Isdera Commendatore 112i (1993) Auktion
Einzelstück für eine Million verkauft
Diesen Supersportwagen gibt es nur ein Mal: Der Isdera Commendatore 112i wurde jetzt versteigert – zum Doppelten des Schätzwerts.
16.02.2021
Andreas Of-Allinger
Foto: RM Sotheby's
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Einzelstück, direkt vom Hersteller: Isdera kauft den einzigen Commendatore 112i 2016 zurück.
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Der Supersportwagen stand 1993 auf der IAA.
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Aus einer Produktion und der angedachten Homologation für Le Mans wurde nichts.
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Doch ein anderer Plan ging auf: Die Karosserie bietet dem Wind wenig Widerstand.
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Im Mercedes-Windkanal wurde ein Cw-Wert von 0,306 gemessen.
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Eberhard Schulz, Gründer von Isdera, wollte mit dem Commendatore 112i einen der schnellsten Sportwagen der 90er-Jahre bauen.
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Markant und typisch Isdera: Der Rückspiegel auf dem Dach.
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Wenn Sie beim Anblick der Scheinwerfer an Porsche denken, liegen sie nicht falsch.
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Schulz hatte seine Karriere bei Porsche begonnen und schon damals nebenher an einem eigenen Auto gebaut.
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Die schlichte Form des Commendatore erinnert ein wenig an einen Gruppe-C-Rennwagen.
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Typische Silhouette eines Mittelmotor-Autos: kurze Front, langes Heck.
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Der 112i kommt ohne sichtbare Flügel aus.
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Nachdem Isdera das Auto 2016 zurückgekauft hatte, bekam es wieder den zentralen Spiegel auf dem Dach und die mehrteiligen BBS-Räder.
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Einer der Vorbesitzer hatte Mehrspeichenräder und konventionelle Außenspiegel montiert.
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Der Antrieb kommt bei Isdera traditionell von Mercedes.
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Im Rohrrahmen wirkt der M120-V12 recht mächtig.
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Wie Flügel schwingen Tüen und Motorhaube auf.
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Schulz hatte den Plan einen neuen 300 SL Flügeltürer zu bauen.
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Gut zu erkennen: Die Ansauganlage des Sechsliter-Zwölfzylinders.
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Über 320 km/h sollte der 112i rennen.
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Unauffällig integrierte Schulz Öffnungen und Kühler in die Linienführung.
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Man kann nicht sagen, dass die Form alt wirkt.
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Bei Bedarf erzeugt ein ausfahrbarer Flügel am langen Heck Abtrieb.
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Der Greif ist das Wappentier von Isdera.
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Blick ins Innere:aerodynamisch bedingte, ungewöhnliche Position des Außenspiegels.
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Das Interieur besteht aus einem Mix aus Porsche-Bedienelementen und Mercedes-Instrumenten.
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Den blau-schwarzen Look trägt das Interieur seit 1993.
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Mercedes-Instrumente mit mechanischem Zählwerk wie in frühen W140 und R129 sowie eigenständiger, auf 400 km/h erweiterter Tachoskala.
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Fahrern der Modellreihen W124 und W201 dürften die Kontrollleuchten vertraut sein.
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Die Klimabedienung wiederum könnte aus einem Porsche 928 stammen. Das Bremen SQR 46 DAB sieht aus ein Radio aus den 90er-Jahren, hat aber Technik von heute drin.
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Rot lackiertes Rohrramhmen-Geflecht. Mächtige Kühler.
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An den Motor flanschte Schulz ein Getriebe von Porsche-Tuner Ruf.
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Typenschild mit 1 am Ende: Es blieb bei dem einen Exemplar.
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Eberhard Schulz hatte kein Diplom, aber schon ein eigenes Auto gebaut, als er sich 1971 bei Porsche bewarb. Er fuhr mit seinem eigenen Erator GTE zum Vorstellungsgespräch, bekam eine Stelle und durfte nebenher sein eigenes Auto entwickeln, das ein Nachfolger des Mercedes 300 SL Flügeltürers werden sollte.
ISDERA-Gründer Eberhard Schulz
Nach einigen Jahren bei Porsche kündigte Schulz und wechselte zu Rainer Buchmanns Firma B&B nach Frankfurt am Main. Zusammen stellten sie den CW 311 fertig und auf die IAA.
Schulz gründete 1982 seine eigene Firma, das Ingenieurbüro für Styling, DEsing und Racing mit Sitz in Warmbronn bei Stuttgart. ISDERA baute den CW 311 auf Bestellung in Kleinserie; ein Jahr mussten Kunden auf ihr Auto warten. Der CW 311 hatte Flügeltüren, einen V8-Mittelmotor von Mercedes und einen zentralen Rückspiegel auf dem Dach. Der Motor der Baureihe M117 stammte aus S-Klasse und SL, er leistete im Serienauto 240 PS. Zwischen 1983 und 1991 baute ISDERA etwa 20 CW 311.
Commendatore 112i für eine Million Euro versteigert
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Im Rohrrahmen steckt mittig ein V12 von Mercedes.
RM Sotheby's hatte in Paris am 13. Februar 2021 den einzigen je gebauten Commendatore 112i versteigert. Die Auktion hätte während der Rétromobile in Paris stattfinden sollen; die Messe wurde auf Sommer verlegt, die Auktion ins Internet. Auf 400.000 bis 600.000 Euro hatte RM Sotheby's den Schätzwert des Isdera festgelegt. Die Bieter trieben den Preis auf 985.000 Euro. Inklusive Aufgeld kostete das Auto 1.113.125 Euro. Damit liegt der Preis für den Flügeltürer auf einem Niveau mit einem Mercedes-Benz 300 SL (W 198).
Schnellster Sportwagen seiner Zeit
Der Commendatore 112i sollte mit einem V12-Motor und einer guten Aerodynamik zu den schnellsten Sportwagen seiner Zeit gehören. Den mittig längs eingebauten M120-Zwölfzylinder, im serienmäßigen 600 SE 408 PS stark, kombinierte Schulz mit einem Getriebe von Porsche-Tuner Ruf, das um einen sechsten Gang ergänzt wurde, um eine Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h erreichen zu können.
Das Chassis bestand aus einem Rohrrahmen und Verbundmaterial, das Fahrwerk war aktiv höhenverstellbar, um bei hohen Geschwindigkeiten eine bessere Aerodynamik zu erreichen. Messungen im Windkanal von Mercedes ergaben einen Cw-Wert von 0,306. ISDERA stellte das Auto 1993 auf der IAA vor. Es sollte 800.000 Mark kosten. Geplant war, das Auto für die 24h von Le Mans zu homologieren. Dazu kam es nicht. Auch kaufen wollte das Auto zunächst niemand. Dennoch sammelte der Commendatore Rennkilometer – wenn auch virtuell: 1997 tauchte das Auto bei Need for Speed II auf.
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Isdera kaufte und rüstete das Auto zurück.
Für das reale Auto gab es erst 1999 es einen Käufer, der den 112i in Deutschland zuließ und später in die Schweiz verkaufte. Dort bekam das Auto andere Räder und Seitenspiegel. Vor vier Jahren kaufte die heutige ISDERA AG in Saarwellingen den Commendatore und versetzte das Auto in den Originalzustand zurück.