Jaguar XJ 6 (Baureihe XJ 40) Kaufberatung

Günstig, robust und fast immer rostig

Jaguar XJ 6 (XJ40) haben gute Voraussetzungen, um Klassiker zu werden: die klassische Limousine ist günstig, die Technik robust und die Ersatzteilversorgung ist gesichert. Wenn nur das Blech nicht wäre.

Jaguar XJ 6 Sovereign 4.0, Baujahr 1991 Foto: Frank Herzog 8 Bilder

Jaguar XJ 6 (XJ40) haben gute Voraussetzungen, um Klassiker zu werden: die klassische Limousine ist günstig, die Technik robust und die Ersatzteilversorgung ist gesichert. Wenn nur das Blech nicht wäre.

Karosserie-Check

Die Karosserie des Jaguar XJ 40 erweist sich als deutlich rostresistenter, als es beim Vorgängermodell (XJ Serie III) der Fall war. Dennoch sind alle Blecharbeiten stets sehr aufwändig und daher kein billiges Vergnügen. Daher sollten folgende Bereich genauestens untersucht werden: die vordere Quertraverse, der Hilfsrahmen der Vorderachse, das Heckabschlussblech am Übergang zum Unterboden sowie die Türunterkanten und Schwellerspitzen.

Grundsätzlich sollte die gesamte Komfortelektrik des Jaguar XJ 40 überprüft werden. Defekte an der Klimaanlage, am Bordcomputer oder am Tempomat ziehen eine teure Reparatur nach sich. Ebenfalls gerne defekt sind die Servomotoren der elektrischen Fensterheber sowie der Spiegelverstellung.

Technik-Check

Besonders der Vierliter im Jaguar XJ 40 gilt als ausgereift und überzeugt mit hoher Zuverlässigkeit – Laufleistungen von bis zu 300.000 Kilometer sind bei regelmäßig gewarteten Autos keine Seltenheit. Sind jedoch Rasselgeräusche im Bereich des Steuerkettengehäuses zu hören, wird der Kettenspanner verschlissen sein. Mitunter kommt es wegen einer maroden Ventildeckeldichtung zu Ölverlust.

Der gusseiserne Auspuffkrümer des Jaguar XJ 40 neigt zu Rissbildung. An der Hinterachse unbedingt auf defekte Antriebswellenlager im Differenzial achten - solch ein Schaden wird oft als kaputtes Radlager diagnostiziert, ist aber ungleich teurer zu beheben. Ebenfalls nicht günstig kommt eine Reparatur an der Niveauregulierung.

Preise

Rund 6.600 Euro kostet ein gut erhaltener Jaguar XJ6 4.0, der 3.2 ist nur unwesentlich günstiger. Das Topmodell, der XJR 4.0 liegt bei etwa 7.500 Euro. Mäßige Exemplare stehen ab 2.200 Euro in der Liste von Classic-Car-Tax. Oft bekommt man Bastelbuden schon für unter 1.000 Euro.

Bei Einführung 1989 (Jaguar XJ 6 4.0 (XJ 40)) :
79.686 Mark
Bei Produktionsende 1994 (Jaguar XJ 6 4.0 (XJ 40)) :
87.700 Mark

Ersatzteile

Jaguar XJ-40-Besitzer müssen sich um den Teilenachschub keine ernsthaften Sorgen machen, Engpässe gibt es höchstens bei Teilen der Innenausstattung. Die Kosten für entsprechende Ersatzteile sind jedoch keinesfalls zu unterschätzen - sie sind im Vergleich zum Preis des Autos oft unverhältnismäßig hoch. Eine Euro-2-Umrüstung ist beim Jaguar XJ 40 möglich.

Schwachpunkte

  1. Quertraverse vorn
  2. Schwellerspitzen
  3. Sich ablösender Lack
  4. Wagenheberaufnahmen
  5. Kante Kofferraumklappe
  6. Gerissene Auspuffkrümmer
  7. Verschlissener Kettenspanner
  8. Niveauregulierung
  9. Differenzial
  10. Komfortelektronik
Jaguar XJ 40 Stealth 340 Biturbo, Igelbild

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Jaguar XJ 6 (XJ40) haben gute Voraussetzungen, um Klassiker zu werden: die klassische Limousine ist günstig, die Technik robust und die Ersatzteilversorgung ist gesichert. Wenn nur das Blech nicht wäre.