das 1955 gebaute Coupé auf Outlaw-Optik umgebaut – Fuorilegge heißt auf Deutsch gesetzlos.
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Dabei hat die flachere Dachlinie sogar ein historisches Vorbild: Mit dieser aerodynamisch vorteilhaften Modifikation gewann eine Aurelia ihre Klasse bei der Mille Miglia und bei den 24h von Le Mans.
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Der Umbau wurde 2019 fertiggestellt. Zum Schätzpreis von 600.000 bis 800.000 US-Dollar, umgerechnet 550.000 bis 750.000 Euro, steht die Aurelia zum Verkauf.
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Ein verbessertes Kühlsystem sorgt dafür, dass der Motor nicht zu heiß wird und eine Klimaanlage schafft angenehme Temperaturen im Innenraum.
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Der ist mit Schalensitzen und Alcantara wohnlich möbliert.
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Der auf 2,8 Liter Hubraum aufgebohrte V6-Motor stammt ebenso wie das Fünfgang-Schaltgetriebe aus einer Lancia Flaminia. Mit schärferen Nockenwellen und Benzineinspritzung leistet der Motor rund 175 PS.
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Lancia hatte mit der Aurelia 1950 ein Auto für technische Feinschmecker, Ästheten und Rennfahrer präsentiert. Thornley Kelhamhat eine im Restomod-Stil neu aufgebaut.
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Das Coupé taugte zur erfolgreichen Teilnahme an Rennen wie der Mille Miglia.
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Die Aurelia ist das erste Serienauto mit einem V6-Motor. Der ist außerdem – Innovation Nummer zwei - komplett aus Aluminium gefertigt. Das half beim Gewicht sparen.
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Doch mit dieser Aurelia scheint etwas nicht zu stimmen.
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Das Dach so flach, die Stoßstangen fehlen und einige Details sind auch anders.
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Der britische Restaurierer Thornley Kelham hat eine Lancia Aurelia im Outlaw-Stil gebaut - doppelt so stark und 75 kg leichter als das Original.
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Outlaw heißt: Nicht original bis ins Detail und Note 1, sondern schnell dank modernisierter Technik für viel Spaß auf der Straße.
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Thornley Kelham ging das Optimieren der Aurelia konseuquent aus zwei Richtungen an: Gewicht senken, Leistung steigern.
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Schon das Serienmodell ist nicht schwer, doch diese Aurelia wiegt nach der Diät 75 Kilogramm weniger - trozt größerem Motor.
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Die Karosserie dengelten die Briten komplett aus Aluminium.
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Ab Werk sind immerhin Türen und Hauben aus Leichtmetall gefertigt. Und natürlich der erste serienmäßige V6-Motor der Pkw-Welt.
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Doch der kam raus. Thornley Kelham zeigt ihn nicht, doch unter der Haube steckt Alfa Romeos Busso-V6 mit etwa 300 PS.
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Serienmäßig hatte die Aurelia 118 PS. Bei einer Verdoppelung der Leistung erscheinen Vierpunkt-Gurte keineswegs übertrieben.
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Feuerlöscher? Vermutlich, falls die heißgemachte Aurelia in Brand gerät.
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Eine Plakette im Einstieg nennt den Restaurateur.
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Etwa 5.000 Stunden Arbeit stecken in der Aurelia, 800 davon allein für die Lackierung.
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In Details hat Thornley Kelham die Aurelia verändert.
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Doch der typische Kühlergrill blieb.
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Haubenverschlüsse sind ebenso kunstvoll gestaltet...
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...wie die Außenspiegel.
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Das flache Dach hatte schon die Aurelia des Privatrennfahrers Giovianni Bracco von 1951.
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Ein echtes Fastback.
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Doch wie fast (schnell) - dazu macht Thornley Kelham keine Angaben.
Foto: Thornley Kelham
Thornley Kelham restauriert in den britischen Cotswolds zwischen Swindon und Gloucester nach eigenen Angaben Klassiker von Alfa Romeo bis Rolls-Royce auf Concours-Niveau. Zudem wartet er diese Pretiosen und bereitet sie auf Rallyes vor. Mit dem Lancia Aurelia B20 GT Outlaw hat er auf Kundenwunsch 2021 einen Oldtimer nicht nur aufbereitet, sondern auch umfangreich modernisiert.
Zwei Porsche und ein Jaguar
Und Kelham scheint Geschmack am Restomod-Konzept gefunden zu haben. Angespornt vom Erfolg des Outlaw sollen jetzt weitere Projekte folgen. Bereits innerhalb der nächsten 12 Monate kündigt er drei neue Fahrzeuge an. Dabei handelt es sich um einen Porsche 356, einen Porsche 911 und einen Jaguar XK120.
340-PS-XK mit gechopptem Dach
Von letzterem präsentiert Kelham jetzt erste Computerretuschen sowie erste Eckdaten. Unter der neuen Aluhaut der Katze ist ein umfangreich modifizierter und modernisierter bis zu 340 PS starker 3,8-Liter-Reihensechszylinder in Kombination mit einem modernisierten Fünfgang-Schaltgetriebe eingeplant. Die Karosserie selbst erhält eine abgesenkte Dachlinie sowie breitere Kotflügel die Platz schaffen für eine breitere Spur und breitere Felgen. Entfernte Zierleisten und Scheinwerferringe verhelfen zu einem cleaneren Look. Dafür wurde die lange Motorhaube um eine mittig verlaufende Sicke ergänzt, die den Mittelsteg der geteilten Frontscheibe aufgreift und bis ins Dach reicht. Am Heck zeigen sich die Rückleuchten besser integriert und der Abschluss runder gestaltet. Komplett verzichtet wird auf Stoßfänger.
Tiefer verbaute Sitze verbessern die Sitzposition und ermöglichen auch beim abgesenkten Dach ausreichend Kopffreiheit. Flachere Türtafeln bringen ebenfalls mehr Bewegungsfreiheit. Alle Analog-Instrumente werden mit elektronischem Innenleben aufgerüstet. Ebenfalls mit an Bord sind Annehmlichkeiten wie elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage, eine Servolenkung und ein Infotainmentsystem mit Bluetooth-Konnektivität. Ein diskret integrierter Überrollkäfig erhöht die Sicherheit. Deutlich mehr Fahrspaß verspricht ein neues Fahrwerk mit Doppelquerlenkern vorn, einer komplett neuen Achse mit Sperrdifferenzial hinten und Vierkolben-Scheibenbremsen an allen vier Rädern.
Kelham kalkuliert für jedes Modell rund 5.000 Arbeitsstunden ein. Die Preise sollen sich dabei zwischen umgerechnet rund 300.000 und gut 720.000 Euro bewegen. Das Basisfahrzeug ist in diesen Summen allerdings noch nicht enthalten. Auch weiterführende Sonderwünsche der Auftraggeber wollen gesondert bezahlt werden. Erste Vorbestellungen liegen schon vor. Die Namensgebung "European" lehnt sich übrigens an eine Porsche 356-Sonderserie an, die der Sportwagenbauer in den 1950er Jahren in den USA verkauft hatte.