Shelby GT 350 Fastback von 1966
Ersthand-Mustang mit Kompressor-Power
Mecum versteigert Mitte Mai einen Shelby-Mustang aus Erstbesitz, an dem ziemlich viel original ist – nur die Leistung nicht. Denn dem 4,7-Liter-V8 macht ein Kompressor Druck.
03.05.2022
Andreas Of-Allinger
Foto: Mecum
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Mecum Auctions versteigert am 20. Mai einen ganz besonderen Shelby GT 350 Fastback.
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Die von Carroll Shelby aufgezwirbelte Version des Fastback-Coupés stammt aus Erstbesitz.
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Das Estimate, also der erwartete Verkaufspreis, liegt bei 275.000 bis 350.000 US-Dollar, das sind umgerechnet 260.300 bis 331.290 Euro.
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Wimbledon White heißt die Farbe des Shelby.
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Shelbys gehörten zu den schnellsten Mustangs. Doch dem Besitzer dieses Exemplars war ein Shelby offenbar nicht stark genug.
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Ein nachträglich installierter Paxton-Kompressor steigert die Leistung auf rund 500 PS. Ansonsten blieb der Mustang verblüffend original.
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Der Mustang holte 2015 beim Forest Grove Concours d'Elegance den Titel als "Best Original".
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Dreikammer-Rückleuchten, Hüftschwung, Fastback: So kennt man das Mustang-Heck. Auch das aktuelle Modell orientiert sich daran.
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Ausgeliefert wurde der Zweitürer im Bundesstaat New York.
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Ein bisschen Show gehört dazu: Lufthutze vor dem Hinterrad.
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Der Sidepipe-Auspuff endet unterhalb der Beifahrertür.
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Schlicht-originales Interieur mit aufgesetztem Drehzahlmesser ...
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... und Carroll-Shelby-Signatur auf dem Handschuhfach.
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Filigranes Lenkrad mit gelochten Speichen, Holzkranz und GT-35-Logo in der Nabe.
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Der Tacho steht bei knapp 30.000 Meilen (48.000 km).
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Die Sitze kommen ohne Kopfstützen aus, breite Beckengurte halten die Passagiere auf ihren Plätzen.
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Der Motor ist derselbe, mit dem das Auto 1966 ausgeliefert wurde. Der Kompressor kam 1968 dazu und wurde 1970 revidiert.
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Ein Kompressor von Paxton steigert die Leistung des 4,7-Liter-V8 auf rund 500 PS.
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Es soll Menschen gegeben haben, denen ein Ford Mustang mit 4,7-Liter-V8 eindeutig zu schwach motorisiert war. Der hatte in der Zweivergaser-Version 175 PS. Mit Vierfachvergaser waren es 190 PS und 411 Newtonmeter. Das war 1964 auch in den USA eine Menge.
Aber a bissle was geht eben immer. Carroll Shelby zwirbelte den Mustang – den er angeblich anfangs als "Sekretärinnen-Auto" angesehen hatte – auf rund 300 PS. Der hieß dann Shelby GT 350 und genau so einen kaufte 1966 jemand aus Syracuse im US-Bundesstaat New York. In Wimbledon White mit blauen Streifen, Vierganggetriebe und Magnum-500-Stahlrädern.
Kompressor-V8 mit rund 500 PS
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Das weiß lackierte Kompressorgehäuse in Kürbisgröße drängt den Luftfilter nach vorn links ab.
Es soll Menschen geben, denen hätte so ein Mustang vollauf genügt. Nicht dem Erstbesitzer dieses GT 350. Der ließ 1968 einen Paxton-Kompressor installieren, was die Leistung auf etwa 500 PS hob – je nach verwendetem Sprit. Andere Quellen berichten von 440 PS. Für eine eindrucksvolle Beschleunigung dürfte es allemal langen. Zumal der Mustang weder Dreipunktgurte noch Kopfstützen hat und an der starren Hinterachse Trommeln bremsen.
Der Erstbesitzer jenes weißen GT 350, den Mecum am 20. Mai während der Indy-Auktionswoche versteigert, dürfte mit dem Auto zufrieden gewesen sein. Er hat ihn bis heute behalten. Jetzt steht er allerdings für viel Geld zum Verkauf: Auf 275.000 bis 350.000 US-Dollar, das sind umgerechnet 260.300 bis 331.290 Euro, schätzt Mecum den Wert des unschuldig weißen Kompressor-Shelby.