Kaufberatung Jaguar XK 120
Sehr selten, sehr schön - und teuer
Die Urversion der XK-Baureihe macht besonders als Coupé eine gute Figur. Der Zweisitzer gefällt durch stimmige Proportionen, solide Technik und gute Fahrleistungen. Aber: Die elegante Karosserie besitzt einige Tücken.
02.03.2011
Foto: Achim Hartmann
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Die Silhouette des Jaguar XK 120 ist unverkennbar, viele sehen in den Formen des Engländers die Kurven einer liegenden Frau.
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Der Jaguar XK als FHC (Fixed Head Coupé) wurde nur 2.678 Mal gebaut, fast alle befinden sich in restauriertem Zustand.
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Der Jaguar XK 120 erregte Aufsehen - und machte wie ein Paukenschlag die noch junge Marke Jaguar bekannt.
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Die Front des Jaguar XK 120 wird dominiert von den großen Scheinwerfern, die sich, formvollendet integriert, in den Wind stemmen.
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Hier finden Interessenten auch schon die ersten kritischen Stellen, die sie sich genau anschauen sollten: die Vorderkotflügel mit Lampentöpfen und Standlichtgehäusen.
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Unter der langen, spitz zulaufenden Motorhaube sitzt der legendäre Reihensechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen.
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Der hoch moderne DOHC-Sechszylinder von Jaguar mit zunächst 3,5 Liter Hubraum kam 1949 im XK 120 erstmals zum Einsatz und leistete 160 standfeste PS.
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Auch der kurze Schalthebel ist ein Kennzeichen der modernen und richtungsweisenden Konstruktion des Jaguar XK 120.
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Die Hauben und Türen des Jaguar XK 120 bestehen aus leichtem Aluminium. Hier sollten Interessenten auf Kontaktkorrosion achten.
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Weitere anfällige Stellen der Karosserie sind die Schweller, die Türunterkanten, die Reserveradmulde sowie die Radläufe.
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Das Interieur des Jaguar XK 120 ist schlicht und ansprechend gestaltet, die Sitze bieten bei schneller Kurvenfahrt kaum Halt.
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Die Armaturentafel - hier kann man das ruhig wörtlich nehmen - nimmt fünf Uhren und klassische Zug- und Drehschalter auf.
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Der Zeiger des Smiths-Drehzahlmessers im Jaguar XK bewegt sich entgegengesetzt des Uhrzeigersinns.
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Die Teileversorgung für die Jaguar XK-Modelle ist erfreulich unkompliziert. Fast alles ist lieferbar, viele Nachfertigungen gibt es in guter Qualität.
Foto: Achim Hartmann
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Einige Spezialisten wie Limora, Carpoint oder GB Classic Car Dönni finden Sie in der Liste in dem Artikel oder auf unserer Webseite im Bereich "Markt" > "Spezialisten".
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Viele Details der Jaguar XK-Familie wie die in die Karosserie integrierten Scheinwerfer mit dem Chrom-Stern oder ...
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... die kunstvoll ausgeformten Blinkergehäuse spiegeln die Liebe der Entwickler für formvollendeten Karosseriebau.
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Die Namensgebung fiel Jaguar recht einfach: Die 120 bezeichnet die Höchstgeschwindigkeit des Coupés: 120 Meilen pro Stunde, etwa 193 km/h.
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Nach dem Jaguar XK 120, der von 1949 bis 1954 gebaut wurde, kam der Jaguar XK 140 (1955 bis 1957).
Foto: Bonhams
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Ab 1957 lief dann der Jaguar XK 150 vom Band, der bis 1961 gefertigt wurde, allerdings nicht den Erfolg seiner Vorgänger erreichte.
Foto: Bonhams
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Jaguar ließ den ruhmreichen Namen 1996 wieder auferstehen und nannte die Baureihe X100 nach ihrem Ahnen. Den XK der Neuzeit gab es Saugervariante (XK8) und mit Kompressormotor (XKR) sowie als Coupé und Cabrio.
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Seit 2006 läuft der Nachfolger Jaguar XK vom Band, im Bild ist das Sondermodell zum 75. Geburtstag der Marke zu sehen.
Foto: Jaguar
Karosserie-Check
Da nur 2.678 Coupés (Fixed Head Coupé, FHC) des Jaguar XK entstanden, sind fast nur restaurierte Autos im Handel, deren kritische Karosseriepartien bereits mehr oder weniger gut verarztet wurden: Schweller, Türunterkanten, Reserveradmulde, Radläufe sowie Vorderkotflügel mit Lampentöpfen und Standlichtgehäusen sind die typischen Stellen am Jaguar XK, die näher unter die Lupe genommen werden sollten. Rahmenrost droht im Bereich der Stabi- und der Querlenker-Befestigungen.
Hauben und Türen des Jaguar XK bestehen aus Aluminium, was zu Kontaktkorrosion führen kann. Der Kofferraumdeckelrahmen besteht aus Holz, dessen Instabilität den Deckel auf holperiger Piste aufspringen lässt. Indiz für eine kenntnisreiche Instandsetzung: Der Kofferraumdeckel des Jaguar XK besitzt im unteren Bereich keine Innenverkleidung.
Technik-Check
Im sportlichen XK 120 erblickte der legendäre DOHC-Reihensechszylinder das Licht der Autowelt. Einige Kinderkrankheiten wie der Kettenspanner (Stahlzunge mit Feder) oder die fehlende Kurbelwellenabdichtung sowie eine etwas unterdimensionierte Ölpumpe wurden bereits bei den XK-Nachfolgemodellen abgestellt. Ölundichtigkeiten lassen sich oft nur durch Planen der Bauteile abstellen. Trotzdem sollte der Interessent auf einen originalen, zumindest zur Baureihe gehörenden Motor bestehen: Die Motornummern der XK 120-Triebwerke beginnen mit W oder F. Sie mögen wie auch die späteren XK-Versionen keine Vollgas-Hatzen aufgrund der relativ klein gehaltenen Kühleröffnung.
Preise
Interessenten müssen für einen Jaguar XK 120 FHC in gutem Zustand mit rund 60.000 Euro rechnen, Exemplare im Zustand 4 gibt es für etwa 21.000 Euro. Die offenen Versionen Jaguar XK 120 Roadster liegen mit circa 84.000 Euro für Zustand-2-Exemplare und 24.000 Euro (Zustand 4) deutlich darüber. Die Drophead Coupés (DHC) sind nochmals darüber angesiedelt (87.000 respektive 25.000 Euro).
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Bei Einführung 1951 (Jaguar XK 120 FHC)
:
- 18.000 Mark
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Bei Produktionsende 1954 (Jaguar XK 120 FHC)
:
- 20.150 Mark
Ersatzteile
Die Ersatzteilversorgung für den etablierten Klassiker ist problemlos. Nachgefertigte Verschleißteile kosten zum Beispiel auch in guter Qualität kein Vermögen. So sind beim Teilespezialisten Limora für eine komplette Einrohr-Auspuffanlage ab Krümmer schlanke 400 Euro, für einen Bremsbackensatz pro Achse rund 100 Euro zu entrichten.
Schwachpunkte
- Standlichtgehäuse
- Lampentöpfe
- Radläufe
- Türscharniere
- Türunterkanten
- Schweller
- Reserveradmulde
- Rahmen
- Ölverlust Motor
- Steuerkettenspanner
Wertungen
Fazit
Die Urversion der Jaguar XK-Baureihe macht besonders als Coupé eine gute Figur. Der Zweisitzer gefällt durch stimmige Proportionen, solide Technik und gute Fahrleistungen. Aber: Die elegante Karosserie besitzt einige Tücken.