Kaufberatung Mercedes 280 CE - C123

Klassisches Luxus-Coupé mit Stil

Der Traum vom Mercedes-Coupé mit 100-prozentiger Klassiker-Garantie ist noch bezahlbar - als Mercedes-Benz C123. Dank ausgereifter Technik und Ersatzteilen aus den W123- und anderen Mercedes-Modellregalen bleiben die Unterhaltskosten überschaubar. Individueller Luxus, den man sich leisten kann.

Opel Monza GSE und Mercedes-Benz 280 CE Foto: Rossen Gargolov 14 Bilder

Karosserie-Check

Bis auf die um 85 Millimeter verkürzten Abmessungen für Radstand und Länge, die beiden Türen und den kürzeren Dachaufbau sind die Karosserie und die Bodengruppe des Mercedes-Benz C-Coupés mit denen der Limousine sowie des Kombis nahezu identisch.

Als Scheinwerfer wurden einheitlich die vom 280 und 280 E übernommenen Halogen-Breitbandscheinwerfer eingesetzt. Alle W 123-Varianten teilen sich im Prinzip die gleichen Schwachstellen. Generell empfiehlt sich wegen der verbesserten Rostvorsorge ein Kauf ab Baujahr Herbst 1982. Dennoch sollte man folgende Punkte auf Rostfraß checken: die Schraubkanten und Ecken der vorderen Kotflügel unter der Stoßstange, die Motorraum-Stehbleche, die Scharniermulden der Motorhaube und deren vorderer Abschluss, die Ecken des Windschutzscheibenrahmens und schließlich die Schweller.

Gern verstopft beim Mercedes-Benz C123 der Wasserablauf der Schottwand im unteren Bereich des Motorraums. Hinter Bremskraftverstärker und Batterie staut sich dann feuchter Schmutz, der Korrosion verursachen kann. Ein spezieller Coupé-Schwachpunkt sind die Gummidichtungen an den großen Türen und Seitenfenstern ohne Mittelpfosten, deren Ersatz nicht immer einfach und zudem nicht ganz billig ist.

Technik-Check

Die Antriebstechnik des Mercedes-Benz C123-Coupés ist komplett von der Limousine übernommen. Generell sind wegen Vergaserproblemen die Einspritzmotoren vorzuziehen. Wer auf den Sechszylinder verzichtet, ist auch mit dem großvolumigen und elastischen Vierzylinder des 230 E gut beraten. Hier sollten sich gegenüber dem Sechszylinder die Laufleistungen jedoch in Grenzen halten, bestenfalls sogar die 200.000-Kilometer-Marke nicht gravierend überschreiten. Das gilt besonders für sportlich gefahrene Coupés. Denn die Vierzylinder neigen dann zu Ventilschäden, einlaufenden Nockenwellen und gerissenen Krümmern.

Ganz anders dagegen der nahezu unzerstörbare Einspritz-Sechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen, Querstromkopf und kontaktloser Transistorzündung. Regelmäßige Ölwechsel vorausgesetzt, sind Laufleistungen von über 300.000 Kilometer ohne Probleme realisierbar. Dennoch empfiehlt sich auch hier ein Kompressionstest. Die Schaltgetriebe sind robust. Betont sanfte Fahrstufenwechsel des Automatikgetriebes deuten auf dessen Verschleiß hin. Geringes Spiel in der Lenkung gilt bei den 123-Typen als normal.

Preise

Es war schon immer etwas teurer, ein Mercedes-Coupé zu fahren. Der Aufschlag zur 280 E-Limousine lag bei rund 4500 Mark – ohne Zusatzausstattungen. Den Preisvogel schießt wohl das hier gezeigte schwarze Coupé von 1981 ab, für das der Erstbesitzer rund 57 000 Mark bezahlte. Die Summe hätte auch für einen 500 SE gereicht. Insofern ist es nur gerecht, Sonderausstattungen durch einen Kaufpreis-Aufschlag zu würdigen. Die Angaben beziehen sich auf das Basismodell. Gut für Besitzer: Die Gebrauchtpreise des 280 CE haben sich in den letzten Jahren verdoppelt. Gut für Kaufwillige: Das Coupé blieb in der Regel von schweren Transportaufgaben (Fahrgemeinschaft nach Istanbul) verschont.

Bei Einführung 1977 (Mercedes-Benz 280 CE) :
31 835 Mark
Bei Produktionsende 1985 (Mercedes-Benz 280 CE) :
43 600 Mark

Ersatzteile

Die Versorgung ist gesichert. Verschleißteile haben viele Mercedes-Werkstätten noch vorrätig. Der Typ M 110-Reihensechszylinder des 280 CE fand auch in S- und SL-Modellen Verwendung, sodass Motorenteile bis zum kompletten Ersatzmotor in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen. Mit Gebrauchtteilen kann das Altteile-Center von Mercedes-Benz weiterhelfen. Knapp wird es hingegen mit spezifischen Innenraum-Komponenten. Die Vielfalt an verschiedenen Farben, Stoffmustern und Materialien der mehrmals im Interieur leicht überarbeiteten W 123-Baureihe macht adäquaten Ersatz oft nicht möglich.

Schwachpunkte

  1. Vordere Kotflügel
  2. Stehblech, Stirnwand
  3. Schweller
  4. Türen
  5. Radläufe
  6. Vergaser
  7. Lenkgetriebe
  8. Nockenwellen, Ventilschäden, Krümmer
  9. Gummidichtungen
  10. Spaltmaße nach Reparaturen
Opel Monza GSE und Mercedes-Benz 280 CE

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Der Traum vom Mercedes-Coupé mit 100-prozentiger Klassiker-Garantie ist noch bezahlbar - als Mercedes-Benz C123. Dank ausgereifter Technik und Ersatzteilen aus den W123- und anderen Mercedes-Modellregalen bleiben die Unterhaltskosten überschaubar. Individueller Luxus, den man sich leisten kann.