Kaufberatung für den Audi Quattro Sport

Ein begehrtes Liebhaberstück

Für den Sport Quattro gelten eigene Gesetze. Nur 224 Autos wurden gebaut, entsprechend selten kommt ein Exemplar zum Verkauf - und man muss tief in den Geldbeutel greifen. Die untere Preisgrenze liegt bei 65.000 Euro.

Audi Quattro Sport Foto: Hardy Mutschler 20 Bilder

Karosserie-Check

Rost an der Karosse findet sich vor allem bei der ersten Audi Quattro-Generation. Erst ab Modelljahr 1985 war die Bodengruppe verzinkt. Früher gebaute Quattro rosten genau wie jeder andere Audi dieser Baujahre auch. Allerdings ist beim weitgehend von Hand gebauten Urquattro die Serienstreuung größer: Es gibt sehr gut erhaltene, völlig rostfreie Exemplare, und andererseits bereits deutlich -angegriffene Autos. So sind etwa die ausgestellten Kotflügel und Radläufe vorn und hinten oft korrodiert. Die Türen rosten - und auch die Schweller. Zudem kann es im Motorraum zu Durchrostungen kommen.
 
Kaum Rostprobleme kennt der Sport Quattro. Zum einen besteht seine Karosserie zum Teil aus Kunststoff, zum anderen wurden die sehr teuren Homologations-Autos meist pfleglicher behandelt als die anderen Quattro. Dennoch leiden die Sport unter Rissen an den Verbindungsstellen zwischen Stahl und Kunststoff, so etwa an den A-Säulen, wo das Plastikdach verklebt ist. Auch die raren 20 V der letzten Baujahre und die Exemplare nach 1985 rosten kaum. Nur bei stark misshandelten Typen tritt nennenswerte Korossion auf. In jedem Fall ist auf Unfallschäden zu achten. Viele Urquattro wurden sehr schnell bewegt, was nicht selten zu verformtem Blech führte.

Technik-Check

Die Fünfzylindermotoren von Audi genießen völlig zu Recht einen geradezu legendären Ruf. Laufleistungen jenseits der 300.000 Kilometer sind keine Seltenheit - vorausgesetzt, ihnen wurde ein gewisses Maß an Pflege, wie etwa regelmäßige Ölwechsel und Tausch des Zahnriemens, zuteil. Nicht ganz so langlebig sind die Turbolader der früheren Modelle, die oft nicht älter als 150.000 Kilometer werden. Spätere Motoren hatten wassergekühlte Lader, die deutlich langlebiger sind. 

Ein weiteres Problem der frühen Quattro ist die Zündbox von Hitachi, die mitunter den Geist aufgibt. Zu prüfen ist, ob der Auspuffkrümmer dicht ist. Er neigt zu Rissen, und Ersatz ist nicht ganz billig. Bei den späteren Modellen mit Bosch Motronic und beim Sport ist die Servicehistorie ausschlaggebend. Wurde der Motor gepflegt, sind kaum Schäden zu befürchten. 

Preise

Zu Produktionszeiten war der kurze Quattro Sport das teuerste deutsche Auto, erst der Porsche 959 lief ihm den Rang ab. Seit ein paar Jahren steigen die Preise für den Kurzen wieder, der freilich nie richtig billig war. In seligen Spekuationszeiten wechselte mancher Sport Quattro für eine Viertelmillion Mark den Besitzer.

Die unterste Preisgrenze liegt heute bei 65.000 Euro, meist sind aber mehr als 70.000 fällig. Einige Sport wurden von prominenten Besitzern bewegt, etwa Franz Beckenbauer, Walter Röhrl, Rosi Mittermeier oder Toni Mang. Manchem ist so ein Briefeintrag einen Aufpreis wert. Wissen sollte er, dass er in jedem Fall ein diffiziles Auto mit nicht ganz gesicherter Teileversorgung erwirbt.

Bei Einführung 1984 (Audi Quattro Sport) :
195.000 Mark
Bei Produktionsende 1985 (Audi Quattro Sport) :
195.000 Mark

Ersatzteile

Obwohl der Quattro ein recht junges Auto ist, kann die Ersatzteilversorgung zum Problem werden. Zwar existieren einige Gleichteile mit anderen Audi, aber viele Quattro-spezifischen Komponenten sind rar. Doch es gibt einige rührige Spezialisten, die sich um die Versorgung mit seltenen Teilen kümmern. Auch das VW-Audi Classic Parts Center hat einiges vorrätig. Nicht zuletzt sind einige Technik- und Karosserieteile mit dem Audi Coupé identisch, diese lassen sich mit etwas Glück beim gut sortierten Verwerter finden.

Schwachpunkte

  1. Kotflügel vorn
  2. Kotflügel hinten
  3. Türen
  4. Schweller
  5. A-Säule (Sport)
  6. Motorraum (Rost)
  7. Unfallschäden
  8. Hitachi-Zündbox
  9. Turbolader
  10. Auspuffkrümmer
  11. Wartung
  12. Tuning
Audi Quattro

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Für den Sport Quattro gelten eigene Gesetze. Nur 224 Autos wurden gebaut, entsprechend selten kommt ein Exemplar zum Verkauf - und man muss tief in den Geldbeutel greifen. Die untere Preisgrenze liegt bei 65.000 Euro.