Kauftipp Honda CRX 1.6i-VT ab 4.500 €

Der Mini-NSX

Die beste fernöstliche Antwort auf den GTI war Hondas CRX. Die zweite Generation ED9, die 1987 auf den Markt kam,  ist auch heute noch ein Quell der Freude - mit gierigem Motor und tollem Fahrwerk.

Honda CRX 1.6i-VT, Seitenansicht Foto: Archiv 16 Bilder

Eins war in den frühen 90ern sicher: Die dicksten Dinger hatten die Honda CRX. Denn die meist jugendlichen Besitzer schraubten ihren kompakten Sportlern im Tuningwahn mächtige Ofenrohre unters Heck. Dabei hatte das der kleine Japaner gar nicht nötig, er sah sowieso am heißesten von allen Disco-Mobilen aus. Gerade die zweite Generation (ED9) perfektionierte die Fastback-Linie des mit 3,78 Meter sehr kompakt geratenen Sportlers.

NSX-Erbe im EE8-Honda CRX

Den passenden Motor gab es dann 1990 mit dem EE8. Dank der aus dem Honda NSX bekannten variablen Ventilsteuerung VTEC leistet der 1,6-Liter stramme 150 PS bei 7.600/min und drückt 144 Nm bei 7.100/min auf die Welle. Bei nur rund 1.000 kg Gewicht konnte der CRX nicht nur Golf GTI und Kadett GSi, sondern gleich noch die Fraktion der engagierten BMW- 3er-Fahrer verblasen. In weniger als acht Sekunden spurtet der CRX auf 100, auf der freien Bahn ist erst bei weit mehr als 220 km/h Schluss.

Gänzlich überlegen war der handliche CRX allerdings auf der kurvigen Landstraße. Das rennsportliche Fahrwerk überzeugt schon im Serienzustand: alle Räder an doppelten Querlenkern aufgehängt, direkte Lenkung und der Radstand von 2,3 m sorgen für eine extreme Handlichkeit. Der Nachteil: ein sehr enger Grenzbereich.

IM CRX durch die USA

Für Fahranfänger ist der Honda CRX ein heikles Auto, für geübte Kurvenwetzer dagegen ein echter Spaßbringer - nicht zuletzt dank vier effektiver Scheibenbremsen. Ich wurde auf einem Ritt von Los Angeles nach Detroit mit zahlreichen Nationalpark-Vorbeifahrten zum CRX-Fan; damals bekam ich einen 1991er als Drive-Away-Car und riss in acht Tagen mehr als 2.600 Meilen ab.

Dabei konnte der Honda sein Potenzial nicht mal ansatzweise zeigen – die Highway Patrol bremste ihn und mich nachhaltig und kostspielig ein. Doch auf den kurvigen Straßen, die es auch im Land der Träume gibt, machte der kleine Japaner einen Riesenspaß.

So viel kostet ein Honda CRX

Jetzt mal Tacheles: Einen gut gepflegten Honda CRX zu finden, ist fast so unmöglich, wie einen 300 SL im unrestaurierten Originalzustand. Meist ist der Japaner schon durch eine stattliche Anzahl von Händen gegangen, wurde malträtiert und gefordert, tiefergelegt und getunt. Oftmals mit fragwürdigen Ergebnissen. Wenn man allerdings einen Zustand 2-CRX gefunden hat gibt es das nächste Problem: Der Besitzer will ihn eigentlich gar nicht hergeben - und setzt daher den Preis unrealistisch hoch an.

In der Liste von Classic-Analytics steht ein EE8-CRX im Zustand 2 mit 5.000 Euro, ein ED9 mit 4.500 Euro - doch die Preise liegen aus erwähnten Gründen meist deutlich höher, vor allem, wenn es das 150 PS-Triebwerk sein soll. Im Normalzustand, das heißt nach der Nomenklatur Zustandsnote 4, sind jeweils etwa 1.600 Euro fällig.