Ur-Elfer-Motor

Ur-Elfer-Motoren zum Verkauf

Wer auf der Suche nach dem Archetypus aller Porsche-Motoren ist, könnte bei Hagerty fündig werden. Allerdings befinden sich die Triebwerke in einem desolaten Zustand.

Porsche 911, Frontansicht Foto: Achim Hartmann 10 Bilder

Die Auktionsplattform Hagerty versteigert zwei Sechszylinder-Boxermotoren von Porsche aus dem Jahr 1968. Der Motor mit der Kennnummer 3281571 stammt aus einem Restaurierungsprojekt, das ins Stocken geraten ist. Laut Anzeige war der 2-Liter-Boxer rund 20 Jahre lang eingelagert.

Die Seriennummer deutet darauf hin, dass es sich hierbei um einen Motor des Typs 901/14 handelt. Diese Motoren kamen ursprünglich in der US-Version des Porsche 911 oder 911 L mit Handschaltung zum Einsatz. Der Block weist sichtbare Magnesiumkorrosion auf. Außerdem sind einige Leitungen zum Teil eingeklemmt oder durchgeschnitten. Laut der Anzeige wurden einige Restaurierungsarbeiten durchgeführt, doch ein kompletter Neuaufbau sei nicht zu vermeiden.

Porsche luftgekühlter Sechszylinder Boxermotor. In reparaturbedürftigem Zustand. Foto: Hagerty

Dieser 2-Liter-Sechszylinder-Boxermotor steht bei Hagerty zum Verkauf. 

Zweiter Motor

Der zweite Motor stammt ebenfalls aus dem Jahr 1968 und einem Porsche 911 oder 911 L, allerdings mit Automatikgetriebe. Die Seriennummer lautet 3380210 und deutet auf den Typ 901/17 hin. Zu seiner Herkunft gibt die Anzeige nicht viele Informationen her. Allerdings sollte der neue Besitzer dieses Exemplar überholen lassen. Der Preis liegt aktuell pro Motor zwischen 1.000 und 1.300 Dollar, was etwa 920 bis 1.200 Euro entspricht.

Der legendäre Sechszylinder

Der Zweilitermotor gilt als ursprüngliche Form der typischen Porsche-Boxertriebwerke mit sechs Zylindern. Sein Klang ist unverwechselbar. Mitte der 60er-Jahre feierte der luftgekühlte Boxer im Porsche 901 – später der 911 – seine Premiere. Die Karriere ging steil nach oben. Später bauten die Ingenieure den Motor auch in den Porsche 904 Carrera GTS und in den 914/6 ein.

Porsche 911 Targa Foto: Porsche

So wie dieser Targa könnten die Spenderautos der beiden Zweiliter-Motoren ausgesehen haben.

Das Layout mit horizontal gegenüberliegenden Zylindern schafft einen niedrigen Schwerpunkt und damit eine gute Balance. Die Kurbelwelle ist achtfach gelagert, damit sie der Biegebeanspruchung bei hohen Drehzahlen standhalten kann. Die beiden obenliegenden Nockenwellen – pro Seite eine – erhöhen die Drehzahlreserven und die Laufruhe. Der Nockenwellenantrieb erfolgt über eine Kette.

Zunächst definieren die Ingenieure zwei Liter Hubraum. Dennoch planen sie eine mögliche Erhöhung auf 2,7-Liter von Beginn an mit ein. Der intern 901/01 genannte Motor hat 130 PS zur Verfügung. Mit erhöhter Verdichtung erreichte das Triebwerk auch 140 PS (911 E) bzw. 160 PS (911 S). Die Luftkühlung – einst ein Porsche-Standard – reduziert im Vergleich zur Wasserkühlung Gewicht. Seine Zuverlässigkeit und Leistung machen ihn als Basis zu einem der beliebtesten Motoren unter Rennfahrern und Porsche-Enthusiasten.