Ford Escort Cosworth Gruppe N von 1993
Dieser Rallye-Escort kostete sechsstellig
Ein britischer Händler hat einen fast neuen Ford Escort Cosworth der Gruppe N verkauft. Das Rallye-Auto hat gerade mal 703 Meilen auf dem Tacho.
03.01.2025
Andreas Of-Allinger
Foto: Appreciating Classics
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Der britische Händler Appreciating Classics hat diesen Ford Escort Cosworth verkauft.
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Das Gruppe-N-Rallyeauto ist praktisch neuwertig.
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Anders als beim Serien-Escort ist der Motor beim Cossie längs eingebaut.
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Instrumententafel, Schalthebel und Lenkrad des Rechtslenkers stammen aus dem Serienauto, alle anderen Teile kommen aus dem Motorsport.
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Käfig und Schalensitze sind im Motorsport Pflicht. Teppiche und Geräuschdämmung sind dafür verzichtbar.
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Der Cossie hat gerade mal 703 Meilen (1.125 km) auf dem Tacho.
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Dieser Ford Escort RS Cosworth ist in Blue-Oval-Kreisen sehr bekannt.
Foto: Iconic Auctioneers
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Es handelt sich um eines von drei Vorserienmodellen.
Foto: youtube/UKTV/BBC
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Jeremy Clarkson fuhr den "Cossie" mehrere Male: Als Ford ihm das Auto für 12 Monate überließ und später für eine Folge von "Clarkson's Car Years".
Foto: youtube/UKTV/BBC
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Die originalen Kennzeichen von damals sind noch vorhanden.
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Natürlich hat das Vorserienmodell den riesigen Flügel auf der Heckklappe. Fans nennen das Teil "Whale Tail".
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Ab 1996 konnten Käufer den Heckflügel abbestellen.
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Kurioserweise hat der Prototyp keinen Katalysator - die Serienmodelle hingegen schon.
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Der Heckflügel bringt Abtrieb und kostet ein paar km/h Höchstgeschwindigkeit. Bei einem Rallyeauto ist Abtrieb wichtiger.
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Schlitze in der Motorhaube lassen heiße Luft aus dem Motorraum entweichen.
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Weil die Technik vom Sierra stammt, ist im Coswort RS der 220-PS-Turbomotor längs eingebaut.
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Der Rechtslenker ist komplett ausgestattet.
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Typisch 90er: Kassettenradio und CD-Wechsler.
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Zusatzinstrumente auf der Mittelkonsole geben unter anderem über den Ladedruck Auskunft.
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Der "Cossie" ist 82.514 Meilen gelaufen, umgerechnet 132.022 Kilometer.
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Weiß, wild und kaum benutzt: Iconic Auctioneers hat Mitte November 2023 für einen neuwertigen Ford Escort RS Cosworth einen neuen Besitzer gefunden.
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Einer der Vorbesitzer hatte Fahrersitz, Lenkrad und Zusatzinstrumente mit Folien geschützt.
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Der Turbo-Zweiliter hat gerade mal 643 km runter und sieht entsprechend neuwertig aus.
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Angeboten wurde der Rallye-Escort für 143.750 britische Pfund, was 165.313 Euro entspricht.
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Der Heckspoiler, von Fans "whale tail" genannt, wurde damals durchaus kontrovers aufgenommen, sorgt aber für Druck auf der Hinterachse.
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Später konnten Käufer den Riesenflügel abbestellen. Das war hier nicht der Fall.
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Entwickelt hat Ford den RS Cosworth bei der britischen Special-Vehicle-Engineering-Einheit SVE, gebaut bei Karmann in Rheine.
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Bei Silverstone Auctions kam am Samstag, 20.5.2023 im britischen Northampton dieser schwarze Ford Escort Cosworth unter den Hammer.
Foto: Silverstone Auctions
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Der beflügelte Escort aus dem Baujahr 1996 hat gerade mal 76 Meilen, umgerechnet 121,6 Kilometer auf dem Tacho und ist entsprechend teuer.
Foto: Silverstone Auctions
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Auf 150.000 bis 180.000 britische Pfund, also 172.470 bis 206.960 Euro, hatte das Auktionshaus das mögliche Höchstgebot geschätzt.
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Im Rallye-Homologationsmodell baute Ford den Motor längs statt quer ein. Der Zweiliter-Turbo treibt mit 220 PS alle vier Räder an.
Foto: Silverstone Auctions
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Innen wirkt der Rechtslenker recht harmlos und sehr unbenutzt.
Foto: Silverstone Auctions
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Der Meilentacho geht bis 170. Weiße Instrumentenskalen galten in den 1990er-Jahren als "Must-have" für sportliche Autos.
Foto: Silverstone Auctions
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Den Spoiler konnten Kunden abbestellen. Doch erstens sieht er cool aus und zweitens ist er gut für den Abtrieb.
Foto: Silverstone Auctions
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Auf der Auktionsplattform Collecting Cars stand Ende 2022 dieser Ford Escort RS Cosworth zum Verkauf. Kennern fällt sofort auf, dass die Front nicht zum Auto passen kann: Die Motorhaube samt ovalem Grill stammt von einem 1993er-Escort.
Foto: collectingcars.com
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Das liegt daran, dass Karmann zum Produktionsende 1996 zwar noch Teile für zwei Escort RS Cosworth hatte, aber nicht mehr die Motorhauben vom 1989er-Escort. Also bekamen die letzten beiden Cossies eben diese Hauben - samt der Luftlöcher.
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Der "whale tail", wie der Heckflügel auch heißt, konnte 1996 zwar schon abbestellt werden, kam aber selbstverständlich ans Auto. Er reduziert die Höchstgeschwindigkeit, was für ein Rallyeauto weniger wesentlich ist als der gesteigerte Abtrieb.
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Unter der Hülle des Kompakten steckt die Technik des Sierra RS Cosworth.
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Ford nutzte den Escort in der Rallye-WM und musste dafür eine Homologationsserie bauen.
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Statt der für die Homologation nötigen 2.500 Exemplare wurden über 7.000 Escort RS Cosworth gebaut.
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Der Motor ist, anders als beim Serien-Escort, längs eingebaut.
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Hinter dem Airbag-Lenkrad mit dickem Pralltopf sind weiße Instrumente zu erkennen.
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Die Sitze sind mit Leder bezogen. Das Interieur scheint gut erhalten zu sein.
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Knapp 100.000 Kilometer hat der Cossie auf dem Tacho.
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Digitale Außentemperaturanzeige, knubbelige Heizungs-Drehschalter und das Kassettenradio entführen in die 90er-Jahre.
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Zum Kassettenradio gehört ein CD-Wechsler im Armaturenbrett.
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Viele Rallye-Einsätze kann der Ford Escort Cosworth nicht erlebt haben, den Appreciating Classics kürzlich verkauft hat. Das 1993 gebaute Gruppe-N-Auto hat 703 Meilen, umgerechnet 1.125 Kilometer auf dem Tacho.
Escort Cosworth mit über 300 PS
Der längs montierte Zweiliter-Turbomotor mit rund 300 PS darf also als gerade mal eingefahren gelten. Anders als bei zivilen Escort, die dem klassischen Kompaktklasse-Rezept mit vorn quer eingebautem Motor und Frontantrieb folgen, hat der "Cossie" den Antriebsstrang des Sierra und deswegen einen längs eingebauten Motor.
Laut Händler hat Ford den Escort Cosworth am 19. August 1992 in Motorsport-Spezifikation gebaut. Die Karosserie ist in Diamond White lackiert und die Ausstattung einfacher als beim Straßenauto: Kurbelfenster, keine Klimaanlage, kein Radio. Käfig, Schalensitze und Renngurte schützen Fahrer und Beifahrer. Für den harten Rallyeeinsatz sind die Fahrwerksaufnahmen verstärkt. Außerdem hat der Zweiliter-Turbomotor mehr Leistung als die 220 PS starke Straßenversion.
Mit Ford Motorsport 909-Teilen wurde der Escort nach Fertigstellung auf die Standards der Gruppe N+ umgebaut. Unter anderem bekam das Rallyeauto einen motorsporttauglichen Kraftstofftank und einige neue Motorteile wie etwa eine andere Nockenwelle, um die Leistung auf über 300 PS anzuheben. Anschließend wurde das Auto nach Jakarta exportiert, wo es wohl tatsächlich einige Rallyes fuhr. Doch der Besitzer stellte das Auto weg, und dabei blieb es für einige Jahre. Später kam der kaum gefahrene Escort über Australien, wo er einen Service erhielt, nach UK. Im Jahr 2023 wurden in die Überholung der Mechanik gut 23.000 britische Pfund (27.710 Euro) investiert. Der Verkaufspreis lag bei 150.000 Pfund, umgerechnet rund 180.000 Euro.