Iso Grifo A3/C (1965) Auktion RM Sotheby's

1,8 Millionen für Nieten-Grifo von Johnny Hallyday

Nur zehn Grifo A3/C baute Iso mit genieteter Alukarosserie. Einer davon gehörte dem französischen Sänger Johnny Hallyday.

Iso Grifo Johnny Hallyday Collage Foto: Paolo Carlini/RM Sotheby's / Getty Images / Patrick Lang 17 Bilder

Iso baute in den Sechzigern den Grifo in zwei Versionen: als bequemes Coupé mit Gran-Turismo-Kompetenz und als flachen Sportwagen mit den Proportionen eines Rennwagens. Diese Version mit der Bezeichnung A3/C gab es außerdem zehn Mal mit einer Karosserie aus genietetem Flugzeugaluminium. Die dünnen Bleche sind schwer zu verarbeiten, machen das Auto aber leicht: 969 Kilogramm wiegt die Nietenversion. Da hat der 300 PS starke Corvette-V8 hinter der Vorderachse nicht viel zu tun.

Erstbesitzer war Johnny Hallyday

Iso Grifo A3/C (1965) Foto: Paolo Carlini/RM Sotheby's
Die Karosserie des Iso Grifo A3/C ist genietet.

Nummer acht der zehn gebauten "riveted"-Grifo kaufte 1965 Jean-Philippe Smet, der als Johnny Hallyday französischen Rock sang und damit über 100 Millionen Platten verkaufte. Außerdem trat er in über 30 Filmen auf. Die "New York Times" nannte Hallyday den französischen Elvis Presley. Das passt gut zu Hallydays Auto: Denn auch sein Iso Grifo, von Giotto Bizzarini konstruiert, kombiniert europäisches Auftreten mit amerikanischem Innenleben. Bizzarini hatte bei Ferrari maßgeblich die Markenikone 250 GTO mitentwickelt – heute eines der teuersten Autos der Welt.

Der Iso Grifo war nicht nur das Auto der Erfolgreichen, sondern selbst ein Gewinner: Zwei Mal, 1964 und 1965, gewann die Rennversion des A3/C ihre Klasse beim Rennen in Le Mans. Hallyday fuhr die Straßenversion. Er war zunächst mit einer temporären Zulassung unterwegs, bis das Auto dann am 27. Oktober 1965 mit dem Kennzeichen "4858 RZ 75" in Paris auf seinen Geburtsnamen zugelassen wurde.

1,8 Millionen für den genieteten Iso

Im Februar und November 1966 wechselte der Iso den Besitzer. Zwischen 1968 und 1992 gehörte das Auto einem Prinzen aus einem polnischen Hochadelsgeschlecht litauischer Herkunft, Prince Pierre Sanguszko. Der ließ den Wagen in Weiß mit blauem Streifen lackieren. Nach seinem Tod wurde das Auto weiterverkauft. Der neue Besitzer ließ es rot lackieren und stellte es in seinem Museum im französischen Lohac aus. Nach zwei weiteren Besitzerwechseln 2009 und 2012 erwarb 2014 der Sammler Guikas das Auto. Bei dem Concours in Chantilly gewann es 2017 den "Special Award" in der Klasse "Great Musicians Cars", Autos großer Musiker.

Zuletzt wurden in den Grifo 2021 laut RM Sotheby’s über 14.000 Euro investiert: Die Karosserie wurde demontiert, repariert und wieder in Burgundrot lackiert. Auch die Armaturentafel erhielt die ursprüngliche Karosseriefarbe. Das Interieur wurde ebenfalls aufgearbeitet. Am 19. November 2021 versteigerte RM Sotheby’s das Auto in Le Castellet. Das Höchstgebot inklusive Aufgeld für das Auktionshaus erreichte 1,805 Millionen Euro.