Kaufberatung Porsche 928 S

Voll gestempeltes Scheckheft ist Gold wert

Der Porsche 928 profitiert nachhaltig von seiner verzinkte Karosserie mit Aluminium-Teilen - er hat die Jahrzehnte meist gut überstanden. Doch die aufwendige Technik mit hohem Wartungsaufwand und teuren Ersatzteilen führt oft zum ebenso berüchtigten wie fatalen Reparaturstau.

Porsche 928 S, Modelljahr 1985 Foto: Frank Herzog 5 Bilder

Karosserie-Check

Eine verzinkte Karosserie wie beim Porsche 928 ist dennoch kein Garant für ewige Rostfreiheit. Korrosion kann sich daher beim 928 vor allem bei übereinanderliegenden Blechen einnisten, die Kapillarwirkung des Elektrolyts (Nässe, Streusalz) verletzt langfristig die schützende, hauchdünne Zinkschicht. Steinschlag und Schweißarbeiten bei Unfallreparaturen sorgen ebenfalls für eine Auflösung des opferbereiten Zinks. Rostblasen an Radläufen, Scheibenrahmen, Wagenheberaufnahmen sowie Kontaktkorrosion an Hauben und Kanten - dort, wo Stahl ohne schützende Karosseriedichtmasse auf Aluminium stößt. Eine Schwäche vor allem früher Porsche 928 ist das Interieur. Risse im Instrumenbrett und in den Stoffpolstern (Pascha) sind häufig.

Technik-Check

Ein so aufwendig gebautes und technisch anspruchsvolles Auto wie der Porsche 928 stellt auch hohe Wartungsansprüche - das ist trotz verlockend niedriger Kaufpreise zu beachten. Der Zahnriemen-V8 (Wechselintervall 90.000 km) im knapp geschnittenen Motorraum, die Transaxle-Technik und kostspielige Peripherie-Aggregate fordern regelmäßige Zuwendung, Tauschteile sind sündhaft teuer. Das gilt auch für Verschleißteile wie Reifen, Kupplungsbeläge, Auspuffanlage oder Stoßdämpfer. Der Alu-V8-Motor, das Getrag-Fünfganggetriebe und die Viergangautomatik von Daimler-Benz sind jedoch sehr langlebig ausgelegt. Schonende Fahrweise lohnt sich beim 928 besonders.

Preise

Die Preise für den Porsche 928 ziehen langsam aber stetig an. Gute Exemplare des 928 S liegen bei rund 16.500 Euro, mäßige gibt es für etwa 3.700 Euro. Das Topmodell 928 GTS (1992 bis 95) bewegt sich im guten Zustand über 31.000 Euro.

Bei Einführung 1977 (Porsche 928) :
55.000 Mark
Bei Produktionsende 1986 (928 S) :
100.000 Mark

Ersatzteile

Es gibt fast alles, nur zu hohen Preisen. Vielfach sind die Porsche-Zentren Exklusiv-Lieferanten – und lassen sich das auch gut bezahlen. Einen Ausweg aus der Hochpreispolitik versprechen spezialisierte Teilehändler oder die Liste der Gleichteile anderer Hersteller oder von Zulieferern, die der rührige 928-Club pflegt.

Schwachpunkte

  1. Kontaktkorrision Türen, Hauben
  2. Improvisierte Unfallreparaturen
  3. Kantenrost an Radläufen
  4. Rost an Schwällern und Wagenherberaufnahmen
  5. Zahnriemen, Spannrollen
  6. Kupplung und Antriebswellen
  7. Lenkgetriebe
  8. K-Jetronic/LH-Jetronic
  9. Interieurmängel, Risse
Porsche 928, 928 S (1977-86)

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Der Porsche 928 profitiert nachhaltig von seiner verzinkte Karosserie mit Aluminium-Teilen - er hat die Jahrzehnte meist gut überstanden. Doch die aufwendige Technik mit hohem Wartungsaufwand und teuren Ersatzteilen führt oft zum ebenso berüchtigten wie fatalen Reparaturstau.