90 Jahre Genfer Autosalon

Die coolsten Premieren

Vor 40 Jahren hatten in Genf Audi Quattro und Fiat Panda Premiere. Doch auch Legenden wie der Jaguar E-Type parkten erstmals dort im Scheinwerferlicht. Wir zeigen eine subjektive Auswahl der 12 coolsten Genf-Premieren.

Audi Quattro Premiere Genfer Auto Salon 1980 Foto: Audi 20 Bilder

Die kleine Messe am Genfer See ist eine ganz große: Anfang März präsentieren Hersteller in Genf ihre Neuheiten. Manche davon änderten die Autowelt. Vor 40 Jahren waren das der Audi Quattro und der Fiat Panda. Der eine brachte den Allradantrieb in Großserie, der andere vier Personen auf knappem Raum unter. Beide eint die kantige Form und das Premierenjahr 1980.

60er: Jaguar E-Type, Lamborghini Miura, Renault 16

Jaguar E-Type Foto: Jaguar
Sorgte 1961 für ordentlich Aufsehen: Jaguar E-Type.

Der Jaguar E-Type war die vielleicht provokativste und emotionalste Neuheit auf dem Genfer Salon. Bis 1966 der Lamborghini Miura kam: Einen V12 hatte bis dahin niemand quer zwischen Hinterachse und Passagierabteil gebaut. Renault hatte seinen Beitrag zum Thema Raumausnutzung bereits ein Jahr zur präsentiert: Der R16 legte mit Frontantrieb, Schrägheck und großer Klappe das Rezept kompakter Raumwunder für die nächsten Jahrzehnte fest.

70er: Porsche und Pininfarina

Porsche 928 Premiere Genfer Salon 1977 Foto: Seufert
Stand 1977 in Genf: Porsche 928.

Pininfarina stülpte dem Ferrari 512 S 1970 eine spektakulär niedrige und skulpturale Form über. Das Ergebnis stand 1970 auf dem Genfer Salon und begeistert bis heute Leute. Im selben Jahr hatte das Ergebnis der Ehe zwischen Citroën und Maserati Premiere: Der von Robert Opron zeitlos, beinahe futuristisch gezeichnete Citroën SM war mit seinem 170 PS starken Maserati-V6 damals der schnellste Fronttriebler der Welt und dank seiner Hydropneumatik vermutlich auch der komfortabelste Sportwagen der Welt.

80er: Quattro, Panda, MX-5

Fiat Panda Foto: Archiv
Haushaltsgerät auf Rädern: Fiat Panda.

Allradantrieb in einem Sportwagen war 1980 nicht neu. Neu war, dass der Allradantrieb (Hohlwelle!) so geschickt gebaut war, dass er tatsächlich Vorteile bei der Fahrdynamik brachte. Ins Rutschen kam der Quattro dank zweier, anfangs per Seilzug schaltbarer, Differenzialsperren zumindest beim Losfahren nicht. Und das lag definitiv nicht am Motor: Der Fünfzylinder-Turbo schickte dank Ladeluftkühler und Hitachi-Motorsteuerung 200 PS an alle vier Räder. Vier Räder hat der Fiat Panda auch und dass die vorderen angetrieben sind, war 1980 ebenfalls nicht neu. Neu war, dass der junge Giugiaro den Panda so kantig und nützlich gestaltete, als wäre er ein Haushaltsgerät. Was er im Grunde auch ist. Für den reinen Spaß an der Freud‘ sind dagegen zwei japanische Premieren da, die 1989 und 1990 in Genf stehen: Der MX-5 ist eine Art „MG, der nicht ölt“ und der Honda NSX eine von Ayrton Senna abgestimmte Fahrmaschine, die Laien gern mit einem Ferrari verwechseln.

Digitale Premieren statt 90. Genfer Auto Salon

Dieses Jahr fand die Messe nicht statt: Die Schweizer Behörden hatten wegen des Corona-Virus alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen verboten. Es wäre der 90. Genfer Auto Salon gewesen. Premieren fanden stattdessen digital statt. Im vorigen Jahr waren noch 602.000 Besucher in die Palexpo-Hallen gekommen. Dort findet die Messe seit 1982 statt. Die Schweizer Messe gilt neben dem Pariser Autosalon und der IAA als wichtigster Anlass für Autopremieren.