Ford GT40 in der Auktion
Auto von 1966 mit Le-Mans-Erfahrung
Einer von acht Ford GT40 von 1966 ist jetzt in der Auktion – das Auto ist in Le Mans und Sebring Rennen mitgefahren.
06.02.2025
Gregor Hebermehl
Foto: shooterz.biz ©2024 Courtesy of RM Sotheby's
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Dieser Ford GT40 Mk II von 1966 ist im Februar 2025 bei RM Sotheby’s in der Auktion.
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Vom GT40 Mk II hat Ford nur acht Exemplare gebaut.
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Mit dem GT40 Mk II hat Ford 1966 die Dominanz von Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans nachhaltig gebrochen - das zum Verkauf stehende Modell (Bild) ist in Le Mans allerdings ausgeschieden.
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Mitte der 2000er-Jahre haben Ford-Spezialisten, die das Auto noch aus seiner Bauzeit kannten, den GT40 Mk II in seinem Original-Look von 1966 lackiert.
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Das zum Verkauf stehende Exemplar des GT40 Mk II gilt als das technisch ursprünglichste, da es sein 1966 keine Updates mehr bekommen hat.
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Der Le-Mans-Renner hat sein Steuer auf der rechten Seite.
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Der rechtsgelenkte Ford GT40 hat als Rennwagen einen puristischen Innenraum und keinen Beifahrersitz. Das Interieur ist aus dem Jahr 1966.
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Die Rennsport-Sicherheitsgurte kamen von GQ Parachute Company Limited aus dem englischen Woking. Heute Teil der Wardle Storeys PLC, stellt GQ Parachute immer noch Fallschirme her.
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Die Zündung schaltet der Fahrer über einen metallenen Kippschalter ein.
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Klassische Rundinstrumente und Kippschalter für die Hupe, die Scheibenwasch-Anlage, die Scheibenwischer und die Frontscheinwerfer sitzen links vom Lenkrad.
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Die Sicherungen sind vom Armaturenbrett aus zugänglich und von einer Plexiglas-Scheibe geschützt.
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"For Racing Purpose Only - Not For Higway Use" - Reifenhersteller Goodyear weist darauf hin, dass diese Reifen ausschließlich für den Einsatz auf der Rennstrecke gedacht sind.
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Mit dieser Lackierung war der GT40 Mk II 1966 bei den 24 Stunden von Le Mans unterwegs.
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Der schwarze Tankdeckel sitzt am Fuß der rechten A-Säule.
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In der Fronthaube klafft ein großer Kühlluft-Einlass.
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Außerdem gibt es in der Fronthaube strömungsgünstige NACA-Öffnungen.
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Unter der Fronthaube sitzt ein vollwertiges Reserverad, dahinter ist der Tank angeordnet.
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Der Einbau eines im Vergleich zur Vorgänger-Generation größeren Motors erforderte zusätzliche Kühlluft-Öffnungen an der Fahrzeug-Schulter.
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Auf dem Heckdeckel sitzen Luftöffnungen zur Kühlung des Bremssystems.
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Die Heckscheibe besteht aus Gewichtsgründen aus dünnem Plexiglas - sie ist mit der Karosserie verschraubt.
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Die Mittig aus dem Heck austretenden Endrohre sind zu einem Markenzeichen der Ford-GT-Modelle geworden.
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Unter dem Heckdeckel verbirgt sich der Big-Block-NASCAR-427-V8-Motor, den Shelby American speziell für den Langstrecken-Einsatz im Ford GT 40 Mk II angepasst hat.
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Das Typenschild dieses Ford GT40 Mk II.
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Der hochgeklappte Heckdeckel gibt den Blick auf den 7,0-Liter-V8-Motor, die Abgaskrümmer und das Fahrwerk an der Hinterachse frei.
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Ein Ford GT40 Mk II von 1966 ist jetzt bei RM Sotheby’s in der Auktion. Das Modell ist eins von nur acht gebauten Exemplaren. In den frühen 1960er-Jahren dominierte Ferrari die 24 Stunden von Le Mans, Ford war mit seinem GT40X Mk. I unterlegen. 1965 belegte Ferrari in Le Mans die ersten drei Plätze, was Ford zu viel war. Die Ford-Verantwortlichen schickten unfertige GT40s zu Shelby American. Für den GT40 Mk II sollten die Rennsport-Spezialisten von Shelby unter anderem den Big-Block-NASCAR-427-V8-Motor für Langstreckenrennen modifizieren – natürlich so, dass er in den GT40 passte. Der im Vergleich zum Vorgänger größere Motor erforderte zusätzliche Kühllufteinlässe im Bereich der Schultern und Bremskühl-Lufteinlässe auf dem Heckdeckel. Insgesamt mussten die Ingenieure von Shelby die komplette Aerodynamik überarbeiten.
Der von RM Sotheby’s verauktionierte GT40 Mk II hat die Fahrgestellnummer P/1032. 1966 fuhren die US-Amerikaner Walt Hansgen und Mark Donohue das Auto für das Team Holman-Moody bei den 12 Stunden von Sebring auf Platz drei – auch die ersten beiden Plätze belegte Ford. Tragischerweise starb Walt Hansgen bei einem Unfall während eines Testwochenendes für das Rennen in Le Mans auf einem anderen Chassis. Donohue trat aber mit dem Auto 1966 in Le Mans an – wieder für Holman-Moody. Der GT40 hatte schnell große Schwierigkeiten, kam nie über Platz 30 hinaus. Er verlor seine Heckverkleidung und musste nach nur zwölf Runden ausscheiden. Für Ford war 1966 aber ein epochales Le-Mans-Jahr: Die US-Amerikaner holten die Plätze eins, zwei und drei und hatten damit die Le-Mans-Vormachtstellung von Ferrari für Jahrzehnte gebrochen.
Ausstellungsberühmtheit nach kurzer Rennkarriere
Trotz seines unglücklichen Endes in Le Mans erlangte der GT40 Mk II mit der Fahrgestellnummer P/1032 Berühmtheit. Nach 1966 stand er auf verschiedenen Ausstellungen in Europa und den USA. 1968 hat dann mit Anton "Tony" Hulman Jr. der damalige Eigentümer der Indianapolis Motor Speedway das Auto für die auf dem Rennstreckengelände befindliche Ausstellung gekauft. In der Zwischenzeit hatte der Ford bereits mehrfach eine neue Lackierung bekommen.
Foto: shooterz.biz ©2024 Courtesy of RM Sotheby's
Der rechtsgelenkte Ford GT40 hat als Rennwagen einen puristischen Innenraum und keinen Beifahrersitz. Das Interieur ist aus dem Jahr 1966.
Mitte der 2000er-Jahre entschloss sich Ford, dem GT40 Mk II Fahrgestellnummer P/1032 seine originale Le-Mans-Lackierung von 1966 zu verpassen. Den Job hat ein Team aus ehemaligen Mitarbeitern übernommen, die 1966 noch mit den originalen Autos zu tun hatten – ehrenamtlich. Jetzt sieht dieser spezielle GT40 Mk II zwar aus wie seine sieben Modellgeschwister, ist aber technisch ein Unikat. Während die anderen eine umfangreiche Rennhistorie aufbauen konnten und deshalb von ihren Teams permanent technische Updates bekamen, blieb Chassis-Nummer P/1032 nach seinen beiden Rennteilnahmen technisch auf dem Stand von 1966 unverändert. Heute macht ihn das zu einem ursprünglichen und einzigartigen Exemplar unter den acht je gebauten GT40 Mk II.
8 bis 11 Millionen Dollar
Die Auktion zum Ford GT40 Mk II mit der Fahrgestellnummer P/1032 führt RM Sotheby’s am 27. Februar 2025 in Miami/Florida durch. Die Auktionatoren rechnen damit, dass der Hammer zwischen 8 und 11 Millionen Dollar (7,68 und 10,56 Millionen Euro) fällt.