Kaufberatung Jaguar E-Type Serie 1
Wertanlage mit animalischer Kraft
Der Jaguar E-Type, hubraumstarker britischer Macho-Roadster, hat auch nach 50 Jahren nichts von seinem animalischen Charme verloren. Seine Technik erweist sich prinzipiell robust und macht dank vieler Spezialisten mit einer sehr guten Teileversorgung keine Probleme. Zudem ist der Werterhalt sicher.
30.05.2011Karosserie-Check
Die meisten der angebotenen Jaguar E-Type haben bereits eine mehr oder weniger gründliche Restaurierung hinter sich, sodass man an den Rost-Schwerpunkten auch nach kosmetischen Reparaturen fahnden muss (Magnet, Optik). Als Indizien für einen insgesamt schlimmen Rostbefall gelten Rostblasen/ Bastelmaßnahmen an den Seitenschwellern, wo diese mit der Spritzwand oder den hinteren Kotflügeln verschweißt sind. Ebenso neigen die Türunterkanten, die Bodenbleche, die hinteren Innenkotflügel und der Kofferraumboden des Jaguar E-Type zum Zerfall. Auch der vordere Hilfsrahmen kann von innen heraus rosten oder durch einen Unfall verzogen sein. Schließlich sollten spezifische Bauteile der drei Jaguar E-Type-Serien wie Blinker, Sitze et cetera nicht bunt durcheinandergemischt sein.
Technik-Check
Der 1949 zunächst mit nur 3,4 Liter Hubraum produzierte Sechszylinder des Jaguar E-Type gilt als robust, aber wenig drehzahlfest. Längere Vollgas-Passagen, die mit den kürzer untersetzten US-Modellen schon bei weniger als 200 km/h beginnen, sind zu vermeiden. Leichter Ölverlust und ein Ölverbrauch zwischen ein und zwei Liter sind tolerierbar. Ist es mehr, kann es an einem defekten Kurbelwellendichtring liegen. Wichtig: Kontrollieren, ob der zum Jahrgang passende Motor eingebaut ist - bitte kein XJ6-Motor.
Das Hinterachsdifferenzial des Jaguar E-Type neigt häufig zum Ölverlust. Die Bremsen leiden wegen der innenliegenden hinteren Scheiben an mangelnder Wartung. Knack- und Klopfgeräusche aus dem Heckbereich im Stop-and-Go-Betrieb signalisieren Verschleiß der Hinterachsbauteile. Generell ist die 4,2-Liter-Version von 1964 bis 1968 zu empfehlen: Mehr Drehmoment und eine optimierte Kurbelwelle, das empfindliche Moss-Getriebe ist durch ein neue, vollsynchronisierte Einheit ersetzt, und der Fahrer sitzt bequemer.
Preise
Wer schon vor etwa 20 Jahren seinen offenen Jaguar E-Type der Serie 1 erworben hat, darf sich freuen: Zum Fahrspaß kommt noch der Sparspaß, weil sich der Marktwert eines gut erhaltenen Exemplars mehr als verdoppelt hat. Der Jaguar E-Type zählt nach wie vor zu den heiß begehrten Allzeit-Klassikern. Das hat zur Folge, dass man für die S2-Roadster-Modelle (69.000 Euro) inzwischen ähnlich tief in die Tasche greifen muss. Jaguar-Kenner Christian Jenny: "Nichts gegen die Serie 2. Es ist der komfortablere und technisch optimierte E-Type, der auch im Alltag Freude macht."
- Bei Einführung 1961 (Jaguar E-Type OTS) :
- 25.000 Mark
- Bei Produktionsende 1967 (Jaguar E-Type OTS) :
- 27.500 Mark
Ersatzteile
Dem Jaguar E-Type gelang der Übergang vom Sportwagen zum nicht ganz billigen Klassiker ohne Zeitlücke. Entsprechend problemlos ist die Versorgung mit Ersatz- und Verschleißteilen. Jaguar- Spezialist Georg B. Dönni: "Was normal durch Alter, Verschleiß oder Unfall kaputt geht, kann ersetzt werden." Nicht jedoch Getriebegehäuse, Motorblöcke und Hinterachsschwingarme. Zudem warnt er vor Billigteilen und "Kopien von Kopien". Er kennt inzwischen vier Qualitätsabstufungen für Jaguar E-Type-Ersatzteile.
Schwachpunkte
- Hilfsrahmen
- Vergasereinstellung
- Kühlung
- Elektrik
- Kurbelwellendichtung
- Getriebe (Moss)
- Schweller
- Türen
- Bodenbleche
- Hinterachse
- Bremsen
- Kofferraumboden
Wertungen
Fazit
Der Jaguar E-Type, hubraumstarker britischer Macho-Roadster, hat auch nach 50 Jahren nichts von seinem animalischen Charme verloren. Seine Technik erweist sich prinzipiell robust und macht dank vieler Spezialisten mit einer sehr guten Teileversorgung keine Probleme. Zudem ist der Werterhalt sicher.