Ford Ghia Probe I Concept und Hispano-Suiza Cabrio
2. Oldtimer brennt nach Pebble Beach - Zufall?
Weiteres Feuerdrama nach dem Pebble Beach Concours d’Elegance: Nach einer Ford-Konzeptstudie von 1979 ging ein Vorkriegs-Oldtimer Hispano-Suiza in Flammen auf. Die Polizei ermittelt.
10.09.2024 Thomas HarloffDie Monterey Car Week ist eine Veranstaltungsreihe, in der das Automobil gefeiert wird. Ein paar unbeschwerte Tage, in der unter der Sonne Kaliforniens exklusive Neuheiten und sündteure Klassiker im Zentrum eines Technik-Festivals stehen. Krönender Abschluss der Veranstaltungsreihe ist stets der Pebble Beach Concours d’Elegance, bei dem sich begehrenswerte Oldtimer einem Schönheitswettbewerb stellen. Diesmal endete das Highlight der Monterey Car Week leider mit gleich mehreren Tragödien. Zwei extrem wertvolle Oldtimer gingen in Flammen auf und brannten komplett aus.
Bereits bei der Abreise am 18. August 2024 war ein Ford Ghia Probe I Concept aus dem Jahr 1979 in Brand geraten, der von der Scott Grundfor Company aus Kalifornien in Pebble Beach ausgestellt wurde. Die jahrzehntealte Konzeptstudie wurde am Sonntagabend um etwa 19:00 Uhr Ortszeit bereits abtransportiert, als der Hänger, auf dem das Auto stand, plötzlich Feuer fing und nach kurzer Zeit komplett in Flammen stand. Zuerst machten Videos des Vorfalls in den sozialen Netzwerken die Runde, bevor die Besitzer selbst Bilder des Feuerdramas veröffentlichten und das Ereignis "mit großer Traurigkeit und schwerem Herzen" bestätigten.
Sachschaden: eine Million Dollar
Ernsthaft verletzt wurde bei dem Unglück niemand; lediglich ein Feuerwehrmann erlitt leichte Verletzungen. Der Fahrer des Pick-ups, mit dem der Hänger gezogen wurde, konnte ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Wälder und das Zugfahrzeug verhindern. Die Einsatzkräfte des Monterey Fire Departments konnten das Feuer zwar innerhalb von 15 Minuten löschen, doch da waren der Hänger und das alte Ford-Concept-Car bereits vollständig ausgebrannt. Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. Die Feuerwehr beziffert den Wert des Autos auf ungefähr eine Million Dollar (aktuell umgerechnet etwa 905.000 Euro).
"Es fühlt sich an, als hätten wir heute ein Mitglied unserer Familie verloren", schreibt Drew Grundfor im Namen der Firma in den sozialen Medien. Demnach kümmert sich die Scott Grundfor Company, eigentlich ein Restaurator und Händler klassischer Mercedes-Modelle, bereits seit etwa 20 Jahren um den Ford Ghia Probe I Concept. Das Unternehmen kaufte die Konzeptstudie einst direkt vom Hersteller und war somit deren zweiter Besitzer. "Wir sind unendlich dankbar, dass wir mehr als zwei Jahrzehnte Zeit mit dem Probe I hatten und ein Teil der Geschichte dieses Autos sind, so tragisch dieses Ereignis auch war." Die Überreste des Autos sollen nun in die Firmenzentrale gebracht werden, um dort weiterhin neben anderen früheren Ford-Konzeptstudien in der Sammlung zu stehen.
Hispano-Suiza in Flammen
Mehrere Wochen später ereilte das gleiche Schicksal ein weiteres Pebble-Beach-Ausstellungsstück. Wie die Feuerwehr von Monterey bekanntgab, geriet am späten Nachmittag des 4. September auf dem Highway 68 (Monterey-Salinas Highway) ein Fahrzeuganhänger in Brand. Darauf wurde ein 1934er Hispano-Suiza J12 Vanvooren Cabriolet transportiert, das beim vorherigen Concours d’Elegance noch überaus erfolgreich abgeschnitten hatte: Das Auto vom in Hongkong lebenden Sir Michael Kadoorie belegte den zweiten Platz in der Kategorie J-1 (European Classic Touring Early).
Entsprechend wertvoll war der Vorkriegs-Klassiker mit V12-Motor: Den Sachschaden beziffern die Einsatzkräfte auf zwei Millionen Dollar (1,8 Millionen Euro) für das Auto plus 15.000 Dollar (13.600 Euro) für den völlig zerstörten Trailer. Personen kamen bei diesem Unglück nicht ernsthaft zu Schaden. Der Fahrer des Gespanns erlitt leichte Verletzungen. Ihm gelang es, den Anhänger vom Zugfahrzeug abzukoppeln, bevor die Flammen übergreifen konnten. Die schnell eingetroffenen Feuerwehrleute konnten zudem verhindern, dass die Flammen die umliegende Vegetation erfassen konnten.
"Einfach eine Pechsträhne"
Zwei derart ähnliche Feuerunglücke haben inzwischen auch die örtliche Polizei auf den Plan gerufen, die zusammen mit Brandexperten die bisher unklare Unglücksursache untersucht. Bisher haben die Behörden jedoch keine Anzeichen für Unregelmäßigkeiten entdeckt. "Es ist ungewöhnlich, dass so etwas zweimal passiert", sagt Chris Grogan, Leiter der Feuerwehr von Monterey, der US-Website "Carscoops" zufolge. "Doch keines der beiden Ereignisse scheint verdächtig zu sein. Es ist einfach eine Pechsträhne."