Kaufberatung Porsche 911 Carrera Targa

Die Schwachstellen des Targa-Urvater

Das sogenannte G-Modell zählt längst zu den etablierten Klassikern. Das Angebot ist groß, doch wirklich gute Autos sind rar - und teuer. Entsprechend schwierig wird sich die Suche nach dem Wunsch-Elfer gestalten.

Porsche 911 Carrera Targa, Baujahr 1987 Foto: Achim Hartmann 6 Bilder

Karosserie-Check

Trotz feuerverzinkter Karosserie ist selbst bei den späten Ausgaben des Porsche 911 G-Modells nach Korrosion und Unfallschäden zu fahnden - die Zinkschicht altert wie das Auto besonders dort, wo hohe Biegekräfte das Blech beanspruchen. Dazu zählen vor allem die Schweller, die besonders beim Targa mit sehr hoher Laufleistung gern von innen nach außen durchgammeln. A- und B-Säulen, die vorderen Kotflügel sowie die Traverse zwischen den vorderen Querlenkern sind ebenfalls oft betroffen. Welliges Blech oder unsaubere Schweißnähte können Hinweise auf versteckte Unfallschäden des Porsche 911 sein. Beim Porsche 911 Targa findet sich der Rost zudem vor allem an den Übergängen der Heckscheibe zur Karosserie.

Technik-Check

Gut gepflegte und regelmäßig gewartete Porsche 911er knacken schon mal die 300.000er-Marke - der 3,2-Liter des Carrera mit Aluminium-Motorgehäuse (eine erweiterte Version des SC-Dreiliters) gilt als unproblematisch und standfest. Das Triebwerk neigt jedoch wie alle Porsche 911er-Aggregate zu Ölundichtigkeiten an den Verbindungen der Gehäusehälften und an den Ventildeckeldichtungen. Der Öldruck sollte bei warmgefahrenem Motor nicht unter 3,5 bar liegen. Weitere Mängel sind bei einer Probefahrt für einen Laien nur schwer einzuschätzen, ein sachkundiger Begleiter oder eine Fahrt ins nächste Porsche-Zentrum können nicht schaden. Ein lückenloses Scheckheft ebenfalls nicht.

Preise

Die Preise für das Porsche 911 G-Modell beginnen bei etwa 11.000 Euro (911 SC 3.0) für mäßig erhaltene Coupés. Targa-Modelle rechtfertigen einen Aufpreis. Gute Exemplare liegen meist zwischen 30.000 und 40.000 Euro.

Bei Einführung 1983 (Porsche 911 Carrera Targa) :
64.950 Mark
Bei Produktionsende 1989 (Porsche 911 Carrera Targa) :
92.075 Mark

Ersatzteile

Der Porsche 911er-Pilot muss sich wenig Gedanken über eine gesicherte Ersatzteilversorgung machen - die Porsche-Klassikabteilung kann fast alles liefern, wenn auch zu sehr hohen Preisen. Diverse freie Händler sind ebenfalls gut bestückt und bisweilen günstiger, siehe zum Beispiel unter www.freisinger-motorsport.de oder www.mittelmotor.de.

Schwachpunkte

  1. Schweller, B-Säulenansatz
  2. Türunterkanten, A-Säulen
  3. Einstiegsbleche
  4. Vorderachs-Traverse
  5. Kettenspanner
  6. Stehbolzen d. Zylinderköpfe
  7. K-Jetronic (3,2 Liter)
  8. Fenster- u. Türdichtungen
  9. Heckscheibe und Dach (Targa)
  10. Wartungsstau, Originalität
Porsche 911 Carrera Targa

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Das sogenannte G-Modell zählt längst zu den etablierten Klassikern. Das Angebot ist groß, doch wirklich gute Autos sind rar - und teuer. Entsprechend schwierig wird sich die Suche nach dem Wunsch-911er gestalten.