Kaufberatung Mercedes-Benz 350-500 SLC (C107)
Wenig Leichtbau - gute Wertsteigerung
Bei dem Mercedes SLC trübt eine vor allem im Verborgenen rostanfällige Karosserie die Freude am robusten und langlebigen 107er-Coupé. Das bessere Auto ist einmal mehr der bessere Kauf. Die Leichtbau-Versionen haben eine günstige Wertprognose.
11.09.2009Karosserie-Check
Der Mercedes-Benz SLC ist zweifellos ein Qualitäts-Automobil. Hochwertige Werkstoffe, sehr gute Verarbeitung, keine Spur von Leichtbau, hohe passive Sicherheit. Doch mangelnder werksseitiger Korrosionsschutz bis etwa 1978 und die mäßige Tiefziehblechqualität der Jahre 1974 bis 1977 setzen auch einem 107er arg zu. Vor allem die breiten Schweller sind außen wie innen der typische SLC-Schwachpunkt – kaum ein Auto, bei dem sie nicht in Höhe der Wagenheberaufnahmen und an ihren Spitzen in den vorderen und hinteren Radhäusern durchgerostet sind. Ebenfalls verdächtig ist eine Blasenbildung über den Scheinwerfern, Kotflügel und Stehbleche leiden oft unter Rostbefall.
Technik-Check
Mercedes-Technik ist nie simpel und endlos strapazierfähig. Die Achtzylinder benötigen regelmäßige Wartung, ab 1976 haben sie Hydrostößel. Die Grauguss-Motoren haben in puncto Haltbarkeit einen legendären Ruf. Bei den Alu-Motoren (380 SLC, 500 SLC) brechen schon mal die Kunststoff schienen der Duplex-Steuerkette. Anfängliche Probleme mit eingelaufenen Nockenwellen und mangelnder Härtung der Zylinderlaufbahnen sind bei den Alu-Motoren längst behoben. Auch die Automatikgetriebe brauchen ihren regelmäßigen Ölwechsel oder das Einstellen der Bremsbänder, um wirklich lange gut zu funktionieren. Typisch sind Jetronic-Standschäden und ein zu großes Lenkspiel.
Preise
Wer Youngtimer nicht nur zum Spaß, sondern auch als Wertanlage besitzen möchte, kann beim Mercedes-Benz der Baureihe 107 glücklich werden. Die Wertentwicklung ist gut. Gepflegte Exemplare des 450 SLC 5.0 sind für rund 22.000 Euro zu haben, mäßige liegen bei etwa 7.000 Euro. Der günstigste Einstieg gelingt mit dem 350 SLC, der in gutem Zustand rund 17.000 Euro kostet.Schon für unter 4.000 Euro bekommt man mäßige Fahrzeuge.
- Bei Einführung 1972 (Mercedes-Benz 350 SLC) :
- 33.700 Mark
- Bei Produktionsende 1981 (Mercedes-Benz 500 SLC) :
- 68.400 Mark
Ersatzteile
Wie immer bei Mercedes-Benz kein Problem – heute bestellt, morgen geliefert, bei jeder Niederlassung und bei jedem Vertragspartner. Technikteile sind problemlos verfügbar, bei Spezialisten wie Ing. Heinrich E. Niemöller, Mannheim, www.niemoeller.de oder SLS, Barsbüttel gern auch ein wenig günstiger. Auch der Club hilft in Ersatzteilfragen weiter, wenn es um seltene Farben von Innenausstattungen oder Zierteile der frühen Modelle geht.
Schwachpunkte
- Kotflügel und Stehbleche
- Riffelblech rundum
- Innen- und Außenschweller
- Radläufe hinten, Endspitzen
- Schiebedachrahmen
- D-Jetronic/K-Jetronic
- Automatik (Schaltrucke)
- Ölverbrauch/Ölverlust
- Traggelenke Vorderachse
- Fahrwerksbuchsen
Wertungen
Fazit
Bei dem Mercedes SLC trübt eine vor allem im Verborgenen rostanfällige Karosserie die Freude am robusten und langlebigen 107er-Coupé. Das bessere Auto ist einmal mehr der bessere Kauf. Die Leichtbau-Versionen haben eine günstige Wertprognose.