90 Jahre Genfer Autosalon
Die coolsten Premieren
Vor 40 Jahren hatten in Genf Audi Quattro und Fiat Panda Premiere. Doch auch Legenden wie der Jaguar E-Type parkten erstmals dort im Scheinwerferlicht. Wir zeigen eine subjektive Auswahl der 12 coolsten Genf-Premieren.
06.03.2020
Andreas Of-Allinger
Foto: Audi
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Audi Quattro, Genf-Premiere 1980.
Foto: Audi
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Allradantrieb in einem Sportwagen war nicht neu. Das hatte Jensen schon 1966 im FF. Neu war, dass der Quattro-Allradantrieb erheblich weniger Teile benötigt, leichter ist und daurch echte Vorteile für die Fahrdynamik bringt.
Foto: Oldtimer Galerie Toffen
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Citroen SM, Genf-Premiere 1970.
Foto: Archiv
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Der SM galt mit 220 km/h als schnellster Fronttriebler der Welt. Das Coupé bietet vier Personen Platz, bietet mit seinem 170 PS starken Maserati-V6 gute Fahrleistungen und kombiniert dank Hydropneumatik einen sehr guten Fahrkomfort mit guter Straßenlage.
Foto: Archiv
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Ferrari 512 S Modulo, Genf-Premiere 1970.
Foto: BMW
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Ein solch skulpturales und extremes Konzept gab es davor und danach nicht mehr wieder. Ein echtes Meisterstück des meisterhaften Designers Pininfarina.
Foto: Pininfarina
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Fiat Panda, Genf-Premiere 1980.
Foto: Archiv
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"Die tolle Kiste" bot dank toller Ideen und einfacher Machart viel Platz auf geringem Raum, war günstig im Unterhalt und leider nicht sehr gut gegen Rost geschützt.
Foto: Archiv
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Honda NSX, Genf-Premiere 1990.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Ayrton Senna half beim Abstimmen des Fahrwerks. Der NSX ist in keiner Hinsicht extrem, aber sehr schnell, sehr effizient und sehr harmonisch. Und wenn er rot ist denken laien, sie hätten einen Ferrari vor sich.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Jaguar E-Type, Genf-Premiere 1961.
Foto: Jaguar
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Das villeicht emotionalste, berühmteste und provokativste Auto, das je in Genf Premiere hatte.
Foto: Hardy Mutschler
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Lamborghini Miura, Genf-Premiere 1966.
Foto: Uli Jooß
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Bis der Miura kam. Der war noch emotionaler, provokativer und ist vielleicht sogar noch ein bisschen berühmter als der Jaguar E-Type. Wahnsinniger ist er auf jeden Fall: Niemand baute davor einen V12 quer vor die Hinterachse.
Foto: Uli Jooß
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Mazda MX-5, Genf-Premiere 1990. Einen V12 braucht der MX-5 nicht. Ein braver, sauber konstruierter und ansprechend arrangierter Doppelnockenwellen-Vierzylinder reicht, dazu die kürzesten Schaltwege der Welt, ein kurvenfreudiges Fahrwerk mit Hinterradantrieb und ein Dach zum aus dem handgelenk wegklappen. Fertig ist das große Glück auf kleinen Straßen.
Foto: Arturo Rivas
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Porsche 928, Genf-Premiere 1977.
Foto: Seufert
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Er sollte den 911 beerben, was die Fans nicht wollten und auch ein bisschen am Thema vorbeiging. Denn der 928 ist kein 911, aber dafür ein großartiger Gran Turismo mit einem Design, das während fast 20 Jahren Bauziet frisch blieb und heute noch cool ist.
Foto: Porsche
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Renault 16, Genf-Premiere 1965.
Foto: Archiv
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Der Innenraum war eine Innovation am R16: flexibel, leicht zu beladen, großzügig. Möglich gemacht durch Frontantrieb und Schrägheck mit großer Heckklappe. Das Mittelklasse-Rezept für die nächsten Jahrzehnte.
Foto: Archiv
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Toyota Prius, Genf-Premiere 1996. Erster Hybrid in Großserie. Was haben wir damals geschmunzelt. Heute wissen wir, dass die Technik funktioniert. Fragen Sie mal die Taxifahrer. Übrigens muss Toyota keine Strafen an die EU zahlen - unter anderem wegen des Hybrid. Noch Fragen?
Foto: Archiv
Die kleine Messe am Genfer See ist eine ganz große: Anfang März präsentieren Hersteller in Genf ihre Neuheiten. Manche davon änderten die Autowelt. Vor 40 Jahren waren das der Audi Quattro und der Fiat Panda. Der eine brachte den Allradantrieb in Großserie, der andere vier Personen auf knappem Raum unter. Beide eint die kantige Form und das Premierenjahr 1980.
60er: Jaguar E-Type, Lamborghini Miura, Renault 16
Foto: Jaguar
Sorgte 1961 für ordentlich Aufsehen: Jaguar E-Type.
Der Jaguar E-Type war die vielleicht provokativste und emotionalste Neuheit auf dem Genfer Salon. Bis 1966 der Lamborghini Miura kam: Einen V12 hatte bis dahin niemand quer zwischen Hinterachse und Passagierabteil gebaut. Renault hatte seinen Beitrag zum Thema Raumausnutzung bereits ein Jahr zur präsentiert: Der R16 legte mit Frontantrieb, Schrägheck und großer Klappe das Rezept kompakter Raumwunder für die nächsten Jahrzehnte fest.
70er: Porsche und Pininfarina
Foto: Seufert
Stand 1977 in Genf: Porsche 928.
Pininfarina stülpte dem Ferrari 512 S 1970 eine spektakulär niedrige und skulpturale Form über. Das Ergebnis stand 1970 auf dem Genfer Salon und begeistert bis heute Leute. Im selben Jahr hatte das Ergebnis der Ehe zwischen Citroën und Maserati Premiere: Der von Robert Opron zeitlos, beinahe futuristisch gezeichnete Citroën SM war mit seinem 170 PS starken Maserati-V6 damals der schnellste Fronttriebler der Welt und dank seiner Hydropneumatik vermutlich auch der komfortabelste Sportwagen der Welt.
80er: Quattro, Panda, MX-5
Foto: Archiv
Haushaltsgerät auf Rädern: Fiat Panda.
Allradantrieb in einem Sportwagen war 1980 nicht neu. Neu war, dass der Allradantrieb (Hohlwelle!) so geschickt gebaut war, dass er tatsächlich Vorteile bei der Fahrdynamik brachte. Ins Rutschen kam der Quattro dank zweier, anfangs per Seilzug schaltbarer, Differenzialsperren zumindest beim Losfahren nicht. Und das lag definitiv nicht am Motor: Der Fünfzylinder-Turbo schickte dank Ladeluftkühler und Hitachi-Motorsteuerung 200 PS an alle vier Räder. Vier Räder hat der Fiat Panda auch und dass die vorderen angetrieben sind, war 1980 ebenfalls nicht neu. Neu war, dass der junge Giugiaro den Panda so kantig und nützlich gestaltete, als wäre er ein Haushaltsgerät. Was er im Grunde auch ist. Für den reinen Spaß an der Freud‘ sind dagegen zwei japanische Premieren da, die 1989 und 1990 in Genf stehen: Der MX-5 ist eine Art „MG, der nicht ölt“ und der Honda NSX eine von Ayrton Senna abgestimmte Fahrmaschine, die Laien gern mit einem Ferrari verwechseln.
Digitale Premieren statt 90. Genfer Auto Salon
Dieses Jahr fand die Messe nicht statt: Die Schweizer Behörden hatten wegen des Corona-Virus alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen verboten. Es wäre der 90. Genfer Auto Salon gewesen. Premieren fanden stattdessen digital statt. Im vorigen Jahr waren noch 602.000 Besucher in die Palexpo-Hallen gekommen. Dort findet die Messe seit 1982 statt. Die Schweizer Messe gilt neben dem Pariser Autosalon und der IAA als wichtigster Anlass für Autopremieren.