Ford Sierra 2.0i ab 1.500 Euro
Driftmaschine für kleines Geld
Früher hätte man den Ford Sierra nie einem Granada oder einem Taunus vorgezogen. Höchstens mit langem Gesicht und unter Protest. Im Winter hat er als Hecktriebler jedoch seine Vorzüge und gute Exemplare sind günstig zu haben. Ein Plädoyer für den uncoolen Ford zum Driften.
12.09.2015
Hans-Jörg Götzl
Foto: Archiv
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Der Ford Sierra läutete eine neu Ära ein. Jetzt wurde auf Aerodynamik und Leichtbau Wert gelegt.
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Doch zum Glück verabschiedete sich Ford beim Sierra noch nicht vom Hinterradantrieb.
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Der Zweiliter-DOHC knurrt kräftig und ist wartungsarm: 120 PS bietet er obendrein auch noch.
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Wirres Muster: Die Sitze im Sierra gleichen einer flimmernden Mattscheibe, sind aber bequem.
Foto: Arturo Rivas
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Das Cockpit mutet sehr kantig an, die Farbgebung ist Geschmackssache.
Foto: Arturo Rivas
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Mittlerweile gibt es den Sierra sogar für knapp unter 2.000 Euro. Na gut, das Auto will auch fast keiner haben. Warum eigentlich?
Foto: Arturo Rivas
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Beliebter war zumindest bei der Markteinführung noch der Vorgänger der Ford Taunus, ...
Foto: Hardy Mutschler
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... der das Muscle-Car-Flair des Mustang ein wenig besser auffing.
Foto: Beate Jeske
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Ebenfalls beliebt: der etwas ältere Granada I. Der Vorgänger des Scorpio wurde bis 1985 gebaut und gehörte zur oberen Mittelklasse.
Foto: Hardy Mutschler
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Elegante Linienführung: Den Granada I gab es später sogar noch als Fastback, Tournier und Coupé.
Foto: Arturo Rivas
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Als Nachfolger des Ford Sierra kam Mitte der 90er-jahre der Ford Mondeo. Auch er wurde als Stufenheck, Fließheck und Kombi angeboten.
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Die neueste Generation des Mondeo gibt es nun unter anderem als Hybrid. Die Systemleistung beträgt 177 PS.
Foto: Hersteller
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Mit vielen Spoilern hatte eine 340 PS-starke Variante des Sierra sogar Auftritte in der DTM. Pilot war unter anderem Bernd Schneider.
Foto: Achim Hartmann
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Hans-Jörg Götzl über den Ford Sierra: "Ordentliche Fahrleistungen, billige Anschaffung und nur 1.115 Kilogramm Leergewicht. Eigentlich spricht nichts gegen den Ford Sierra. Man wird ihn halt nicht mehr los."
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Heute sieht die Sache nämlich ganz anders aus: Taunus und Granada sind längst zu Ikonen geworden, mit den entsprechenden Preisschildern – wenn man überhaupt brauchbare Exemplare findet. Und da werden die vormals verachteten Ford Sierra auf einmal doch interessant. Sie verfügen nämlich über etwas, das grundsätzlich unverzichtbar ist, vor allem aber im Winter: Heckantrieb. Wie soll man sonst anständig um die Ecken driften?
Zusatzgewicht auf die Hinterachse sorgt für winterlichen Fahrspaß
Mit dem Ford Sierra geht das ziemlich gut, besonders natürlich bei Schnee und Eis. Dass auf der anderen Seite gute Winterreifen und bei starken Steigungen gelegentlich ein Zusatzgewicht im Gepäckraum vonnöten sind, versteht sich von selbst.
Auf trockenem Asphalt fehlt zum gepflegten Powerslide besagte Power, dennoch ist es erstaunlich, welche Fahrleistungen der 120-PS-DOHC-Zweiliter im Ford Sierra ermöglicht. Das Geheimnis liegt im vergleichsweise geringen Gewicht des Sierra von 1.115 kg – aktuelle Mittelklassewagen packen gerne eine knappe halbe Tonne mehr drauf.
Ford Sierra für weniger als 2.000 Euro
Verführerisch ist auch die Preissituation: So ein Ford Sierra ist nicht gerade das, was derzeit alle haben wollen. Positiv formuliert: eindeutig ein Käufermarkt. Selbst ziemlich gut erhaltene Ersthand-Autos wechseln oft unter 2.000 Euro den Besitzer – gut, Sie werden das Ding nie wieder los, aber warum auch? Für die nächsten schneereichen Winter sind Sie jedenfalls prima gerüstet.