Fiat Uno Turbo i.e. ab 5.000 Euro
Brachiales Turboglühen
Der Fiat Uno Turbo i.e. war in den 80ern der brachialste Kleinwagen - er ging brutal vorwärts und drehte noch im 5. in den roten Bereich. Leider waren Bremsanlage und Fahrwerk massiv überfordert.
12.02.2015
Marcus Peters
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Heißes Teilchen: Der Frauenliebling Fiat Uno kam 1983 als Nachfolger des 127, ab 1985 gab es auch eine heiße Turbo-Version.
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Mit vollem Namen hieß die Krawall-Büchse Fiat Uno Turbo i.e. und hatte mehr als doppelt so viel Leistung als das Einstiegsmodell mit 45 PS.
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Die erste Version mit strengem Gesicht kam mit einem 105 PS-1,3-Liter ohne Kat im Jahr 1985 auf den Markt.
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Bei der späteren Fiat Uno Turbo i.e. änderte sich einiges an der Karosserie, unter anderem bekam er kleinere Scheinwerfer, einen anders gestalteten Grill und Stoßfänger in Wagenfarbe.
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Eine Schönheit ist auch das Lenkrad nicht, dazu kommen Hebeleien und eine Hartplastik-Landschaft.
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Die Stoffe spiegeln den Geschmack der 80er: In Verbindung mit einfachen Materialien ergibt sich ein pragmatisches Ambiente.
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Verschweigen wir den hässlichen Innenraum und das Kastendesign. Hier geht es nur um eines: TURBO!
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Die Fahrleistungen des Fiat Uno Turbo i.e. können sich sehen lassen: Die erste - Kat-lose - Serie knackt knapp die 200 km/h-Marke und sprintet in 8,3 s auf Tempo 100.
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Uhrensammlung: 7 Anzeigen informieren den Fahrer über Tempo, Drehzahl, Öl- und Wassertemperatur, Öl- und Ladedruck und den Füllstand im Tank.
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Der sportliche Fiat Uno Turbo i.e. wiegt zunächst rund 835 kg, die späteren Versionen werden immer schwerer.
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Zuletzt bringt der mit schwülstigen Verkleidungen optisch auf Krawall gebürstete Uno Turbo rund 60 kg mehr auf die Waage.
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Zwar steigt die Motorleistung auf bis zu 105 PS, doch die Fahrleistungen des Urmodells erreicht der facegeliftete Fiat Uno Turbo nicht mehr.
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Gerade die erste Version des Fiat Uno Turbo i.e. ist ein gesuchtes Auto, denn es gibt nur noch sehr wenige davon.
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Sie wurden meist verheizt oder starben den Unfalltod. Rund 5.000 Euro sollte man mindestens rechnen, wenn man sich für einen der frühen 105 PS-Uno Turbo interessiert.
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Dafür hat man die Chance, schon jetzt ein H-Kennzeichen zu bekommen, denn die ersten Exemplare des Uno Turbo liefen im Frühjahr 1985 vom Band.
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Drehfreude ohne Ende: Selbst im 5. Gang drehte der kurz übersetzte 1,3-Liter-Vierzylinder noch in den roten Bereich.
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Der Uno war für Fiat ein großer Erfolg: Er bekam 11 internationale Preise, erreichte hohe Verkaufszahlen und wurde nach seinem Produktionsende in Europa im Jahr 1993 noch in vielen Ländern weitergebaut.
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In Indien und Südafrika lief er genauso vom Band, wie in Polen - wo er als Innocenti Mille verkauft wurde. In Pakistan und Brasilien wird der Uno noch immer gefertigt.
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Knallige Version: Vom Uno Turbo gab es während seiner Bauzeit grelle Kombinationen.
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Haustuner Giannini präsentierte 1990 eine noch sportlicher Version des Uno, die als Giannini Fiat Uno Turbo Torino! vorgestellt wurde.
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Die Leistung des Motors wurde auf 148 PS gesteigert, doch viel auffälliger waren die Änderungen der Karosserie. 220 km/h soll der Giannini-Uno erreichen.
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Das Ende des Uno: Abgelöst wurde der Fiat Uno im Jahr 1993 von dem Punto, der seit 2005 in der dritten Generation vom Band läuft.
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Der GTI-Schreck. Liebe Kollegen Renz und Schröder, das mag ja alles für den Peugeot 205 GTI und den Polo G40 zutreffen. Aber: Habt ihr nie einen Fiat Uno Turbo in die Finger bekommen?
Fiat Uno Turbo ging am brachialsten
Ich habe damals tatsächlich auch eure Lieblinge in Erwägung gezogen, mich aber für den Fiat Uno Turbo i.e. mit 105 katlosen PS entschieden. Warum? Weil er am brachialsten vorwärts ging. Ist die Kiste gerannt ... verrückt! Im fünften Gang musstest du auf gerader Strecke sogar irgendwann vom Gas, weil der 1,3-Liter wie besessen in den roten Bereich gedreht hat. Dann stand die Tachonadel weit jenseits der 200 km/h.
Nach einer Baustelle konnte man sich sogar bei einem Golf G60 im Windschatten ansaugen und lange dranbleiben. Es durfte nur nichts Unvorhergesehenes eintreten, denn die Bremsanlage war mit der Leistung völlig überfordert. Und das Fahrwerk genauso. In Verbindung mit der schwammigen Lenkung hat die schauklige Abstimmung dem Ritt über die Landstraße besondere Spannung verliehen. Da gehörte der Turbo nur zwischen zwei Kurven zu den Schnellen.
Im 5. Gang in den roten Berich gedreht
Doch das alles war nicht einmal das Schlimmste - nein, es war der Zahn der Zeit. Er nagte im Turbotempo an der Karosserie. Unerbittlich. Bis die Schweller des Fiat Uno Turbo i.e. durch waren. Doch der Motor: bis zuletzt kerngesund. Obwohl ich ihn nach dem Warmfahren nie geschont habe. Was hat der bei vollem Ladedruck gefaucht. Wunderbar.
Kaum zu finden und dann ab rund 5.000 Euro
Habe ich Ihnen den Mund wässrig gemacht? Dann stellen Sie sich auf eine lange Suche ein. Rostfreie Exemplare sind die Ausnahme, Kilometerleistungen unter 100.000 auch. Deshalb: erst viel Glück und dann viel Spaß!
Ab 5.000 Euro muss man schon kalkulieren für einen Fiat Uno Turbo i.E. in gutem Zustand. Die motoren sind zwar haltbar, doch viele Uno Turbo wurden bis in vierte und fünfte Hand durchgereicht - ohne ernsthaft an Wartung und Pflege zu denken. Zudem ist das Blech des Fiat rostanfällig, ein Neuaufbau lohnt nicht. Gute Fahrzeuge findet man zuweilen in den südlichen Ländern Italien, Frankreich, Spanien. Auch in ENgland war der Uno Turbo beliebt, vielleicht kann also ein rechtsgesteuerter eine Option sein.