Ford GT 40 (1966) Alan Mann Lightweight
Einer von zwei GT 40 mit Aluminium-Karosserie
Gooding versteigert Mitte August in Pebble Beach einen von zwei Alu-GT-40. Der Ford fuhr in Sebring und in Le Mans – kam aber nicht weit. Preise gewann er trotzdem.
02.07.2021 Andreas Of-AllingerAlan Mann, ein privates Rennteam aus Byfleet, Surrey, war für drei Dinge bekannt: erfolgreiche Tourenwagen auf Basis des Ford Cortina, bekannte Fahrer und die rot-goldene Lackierung. Genau eine solche Lackierung hat auch der Ford GT40, den Gooding & Co. Mitte August während einer Auktion in Pebble Beach anbietet. Spoiler vorweg: Der Schätzpreis ist noch nicht bekannt. Kürzlich versteigerte Gooding & Co. den letzten von 105 gebauten GT40 für umgerechnet gut 2,9 Millionen Euro. Ein Kameraauto für den Film "Le Mans" brachte 2012 elf Millionen Dollar ein. Siebenstellig wird’s also in jedem Fall, wenn ein GT40 auf den Markt kommt.
Der Alan Mann-GT40
Alan Mann war neben Shelby American und Holman-Moody eines von drei Teams, die Ford beauftragte, den GT40 zu perfektionieren. Ford entwickelte selbst ebenfalls seinen Le-Mans-Rennwagen weiter; die Evolutionsstufen reichen vom Mk1 über den Mk2 bis zum J-Car.
Alan Mann entschied sich nach umfangreichen Tests mit einem GT40 Mk1, Chassis und Fahrwerk anzupassen sowie das Gewicht zu reduzieren. Das Rennteam ließ sich Aluminiumbleche dengeln und ersetzte damit die originale Fiberglas-Karosserie. Lackiert wurde die Alukarosserie natürlich in rot mit goldenen Streifen. Zwei Autos sind so entstanden. Der AM-GT1 bekam eine leistungsgesteigerte Version des 289-cui-V8 eingebaut. Der 4,7-Liter-V8 wurde mit einem ZF-Fünfganggetriebe kombinert, dazu kamen noch etwa 100 kleinere Modifikationen. Laut Gooding & Co. handelt es sich dabei um genau jenes Auto, das nun aus dem Besitz eines Sammlers versteigert wird.
Er fuhr in Le Mans, aber nicht im Rennen
Seine Fähigkeiten bewies AM-GT1 1966 während des Trainings zum 12-Stunden-Rennen von Sebring mit dem siebten Startplatz. Das Debüt bestritten die Fahrer Sir John Whitmore und Frank Gardner. Im Rennen selbst schied das Auto mit Kupplungsdefekt aus. Im April 1966 erschien das Auto zu Tests in Le Mans. Im Training zum 24h-Rennen wurde das Alan-Mann-Auto Vierter hinter einem J-Car, einem GT40 Mk 2 und dem Schwesterauto AM-GT2. Ford entschied jedoch spontan, nur mit dem Siebenliter-GT40 anzutreten. AM-GT1 wurde an Holman-Moody verkauft und ging anschließend durch die Hände mehrerer Sammler.
GT-40-Experte Bob Ash restaurierte das Auto laut Gooding & Co. über fast 15 Jahre. Die Lackierung in rot-gold mit weißen Streifen und die Startnummer "16" entsprechen heute wieder dem Stand während der Le-Mans-Tests von 1966. Seit 2019 hat das Auto diverse Preise gewonnen – unter anderem einen zweiten Platz in seiner Klasse während des Concours d’Elegance in Pebble Beach. Genau dort wird das Auto nun versteigert. Die Auktion findet am 14./15. August statt.