Kaufberatung Lancia Fulvia Coupé
Luftig, leicht, lässig
Erstaunlicherweise zählt das Lancia Fulvia Coupé in Deutschland nach wie vor zu den Exoten unter den Klassikern. Dass es sich bei diesem Wagen um ein durchaus alltagstaugliches wie zuverlässiges Auto handelt, wissen die wenigsten.
13.12.2011
Foto: Arturo Rivas
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Lancia zählte lange zu Italiens vornehmsten Autoherstellern - und galt ebenso lange als Innovationsschmiede.
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Dass man mit seinen Produkten auch Geld verdienen muss, schien bei Lancias Strategen allerdings bisweilen nebensächlich zu sein.
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Zwei Autos, so unterschiedlich wie Tag und Nacht: Ein hoher Dachaufbau und viel Glas prägen die Fulvia, während der Montecarlo gedrungen und herausfordernd auftritt.
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Die Gesichter unterscheiden sich und spiegeln die Entwicklung in Sachen Automobildesign.
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Während die Fulvia noch klassische Rundscheinwerfer besitzt, kommt der Montecarlo schon mit Rechteckscheinwerfern, die sich in der flachen Front zu verstecken scheinen.
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Die Fulvia wurde von 1965 bis 1976 gebaut, insgesamt verließen rund 160.000 Exemplare das Werk.
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Der Montecarlo wurde in seiner ersten Variante von 1975 bis 1978 gefertigt, 1980 bis 1981 wurde ein zweiter Versuch unternommen. Insgesamt entstanden 7.695 Exemplare.
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Der Beta Montecarlo sollte eigentlich ein Fiat X1/20 werden und oberhalb des X1/9 angesiedelt sein.
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Erst kurz vor der Präsentation auf dem Genfer Salon im Jahr 1975 zog Fiat-Chef Agnelli die Notbremse ...
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... und verzierte den neuen Wagen, der nun Montecarlo hieß, mit dem traditionsreichen Lancia-Wappen.
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Fiat hatte sich bereits vor sechs Jahren das hochverschuldete Familienunternehmen Lancia einverleibt - nicht zuletzt, um von dem ruhmvollen Namen zu profitieren.
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Unter der seitlich angeschlagenen Motorhaube arbeitet ein Zweiliter-Aggregat mit 120 PS aus dem Hause Fiat.
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Das gleiche Triebwerk findet sich auch in der Beta-Limousine - mit Leistung kann es nicht gerade überzeugen.
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Das sachlich gestaltete und funktionelle Cockpit mit dem Momo-Lenkrad passt gut zum sportlichen Auftritt des Wagens.
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Eine Tachometerskala, die erst bei Tempo 260 endet, sorgt für (zu) hohe Erwartungen.
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Lancia-Designchef Piero Castagnero lieferte mit dem 1965 präsentierten Fulvia Coupé ein unverwechselbares Meisterstück ab, ...
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... das elf Jahre lang mit Ausnahme von diversen Motorvarianten nahezu unverändert gebaut wurde.
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Sein Rezept: eine einfache und strenge Grundform mit Stufenheck. Und der völlige Verzicht auf aufreizende Stilelemente.
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Hoher technologischer Aufwand zeichnete Lancia bis zur Übernahme durch Fiat aus.
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An den Details der Fulvia erkennt der Betrachter den Zeitensprung im Vergleich mit dem Beta Montecarlo.
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Sandro Munari gewann mit einer Fulvia 1972 die überaus imageträchtige Rallye Monte Carlo, ...
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... im gleichen Jahr wurde Lancia mit der Fulvia Sieger in der Rallye-Marken-WM und ein Jahr später auch noch Rallye-Europameister.
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Ein V-Motor mit nur einem Zylinderkopf? Bitteschön, die Fulvia besitzt ein solches Kunstwerk automobilhistorischer Eigenheit.
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Das Cockpit präsentiert sich mit fünf Rundinstrumenten komplett - und gefällt mit seiner schlichten Eleganz
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Der Fahrer sitzt tief vor einem relativ hoch stehenden Lenkrad und kommt sich wegen der großen Fensterflächen ein wenig wie in einem Gewächshaus vor.
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Zwei große und drei kleinere Rundinstrumente für Geschwindigkeit, Drehzahl, Benzinstand, Wassertemperatur und Öldruck ...
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... entpuppen sich als einziges Schmuckwerk in einem schlichten und stilvollen Umfeld.
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So unterschiedlich die beiden Lancia-Geschwister sind, so interessant und besonders sind sie auch.
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Karosserie-Check
Die Rostvorsorge ab Werk war beim Lancia Fulvia Coupé bestenfalls mangelhaft – wie bei allen italienischen Autos aus diesen Baujahren. Die Schweller sollte man besonders genau unter die Lupe nehmen – die Außenschweller sind nicht selten mit Spachtelmasse zugekittet. Rost findet sich ebenso oftmals an den Bodenblechen (Fußmatten entfernen) sowie am vorderen Kotflügel (im Spritzwasserbereich und beim Ansatz der Windschutzscheibe). Risse an den Radläufen? Dann können die Befestigungen des vorderen Hilfsrahmens marode sein, was zur Folge hat, dass der Vorderbau während der Fahrt zu arbeiten beginnt. So ein Auto besser nicht kaufen.
Technik-Check
Die Technik des Lancia Fulvia Coupé gilt als relativ zuverlässig, und die 1,2- und 1,3-Liter Motoren gelten in der Regel als vollgasfest. Laufleistungen von 200.000 Kilometern und mehr sind durchaus machbar, wenn das Triebwerk langsam warm gefahren und regelmäßig gewartet wird. Der Öldruck sollte bei höheren Drehzahlen über 2 bar steigen – wenn nicht, steht ein Motorschaden vermutlich kurz bevor. Das Gleiche gilt, wenn im Leerlauf nur 0,2 oder 0,3 bar angezeigt werden. Ein Klackern beim laufenden Motor? Dann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Lagerschaden bei der nur dreifach gelagerten Kurbelwelle. Beim Fahrwerk sind sehr oft die Antriebswellen verschlissen.
Preise
Der Lancia Fulvia Coupé ist laut Classic-Car-Tax 12/2011 in gutem Zustand für rund 17.000 Euro zu haben. Exemplare in eher mäßigem zustand werden hingegen schon für rund 3.800 Euro gehandelt.
Alle Angaben ohne Gewähr.
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Bei Einführung 1965 (Lancia Fulvia Coupé 1.2)
:
- 12.990 Mark
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Bei Produktionsende 1976 (Lancia Fulvia Coupé Rallye 1.3)
:
- 14.990 Mark
Ersatzteile
Fahrer eines Lancia Fulvia Coupé sind bestens versorgt: Nahezu sämtliche Karosserie- und Technikteile, darunter viele Nachfertigungen, sind bei den entsprechenden Spezialisten sofort verfügbar – zu recht moderaten Preisen. Falls es dennoch mal zu Engpässen kommen sollte, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit die gut organisierte Clubszene weiterhelfen.
Schwachpunkte
- Risse im vorderen Kotflügel
- Innen- und Außenschweller
- Bodenbleche
- Hilfsrahmen (Aufhängung)
- Kurbelwelle (Lagerspiel)
- Steuerkette (Rasseln)
- Antriebswellen
- Bremskraftregler
- Spurstangen
- Blattfedern (Bruch)
Wertungen
Fazit
Erstaunlicherweise zählt das Lancia Fulvia Coupé in Deutschland nach wie vor zu den Exoten unter den Klassikern. Dass es sich bei diesem Wagen um ein durchaus alltagstaugliches wie zuverlässiges Auto handelt, wissen die wenigsten.