Iso Rivolta und Iso Grifo Kaufberatung
Sportwagen mit robuster US-Technik
Iso Grifo und Rivolta GT unterscheiden sich zwar optisch völlig, doch unter der Karosserie steckt bei beiden die gleiche Technik. Daher gibt es auch für beide Modelle eine gemeinsame Kaufberatung. Allerdings wird derzeit der Grifo um das Dreifache höher bewertet als der optisch brave Rivolta. Beide profitieren noch heute von der (in der Regel) robusten und preisgünstigen Antriebstechnik aus dem GM-Regal.
28.02.2013 Franz-Peter HudekIso Grifo und Rivolta GT unterscheiden sich zwar optisch völlig, doch unter der Karosserie steckt bei beiden die gleiche Technik. Daher gibt es auch für beide Modelle eine gemeinsame Kaufberatung. Allerdings wird derzeit der Grifo um das Dreifache höher bewertet als der optisch brave Rivolta. Beide profitieren noch heute von der (in der Regel) robusten und preisgünstigen Antriebstechnik aus dem GM-Regal.
Karosserie-Check
Rostvorsorge stand bei Iso Grifo und Iso Rivolta, den Modellen einer neu gegründeten Luxuswagen-Marke höchst selten im Lastenheft. Es gab wichtigere und vor allem aktuellere Vorgaben zu bewältigen - so auch bei Iso. Rivolta und Grifo rosteten daher gern an den Standardstellen wie Unterboden, Schweller, Türunterkanten, Radläufen und Kofferraumboden.
Undichte Fensterdichtungen und verstopfte Wasserabläufe verursachten bei Iso Grifo und Iso Rivolta Rostschäden im Bereich der A- und B-Säule. Auch der Innenschweller (Chassis-Bestandteil) konnte von der braunen Pest befallen sein. Weil die meisten Iso-Klassiker inzwischen restauriert sind, sollte an diesen Stellen die Arbeitsqualität überprüft werden. Das gilt auch für das Interieur, die Instrumente und den Zustand der Scheiben, für die es nur schwer Ersatz gibt.
Technik-Check
Die Iso-Antriebstechnik, für die fast nur erprobte Großserien-Komponenten gewählt wurden, gilt als zuverlässig und robust. Moderne Elektrolüfter und ein Ölkühler sind allerdings wünschenswert. Sie verhindern den Hitzetod der Chevy-V8, den bevorzugt die seltenen Sieben-Liter-Versionen des Iso Grifo starben.
Bei regelmäßiger Wartung, die nur aus dem Tausch von Zündkerzen, Filtern, Motoröl und Kühlflüssigkeit besteht, ist der V8 in Iso Grifo und Rivolta für mehrere 100.000 Kilometer gut. Unter getunten Motoren - zum Beispiel mit vier Weber-Doppelvergasern und schärferen Nockenwellen - leidet oft die Alltagstauglichkeit und die für beide Iso-Modelle typische, sehr hohe Motor-Laufkultur. Die Schaltgetriebe lassen sich präzise und erstaunlich weich schalten. Für das ZF-Fünfganggetriebe sind Ersatzteile rar.
Preise
Dank seiner attraktiven Karosserie zählt der Iso Grifo mit Preisen bis zu 200.000 Euro zu den Hochpreis-Klassikern mit steigender Tendenz. Die späteren, ab 1970 gebauten Coupés mit Schlafaugen-Front sind etwas günstiger, die Modelle mit Sieben-Liter-V8 (nur 89 Exemplare) liegen deutlich darüber. Ähnliches gilt für die raren Versionen (ab 1972) mit Ford-V8. Am unteren Rand liegen Zustand 4-Autos, die es ab etwa 55.000 Euro gibt.
Insofern ist der Iso Rivolta GT, der mit rund 55.000 Euro bereits den Eintritt in die exklusive Iso-Welt ermöglicht, fast schon ein Schnäppchen. Mäßige Rivolta sind ab etwa 17.000 Euro zu haben.
- Bei Einführung 1963 (Iso Rivolta IR 300) :
- 40.430 Mark
Ersatzteile
Alle Technik-Komponenten von Iso Grifo und Iso Rivolta, die von GM stammen, sind beim Corvette-Spezialisten erhältlich. Schwieriger wird es mit Karosserie und Fahrwerk. Elektrik und Lampen können von anderen italienischen Herstellern übernommen werden. Quellen: Traditionsbetrieb Negri und einige Clubs.
Schwachpunkte
- Unfallschäden
- Kühlsystem
- Motor-Orginalität
- Schweller
- Innenschweller
- A-Säule
- B-Säule (Grifo)
- Bidenblech
- Kofferraumböden
- Fensterrahmen vorne
- Fensterrahmen hinten
- Türunterkanten
Wertungen
Fazit
Iso Grifo und Rivolta GT unterscheiden sich zwar optisch völlig, doch unter der Karosserie steckt bei beiden die gleiche Technik. Daher gibt es auch für beide Modelle eine gemeinsame Kaufberatung. Allerdings wird derzeit der Grifo um das Dreifache höher bewertet als der optisch brave Rivolta. Beide profitieren noch heute von der (in der Regel) robusten und preisgünstigen Antriebstechnik aus dem GM-Regal.