Während der Turin Motor Show zeigte Italdesign Ende Oktober 1970 eine eigene Interpretation des Porsche 914. Der Mittelmotor-Sportwagen aus einer Kooperation von Volkswagen und Porsche war im Jahr davor auf den Markt gekommen. Der Zweisitzer war relativ teuer und gefiel mit seiner schlichten Form nicht jedem.

Porsche 914: Motoren von Porsche und VW

Der Antrieb des 914/4 kam aus dem VW 411: Der 1,7-Liter- Boxermotor leistet 80 PS. Der Vierzylinder-Einspritzer macht 177 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich. Der 914/4 kostete 12.250 Mark. Schneller und teurer war der 914/6 mit dem Zweiliter-Sechszylinder aus dem Porsche 911 T: Diese 110 PS starke Version läuft 201 km/h und kostete 19.980 Mark. Ein 911 T Targa mit 125 PS war 1970 für gut 3.200 Mark mehr zu haben. Kein Wunder, dass die Verkaufszahlen des 914/6 deutlich niedriger sind als des 914/4: 115.631 Vierzylinder rollen bei Karmann in Osnabrück vom Band und Porsche baut in Zuffenhausen 3.353 Sechszylinderversionen.

Italdesign macht aus dem VW-Porsche einen kantigen Keil mit Flügeltüren. Auf der Front steht über der schlichten Chromstoßstange "PORSCHE" in Versalien. Die Kotflügel steigen nach hinten steiler an als die Fronthaube. Eine leicht nach hinten ansteigende horizontale Kante unterteilt den Wagenkörper.

Vier Flügel, dramatisches Ende

Spektakulär sind die vier Flügeltüren mit großen Glasflächen: Über die vorderen steigen Fahrer und Beifahrer ein, die hinteren öffnen die beiden Kofferräume im Heck. Laut Italdesign hat der De Tomaso Mangusta Elemente des Tapiro-Designs. Dort finden sich zum Beispiel die seitlich aufklappenden Gepäck- und Motorraumdeckel wieder.

Der Prototyp selbst erlebte ein dramatisches Ende: Nachdem Italdesign das Auto an einen privaten Besitzer verkauft hatte, brannte die Studie in den 80er-Jahren bei einem Unfall aus. Das Unfallauto war eine Zeit lang bei Italdesign in einer Ausstellung zu sehen.