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Ford GT40 Replika aus „Le Mans 66“

Oscar-Gewinner zu ersteigern

Der Film "Le Mans 66" räumte an den Kinokassen und bei den Filmpreis-Jurys ab. Diese Rennwagen-Replika war als Stuntauto maßgeblich daran beteiligt. Sie wird bald versteigert und könnte somit Ihnen gehören.

08/2021, 1966 Ford GT40 Replika aus Ford vs Ferrari Foto: Mecum Auctions 13 Bilder

Filme mit Auto- und Motorsport-Bezug haben es bei den Filmpreis-Jurys offenbar nicht besonders leicht. Es passiert eher selten, dass ein solcher Streifen eine bedeutende Auszeichnung abräumt. Bei Filmen wie "Manta Manta" oder "Ein toller Käfer" ist das nachvollziehbar. Bei anderen wie dem Formel-1-Drama "Rush – Alles für den Sieg" oder dem Kultfilm "Le Mans" mit Steve McQueen eher nicht; diese Werke kamen trotz hoher Qualität über zahlreiche Nominierungen oder kleine Auszeichnungen nicht hinaus.

Eins von sechs Stuntautos

Bis 2020 war "Grand Prix" von 1967 gar der letzte Motorsport-Film, der einen Oscar gewann – und das sogar dreifach. Erst im vergangenen Jahr brach "Ford v Ferrari" (deutscher Titel: "Le Mans 66 – Gegen jede Chance") den Bann. Vier Nominierungen mündeten bei dem Kinofilm, der die Geschichte des Rennwagen-Konstrukteurs Carroll Shelby (Matt Damon) und dessen in Freundschaft verbundenem Test- und Rennfahrer Ken Miles (Christian Bale) erzählt, in zwei Auszeichnungen: Er gewann die Oscars in den Kategorien "Bester Tonschnitt" und "Bester Filmschnitt"; in den Bereichen "Bester Film" und "Bester Ton" wurden andere Streifen ausgezeichnet.

08/2021, 1966 Ford GT40 Replika aus Ford vs Ferrari Foto: Mecum Auctions
In diesem Outfit trat William Wonder 1966 mit dem Ford GT40 in Daytona an.

Eine Hauptrolle in dem Film, der schildert, wie der US-Autoriese Ford mit seinem gekränkten Chef Henry Ford II. beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans gegen die zuvor als Übernahmekandidat auserkorene Scuderia Ferrari antritt, spielen natürlich die Stuntautos. Gleich sechs davon wurden während der Dreharbeiten genutzt. All diese und noch 22 weitere Replikas wurden vom Spezialisten Race Car Replicas (RCR) gefertigt, doch nur eines dieser Autos besitzt eine Straßenzulassung: Jener Nachbau eines 1966er Ford GT40, der im September in Dallas von Mecum Auctions versteigert wird.

Zweifach im Film zu sehen

Dem Auktionshaus zufolge zeigte sich das Auto im Film durchaus wandelbar. In einer Szene trat es mit der Startnummer 3 beim 1966er Le-Mans-Rennen an. Wenig erfolgreich: Die Fahrer Dan Gurney und Jerry Grant schieden mit dem Boliden im echten Rennen aus. Mecum bietet das Auto allerdings im Outfit der 24 Stunden von Daytona 1966 an. Ein Pilot mit dem wunderbaren Namen William Wonder steuerte damals den GT40 mit der Nummer 88 über die Rennstrecke in Florida. Doch auch der Amerikaner musste seinen Ford vorzeitig abstellen.

08/2021, 1966 Ford GT40 Replika aus Ford vs Ferrari Foto: Mecum Auctions
Der 5,7-Liter-V8 verrichtet hinter den Insassen seinen Dienst. Geschaltet wird manuell.

RCR bietet die GT40-Replika in seinem regulären Portfolio an. Ein echtes Basisfahrzeug gibt es dafür nicht: Die Truppe aus dem US-Bundesstaat Michigan nutzt ein selbstkonstruiertes Monocoque-Aluminium-Chassis als Basis und stülpt eine nach Original-Plänen von Hand geformte Glasfaser-Karosserie darüber. Typischerweise verbaut RCR einen 5,7-Liter-Ford-V8 als Mittelmotor, der seine Kraft über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder überträgt. Dieses Layout nutzt auch das Filmauto mit der Startnummer 88.

Der Aufbau dauert 18 bis 20 Wochen

Welche Summe für den Oscar-Gewinner einzuplanen ist, bleibt vorerst fraglich: Mecum Auctions hat noch keinen Schätzpreis für die GT40-Replika genannt. Sollte es zu teuer werden, lässt sich ein solcher Nachbau aber auch direkt bei RCR ordern. Die Amerikaner brauchen 18 bis 20 Wochen, um ein Exemplar fertigzustellen. Preise nennen sie zwar ebenfalls nicht. Aber wer diesen Weg geht, kann sich das Auto komplett personalisieren lassen. Als Option gibt es beispielsweise die breiten Kotflügel späterer GT40-Generationen oder die "Gurney Bubbles" – jene Ausbuchtungen im Dach, die dem großgewachsenen US-Rennfahrer und seinem Helm den nötigen Platz im engen Interieur verschafften.