Ford Sierra RS Cosworth von Didier Auriol

Viel Geld fürs Rallye-Geflügel

Das ehemalige Rallyeauto von Dider Auriol steht zum Verkauf. Mit dem Ford Sierra RS Cosworth gewann der Franzose mehrere Titel im Rallyesport.

Ford Sierra RS Cosworth Gruppe A Didier Auriol Foto: Art & Revs / Patrick Lang 22 Bilder

Wer ist nicht gerne auf der Seite der Gewinner? Mit dem Kauf dieses Ford Sierra RS Cosworth holt sich ein glücklicher – und solventer – Auto-Fan einen echten Siegertypen in die Garage. Das ehemalige Rallyeauto von Didier Auriol führte den Franzosen 1986 und 1987 auf die oberste Stufe des Treppchens bei der nationalen Meisterschaft FRC, ein Jahr später gewann der damals 30-Jährige den WRC-Lauf auf Korsika. Ab 1989 saß Pierre César Baroni am Steuer und gewann im selben Jahr die Rallye Alsace Vosges. Seit 1990 befand sich das Gruppe-A-Auto in den Händen verschiedener Sammler, nun steht es bei Art & Revs wieder zum Verkauf – für 215.000 Euro.

Ford Sierra RS Cosworth Gruppe A Didier Auriol Foto: Art & Revs / Patrick Lang
Mit diesem Sierra RS Cosworth konnte Didier Auriol mehre Siege im Rallye-Sport feiern.

Aufgebaut wurde das Sportgerät von RED (Racing Engineering Development), einem Subunternehmer von Ford Motorsport. Die RED-Profis mussten allerdings gleich zweimal ran. Bei einem Rallye-Lauf in den Cevennen verunfallte der Sierra und bekam in der Folge eine Karosserie. Heute ist von diesem Schaden freilich nichts mehr zu sehen. Zwischen 2009 und 2012 erhielt der Ford eine komplette Aufbereitung und wurde seither sprichwörtlich in Watte gepackt. Heute ist der Cosworth fahrbereit und erfreut sich bester Gesundheit.

Ford Motorsport legt nach

Mitte der 1980er-Jahre hatte Ford die Motorenschmiede Cosworth damit beauftragt, dem Sierra ein wettbewerbsfähiges Aggregat einzupflanzen, um BMW E30 M3 und Co. das Fürchten zu lehren. Das ließen sich die Briten nicht zweimal sagen und krempelten den Motor grundlegend um. Außer dem Grauguss-Block und der Wasserpumpe wurde alles umgebaut. Der Vierzylinder erhielt einen Alu-Zylinderkopf und einen Garrett-Lader mit Ladeluftkühler. Fortan waren 204 PS für die 1.200 Kilo Fahrzeuggewicht und das Erreichen von maximal 240 km/h zuständig.

Ford Sierra RS Cosworth Gruppe A Didier Auriol Foto: Art & Revs
Für den Rallye-Einsatz hat Ford Motorsport die Cosworth-Maschine auf 400 PS hochgeschraubt.

Das Arbeitsgerät von Didier Auriol machte allerdings noch einen Abstecher bei Ford Motorsport in Boreham (Essex, UK), um das dortige Kompetenzzentrum mit rund 400 PS zu verlassen. Die Power sortiert ein manuelles Getrag-Fünfgang-Getriebe. Dass der ganz große Siegeszug im Rallyesport ausgeblieben ist, liegt am Hinterradantrieb. Auf Etappen mit losem Untergrund musste sich der Ford den allradgetriebenen Lancias geschlagen geben. Gefährlich wurde der Cosworth nur auf Asphalt – aber dann so richtig.