Kaufberatung: Mercedes-Benz 500 SLC (107)
Reichlich Angriffsfläche für Rost
Der SLC ist nicht nur stilistisch ein typisches Kind der Siebziger. Mäßige Rostvorsorge und Blechqualität machen den Luxus-Coupés im Alter zu schaffen. Es gilt die Faustregel: je später gebaut, desto besser. Die Technik ist langlebig.
Karosserie-Check
Das Coupé der Baureihe 107 bietet dem Rost reichlich Angriffsfläche. Selbst gepflegte Exemplare zeigen solche Ansätze an den Radläufen und im Bereich des Riffelblechs an Türen und Vorderkotflügeln. Manchmal kommt es auch zu Blasenbildung an den Kotflügeln über den Scheinwerfern. Im fortgeschrittenen Stadium ist Korrosion zwischen Kotflügelschraubkanten und Stehblechen nicht selten. Besonders gefährdet sind die breiten Schweller in Höhe der Wagenheberaufnahmen und im Bereich der A-Säule. Undichte Kofferräume treten häufiger auf, dabei kommt es bisweilen zu Durchrostungen im Bereich der Reserveradmulde. Auch der Querträger vor der Hinterachse neigt zur braunen Pest.
Technik-Check
Auch die langlebigen Motoren und die robuste Mechanik brauchen regelmäßige
Wartung. Selbst ein Kilometerstand von 250.000 muss bei kompletter DB-Wartung
kein Risiko bedeuten. Die Sechs- und Achtzylindermotoren im SLC fallen gelegenttlich
durch Ölundichtigkeiten und hohen Ölverbrauch auf. Es empfiehlt sich, vor
dem Kauf die Kompression prüfen zu lassen. Eingelaufene Nokenwellen machen
sich durch Leistungsverlust bemerkbar. Die Lenkgetriebe fallen oft durch ein zu
großes Spiel auf, das sich nur bedingt nachstellen lässt. Die Vorderachse unterliegt
erhöhtem Verschleiß. Finger weg von billigen, schlecht gepflegten Exemplaren.
Preise
- Bei Einführung 1972:
- 33.700 Mark
- Bei Produktionsende 1980:
- 50.100 Mark
Ersatzteile
Kein Problem, fast alles ist kurzfristig bei jedem Mercedes-Benz-Partner lieferbar, wenn auch zu recht hohen Preisen für Ausstattungs- und Zierteile. Technikteile sind nicht besonders teuer. Manche Sitzbezugsvarianten sind nur schwer lieferbar.
Schwachpunkte
- Kotflügel über Lampentöpfen
- Schraubkanten/Stehbleche
- A-Säule, Schweller
- Türkanten, Riffelblech
- Radhäuser/Radläufe hinten
- Motorölverbrauch
- Ölverlust Motor/Antrieb
- Lenkgetriebe (Lenkspiel)
- Vorderachse (Traggelenke)
Wertungen
Fazit
Der SLC ist nicht nur stilistisch ein typisches Kind der Siebziger. Mäßige Rostvorsorge und Blechqualität machen den Luxus-Coupés im Alter zu schaffen. Es gilt die Faustregel: je später gebaut, desto besser. Die Technik ist langlebig.