Honda S2000 ab 9.000 €
Viel Drehzahl, wenig Probleme - und steigende Preise
Hondas S2000 ist die gelungene und konsequente Neuinterpretation des klassischen Roadsters vom Zuschnitt etwa eines Austin-Healey 100: hart, fahraktiv, schnell, spartanisch. Und: Der Honda ölt nicht.
08.07.2015
Michael Orth
Foto: Hardy Mutschler
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Zweiliter-Sauger mit 240 PS, zwei Sitze, 1.275 kg leicht: So radikal anders wie der Honda S2000 war anno 1999 schon lange kein Auto mehr gewesen - und seither auch nicht wieder.
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Das Herzstück des Roadsters: Schon bei 2000/ min bringt der Motor 80 Prozent des maximalen Drehmoments. Und über 6.000 Touren gibt es ein irres Spektakel. Maximalleistung von 240 PS bei 8.300/min. Das Triebwerk macht - regelmäßig gewartet - fast nie Probleme.
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Das Gleiche gilt für das knackige Sechsgang-Schaltgetriebe. Beim Antrieb sollte auf das Differenzial geachtet werden - es benötigt regelmäßige Ölwechsel.
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Steuerkette und deren Spanner sowie die Antriebswelle sollten keine auffälligen Geräusche von sich geben.
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Macht die Anriebswelle doch mal mit einem Knacken auf sich aufmerksam, ist meist nur Abfetten nötig.
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Ein großes Manko des Honda S2000: Der unzureichende Rostschutz - er ist kein Ganzjahresauto. Für die meisten Besitzer muss er das auch nicht sein, doch wer auch mal im Winter eine schnelle Runde drehen möchte, sollte es wissen - und dann nicht überrascht sein.
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An der Karosserie sollten die steinschlaggefährdeten Partien im Frontbereich, die Radläufe, Karosseriekanten sowie die Radhäuser überprüft werden.
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Weitere Checkpunkte sind die Übergänge zur A-Säule, die Türunterkanten und die Schwellerbereiche.
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Auch im hinteren Bereich der Karosserie gilt es, nach Rostansätzen zu suchen. Zudem sollte man sich die Spaltmaße genau anschauen um eventuellen Unfallschäden auf die Spur zu kommen.
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Zubehör: Manche Besitzer haben ihren Honda S2000 "personalisiert". Bei diesem 2002er-Exemplar ergänzen etwa leichte 17-Zoll-Räder von OZ die schlicht schöne Karosserie.
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Die Materialqualität ist ordentlich, die kurzen Schaltwege des Getriebes begeisternd.
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Sportlenkrad mit dickem Kranz, Bedienknöpfe für das Autoradio über und neben dem roten Starter-Knopf.
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9.000/min: Höher als die VTEC-Maschine des Honda S2000 drehte kein normaler Seriensauger - immer wieder spektakulär. Und süchtig macht es auch.
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Eng geschnitten: Viel Platz ist nicht im Passagierraum, dafür bekommt man alles hautnah mit: die Drehzahlexplosion bis in den bei 9.000/min beginnenden Bereich, die Agilität, das Direkte.
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Der Honda S2000 ist nicht nur schnell - er fühlt sich auch so an.
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Gut für Honda S2000-Interessenten: Es gibt so gut wie keine Ersatzteilprobleme. Alles ist entweder über die Honda-Niederlassung oder einen der S2000-Spezialisten zu bekommen.
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Einen Haken hat der Honda S2000 allerdings: Die Preise sind stabil bis steigend. Die meisten Exemplare sind in festen Händen, der Markt ist klein. Gute und seriöse Angebote starten bei etwa 9.000 Euro.
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Karosserie-Check
Der Honda S2000 sei kein Ganzjahres-Auto, meint der Besitzer des Foto- Autos, Nicola Legittimo. Dafür fehle es an Rostschutz. Auf der anderen Seite ist der Aufbau extrem steif, weil er von einem Kastenprofilrahmen stabilisiert wird, dessen gabelartige Fortsätze Achsen und Aggregate tragen.
Sehr empfindlich reagiert der feinnervige Honda S2000 auf Veränderungen am Fahrwerk. Vereinzelt scheuern die Verdecke durch und die Verriegelungsmechanik ermüdet. Ab 2002 gab es eine Glasheckscheibe, ab 2004 die 17-Zoll-Räder in Serie.
Technik-Check
Der VTEC-Zweiliter des Honda S2000 ist nicht nur für einen Hochdrehzahlmotor robust und haltbar. Nur bis zur Umstellung der Ölspritzdüsen 2002 konnte es thermische Probleme am hinteren Zylinder geben. Ölverbrauch kann auch in Folge zu dünnflüssigen Öls auftreten.
Knackt die Antriebswelle des Honda S2000, muss sie in der Regel nur gefettet werden. Das Differenzial braucht regelmäßige Ölwechsel, Steuerkette und Spanner sollten keine Geräusche von sich geben.
Preise
Der Honda S2000 ist schon kein Geheimtipp mehr. Die Preise werden nicht mehr günstiger, höchste Zeit, sich jetzt noch ein gutes Exemplar zu sichern. Doch das ist nicht so einfach, denn kaum jemand will seinen Hochdrehzahlroadster verkaufen.
Classic-Analytics notiert den Honda S2000 im guten Zustand mit 14.500 Euro. Exemplare im Zustand 4 kosten laut den Marktexperten etwa 7.500 Euro - von solch mäßig gepflegten S2000 gibt es allerdings sehr wenige. Bei Online-Verkaufsportalen beginnen die Preise für seriöse Angebote mit einer Laufleistung von weniger als 150.000 km erst jenseits der 9.000 Euro.
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Bei Einführung 1999 (Honda S2000)
:
- 62.400 DM
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Bei Produktionsende 2009 (Honda S2000)
:
- 35.590 Euro
Ersatzteile
Gerade mal sechs Jahre nach Verkaufsende des Honda S2000 ist die Teilebeschaffung über den Honda-Händler ein leichtes, wenn auch kein billiges Unterfangen. Performance-Parts sind etwa über www.spoonsports.eu oder von Haustuner Mugen (www.mugen-power.com) zu bekommen.
Schwachpunkte
- Hitzeschäden letzter Zylinder
- Ölverbrauch
- Kupplungsrasseln
- Knacken der Antriebswelle
- Hinterachsdifferenzial
- Synchronringe Getriebe
- Rostschutz
- Unfälle, Verbastelungen
- Steuerkettenspanner
- Radlager, FW-Einstellung
Wertungen
Fazit
Hondas S2000 ist die gelungene und konsequente Neuinterpretation des klassischen Roadsters vom Zuschnitt etwa eines Austin-Healey 100: hart, fahraktiv, schnell, spartanisch. Und: Der Honda ölt nicht.