Kaufberatung Mercedes 380 SE-560 SEL (W 126)
Kein Rost-Verächter - die W 126-S-Klasse
Erst die Achtzylinder-Modelle des W126 bieten jenen souveränen Antriebskomfort, den man von einer S-Klasse erwartet. Technisch entpuppt sich die Elektronik als Achillesferse. Karosserieseitig gibt es zahlreiche Schwachstellen.
16.11.2010
Foto: Frank Herzog
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Haben Sie so etwas schon einmal gesehen? Ein Mercedes-Benz 560 SEL in grellem Gelb? Nein? - Kein Wunder, diese S-Klasse dürfte ein Unikat sein.
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Die Farbe nennt sich "Gelb", einfach gelb, Farbcode 624. Der Erstbesitzer bestellte sich seine S-Klasse in derselben Farbe, die auch schon seinen 6.9er schmückte.
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Die Größe des Wagens wird gerade in dem knalligen Gelb stilistisch gut kaschiert. Der 126er gefällt einfach allen.
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Das Topmodell hatte zwar 1,3-Liter weniger Hubraum als sein Vorgänger, doch konnte er fast alles besser - Beschleunigen, weniger verbrauchen und solche Sachen.
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Der großvolumige Alu-Achtzylinder macht sich im Motorraum breit. Klimaanlage und hydropneumatische Federung beanspruchen zusätzlich Platz. Die neue Kurbelwelle sorgt für mehr Hub als beim 500er.
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Der Mercedes-Benz 560 SEL beschleunigt in 7,4 Sekunden auf 100 km/h und erreicht maximal 242 km/h.
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Die Außenspiegel der einzigartigen S-Klasse sind nicht in Wagenfarbe lackiert. Sie setzen mit den Stoßfängern und Sacco-Brettern einen optischen Kontrapunkt.
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Dass dieser Mercedes-Benz 560 SEL schon mehr als 277.000 Kilometer hinter sich gebracht hat, sieht man ihm nicht an.
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Wurzelnussfurnier, Velours und ein Hauch von Leder um Lenkrad und Wählhebel zaubern eine gediegene Wohlfühl-Atmosphäre.
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Das wirkt zwar ein bisschen bieder, aber dafür zeitlos und gar nicht aufdringlich. Das Raumgefühl ist sehr großzügig.
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Für den S-Klassen-Fahrer gab es 1986 schon einen Airbag im heute ungewohnt großen Vierspeichen-Lenkrad.
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State of the art. Formal wohlkomponierte Mittelkonsole mit unerreicht präziser Zickzack-Kulisse und symmetrisch eingepassten Schaltern.
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Die Klimaanlage ist beim Mercedes-Benz 560 SEL Serie, ein standesgemäßes Becker Mexico ebenso.
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"Es ist unglaublich. Knapp 300.000 Kilometer sind an dem Benz fast spurlos vorübergegangen" - Klaus Leitmeier, 39, Verwaltungs-Fachwirt.
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Auch nach einer Laufleistung von mehr als 277.000 Kilometern schaltet die Viergang-Automatik im Mercedes 560 SEL präzise.
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Gibt man dem 560er die Sporen, sprich Kick-Down, geht es ohne Verzögerung stramm vorwärts.
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Der Schriftzug zeigt, was man hat. Klare Heckpartie ohne übertriebene stilistische Gags. Heute ist das anders.
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Man merkt dem Mercedes-Benz 560 SEL an, dass ein vollgestempeltes Wartungsheft im Handschuhfach liegt.
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Beim Abrollen, beim Einlenken, beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven ist kein Gerumpel zu spüren - ein Jahreswagen könnte es nicht besser.
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Die Kraft der 300 PS merkt man dem 560er in jeder Lebenslage an. Normalerweise säuselt er dezent im Hintergrund, doch wenn man die Leistung abfordert, faucht er aggressiv sein V8-Lied.
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Die Scheinwerferwaschanlage und die Kopfstützen für die Fondpassagiere brachte nur der 560 SEL serienmäßig mit.
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Geschmiedete 7 x 15-Zoll-Gullydeckel betonen das schlichte Design der 126er S-Klasse. Große Blinker und integrierte Stoßfänger sorgen für Akzente.
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Das berühmte Kombiinstrument versammelt sieben Uhren in perfekter Übersichtlichkeit: Öltemperatur, Tankuhr, Verbrauchsanzeige, Öldruck, Geschwindigkeit, Drehzahlmesser und Zeituhr.
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Viele Extras sind beim 560er serienmäßig, etwa der Tempomat, dessen Hebel keck hinter dem klobigen Airbag-Lenkrad hervorragt. Jedes Detail ist perfekt erhalten - und das bei der hohen Kilometerleistung.
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Karosserie-Check
Der Rost beginnt bei dem Mercedes W 126 an den Radläufen und Türen über der Oberkante der Sacco-Bretter. Die Kotflügel sind unter dem Blinkergehäuse vorn oft angenagt. Im Motorraum nistet sich die braune Pest gern auf den Stehblechen unter den Scheinwerfern ein. Oft sind auch die hinteren unteren Scheibenrahmen befallen, deshalb ist diese Partie gründlich bei geöffnetem Kofferraumdeckel zu inspizieren. Im vorderen Radhaus der Mercedes W 126 wütet der Rost im Bereich der Aussparungen für die Spurstangen. Ebenso sind die Schweller samt Wagenheberaufnahmen häufig betroffen. Auch die hinteren Seitenteile rosten gerne durch.
Technik-Check
Die V8-Alu-Motoren des Mercedes W 126 waren in der Haltbarkeit nur anfangs kritisch, bis das Beschichtungsverfahren für die Zylinderlaufbahnen ausgereift war und die Nockenwellen besser gehärtet waren. Ein Problem vor allem im Alter sind aber die Kunststoff-Gleitschienen für Steuerketten und Kettenspanner, die manchmal ohne Vorankündigung brechen. Ein kapitaler Motorschaden kann die Folge sein. Fachleute empfehlen einen vorbeugenden Austausch. Der Mengenteiler der K-Jetronic ist ebenfalls ein Schwachpunkt. Die Mercedes W 126-Automatikgetriebe müssen saubere Schaltpunkte aufweisen. Zu großes Lenkspiel wird oft bemängelt.
Preise
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Bei Einführung 1979 (Mercedes-Benz 500 SEL)
:
- 56.200 Mark
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Bei Produktionsende 1991 (Mercedes-Benz 560 SEL)
:
- 141.600 Mark
Ersatzteile
Abgesehen vom Flaggschiff 560 SE/SEL/SEC sind vor allem sehr gute Erstserien-Exemplare gesucht, in so genannten Fehlfarben und mit viel Ausstattung. Preislich fährt der W 126 allmählich aus der Talsohle, ja er überflügelt sogar in Preis und Publikumsgunst den W 116. Die Ersatzteillage ist zumindest bei der 2. Serie fast so problemlos wie bei Neuwagen.
Schwachpunkte
- Kotflügel vorn, Sacco-Bretter
- Radhäuser rundum
- Radläufe, hinteres Seitenteil
- Stoßfänger (Durchrostung)
- Heckscheibenrahmen
- Schweller u. Wagenheberaufn.
- Mengenteiler K-Jetronic
- Steuerketten-Gleitschienen
- Traggelenke, Lenkgetriebe
- Verbrauchtes Interieur
Wertungen
Fazit
Erst die Achtzylinder-Modelle des W126 bieten jenen souveränen Antriebskomfort, den man von einer S-Klasse erwartet. Technisch entpuppt sich die Elektronik als Achillesferse. Karosserieseitig gibt es zahlreiche Schwachstellen.