Jaguar XJ-SC

Laues Lüftchen

Viel Geduld brauchten die Sportwagen-Kunden von Jaguar, bis der Nachfolger für den Roadster des E-Type eingeführt wurde: Erst nach neun Jahren gab sich die englische Premium-Marke im Herbst 1983 wieder offen: Der Jaguar XJ-SC erschien.

Jaguar XJ-SC, Frontansicht Foto: Archiv 18 Bilder

Aber statt eines vollwertigen Cabriolets mit Faltverdeck wie beim E-Type wehte nur noch ein laues Lüftchen durch die umständliche Konstruktion: Die offene Version des Jaguar XJ-S verfügte über ein zweigeteiltes, herausnehmbares Dach, einen Überrollbügel auf Höhe der B-Säule und ein klappbares Stoffverdeck für den hinteren Teil.

Jaguar XJ-SC, Heckansicht Foto: Archiv
Kein Bestseller: Nur knapp über 5.000 Exemplare konnte Jaguar in den rund 5 Jahren Produktionszeit absetzen. Der Reihensechszylinder ist das weitaus seltenere Modell!

6- oder 12-Zylinder?

Mit diesem Konzept passt der Jaguar XJ-SC als britischer Botschafter perfekt in seine Zeit. Außer mit dem Dach überraschte der Hersteller aus Coventry auch unter der Motorhaube: Statt des V12 als Antriebsquelle offerierte Jaguar zunächst lediglich den 225 PS starken 3,6-Liter-Sechszylinder.

Dieser ist allerdings trotz seiner für einen Sportwagen bescheideneren Leistung die empfehlenswerte Motorisierung für einen Klassiker: Im Gegensatz zum ab 1985 angebotenen Zwölfzylinder lassen sich die Wartungskosten leichter im Zaum halten.

Jaguar baute aber von diesem DOHC-Reihensechszylinder weniger Exemplare als vom Zwölfzylinder. Entsprechend gering ist heute das Angebot von Autos mit diesem Einspritzmotor. Sportwagenfans der Marke brauchen auch heute noch ein ordentliches Quäntchen Geduld.

Jaguar XJ-SC, Heckansicht Foto: Archiv
Der breite Bügel war nötig, um der aufgetrennten Karosserie des XJ-S genügend Stabilität zu verleihen.

Die Dachhälften wiegen jeweils 26 kg

Etwas Zeit braucht es auch, um den geschlossenen XJ-SC in die Frischluftversion zu verwandeln: Die zwei jeweils 26 Kilogramm schweren Hardtop-Teile über den Fahrer- und Beifahrersitzen werden herausgehoben und in einer Tasche im Kofferraum verstaut.

Anschließend verstaut man das hintere Stoffverdeck unter einer Persenning. Achtung: Die hinteren Seitenscheiben lassen sich nicht versenken.

Jaguar XJ-SC, Motor Foto: Archiv
Empfehlenswerter Motor: 3,6-Liter-Reihensechszylinder mit kräftigen 225 PS.

So viel kostet ein Jaguar XJ-SC

Die Preise sind erfreulich niedrig. Ein Jaguar XJ-SC mit Reihensechszylinder kostet im guten Zustand rund 13.000 Euro, in Zustand 4 ab etwa 3.900 Euro. Wenn es der V12 sein soll, sind schon die Anschaffungskosten deutlich höher - 29.000 respektive 8.200 Euro. Doch richtig groß wird der Unterschied erst im Unterhalt und bei den Wartungskosten. Nicht nur deshalb empfehlen wir den 3,6-Liter-Motor.