Porsche 911 Turbo Targa von 1986

Regenbogen-Porsche mit exorbitanter Leistung

Auf der Monterey Car Week stellt Galpin Motors einen altbekannten, aber sehr besonderen Porsche vor. Doch wer genau hinsieht, erkennt, dass es sich nicht um den originalen Rainbow-Porsche handelt.

Porsche 911 Turbo Targa Hybrid Umbau Foto: Galpin Motors 7 Bilder

Dank der Fotomesse Photokina in Köln 1976 gelangte der Fahrzeugtuner bb-Auto aus Frankfurt am Main zu weltweiter Bekanntheit. Sie fragen sich jetzt vielleicht, was ein Tuner mit einer Messe für Fotografie zu tun hat. Ganz einfach – bb Auto lackierte seinen Porsche 911 Turbo-Targa, der ohnehin schon einmalig ist – in den bunten Regenbogenfarben des Kamera-Herstellers Polaroid und platzierte ihn auf deren Messestand. Das Auto war ein Blickfang. Und die Farben? Tja, die Farben von Polaroid gelten seitdem auch als Markenfarben von bb.

Der Umbau bekommt einen Hybid

Im Rahmen der Monterey Car Week möchte die Firma Galpin Motors, die die US-Rechte an bb Auto haben, die Erinnerung an diese Zeit und den besonderen 911 Turbo-Targa wieder aufleben lassen. Sie haben nämlich einen Porsche Targa von 1986 nach dem Vorbild des sogenannten Rainbow-Porsche umgebaut. Galpin Motors will damit ein Zeichen für automobile Restaurierung und Innovation setzen. Sein Debüt feiert der Porsche bb-Auto Targa Hybrid am 16. August 2024 mit der Teilnahme an der Porsche Classic Restoration Challenge bei der Monterey Car Week. Anschließend geht es am 18. August zum Pebble Beach Concours d'Elegance. Hier sollen auch die Gründer von bb Auto, Rainer Buchmann und Beau Boeckmann vor Ort sein.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim restaurierten Porsche um einen 911 Targa von 1986. Der Originalmotor muss einem Ed Pink Racing-Motor mit Vonnen-Hybridtechnologie weichen. Die spezielle Batterie von Vonnen ist leichter und kompakter als herkömmliche EV-Batterien. Der 110-Kilowatt-Elektromotor ist zwischen dem Verbrenner und dem Getriebe eingebaut. Insgesamt hat der Porsche bb-Auto Targa Hybrid 557 PS zur Verfügung. Um die Wärmeentwicklung in Schach zu halten, setzt die Vonnen-Technologie auf zwei Kühlkreisläufe mit Wärmetauschern, die an der Stoßstange befestigt sind. Außerdem bekommt der Porsche ein modernes Active Suspension Management-System, 18-Zoll-Felgen und eine Brembo-Bremsanlage.

Im Innenraum warten maßgeschneiderte Recaro LX-Sitze auf Fahrer und Beifahrer. An heißen Tagen kühlt eine elektrische Klimaanlage. Für die Unterhaltung an Bord sorgen ein 660-Watt-Focal-Soundsystem mit integriertem Porsche Classic Communication Radio und ein 9,2-Zoll-Infotainment-Bildschirm. "Unser Ziel war es, das kultige Unternehmen bb-Auto zu ehren und sein Erbe mit unserem Team fortzuführen”, betont Beau Boeckmann, Präsident und CEO von Galpin Motors.

bb Auto wagt, was sich Porsche nicht traute

Der originale Rainbow-Porsche entstand 1976, weil sich bb Auto das traute, was Porsche nicht wagte. Dem 911-Targa einen Turbo-Motor einzubauen. Die Zuffenhausener argumentieren, dass die Karosserie des Targa nicht steif genug sei. Daher gab es Turbo nur als Coupé. Der Frankfurter Tuner sie sich aber nicht abhalten. Das Team nahm einen 911 Targa SC der Baureihe 930 und versteifte die Karosse. Stahlstreben im Armaturenbrett und im Heckbereich sowie Versteifungen in Türen, Schwellern, Scheibenrahmen und Bodengruppe sollten den Antriebskräften standhalten.

Dann verpflanzten sie die gesamte Antriebstechnik einer 930 Turbo in den 911 Targa. Der Porsche 911 Turbo-Targa mit Dreiliter-Boxermotor und 260 PS war geboren. Bereits ein Jahr nach seiner Erscheinung schaffte es der originale Regenbogen-Porsche sogar auf das Titelblatt der auto motor und sport 03/1977. Außer dem Polaroid-Targa baute bb Auto noch zwei weitere Exemplare – allerdings nicht in der Regenbogen-Lackierung.