Cabriolet mit vier Sitzen und Mittelmotor

Wäre das die Millionenfrage, würden Sie gewinnen?

In der Automobilwelt gab es immer wieder ungewöhnliche Konzepte und Layouts, die sich aus verschiedenen Gründen nicht durchsetzen konnten. So gibt es bis heute genau ein Cabriolet-Modell im 2+2-Layout mit Mittelmotor. Wissen Sie welches das ist?

Ferrari Mondial Cabrio mit 4 Sitzen und Mittelmotor Foto: Patrick Lang/Ferrari/Pixabay 7 Bilder

Falls Sie eines Tages bei "Wer wird Millionär" gegenüber von Günther Jauch sitzen und er von Ihnen wissen möchte, welches das einzige Cabriolet mit vier Sitzen und einem Mittelmotor ist, würden Sie die Antwort kennen? Als kleiner Tipp: es stammt von einem italienischen Hersteller, der sich lange weigerte, den Motor hinter dem Passagierabteil zu platzieren, denn "Die Pferde gehören vor den Wagen”, so einst Enzo Ferraris Philosophie.

Der Sportwagenriese wollte in den 80er-Jahren die Attraktivität seiner beiden Mittelmotor-Modelle 308 und 328 verbessern. Die Ingenieure überlegten sich, zwei weitere Sitze unterzubringen. Damit das gelingen konnte, verlängerten sie die bestehende Plattform des 308 GTBs von 2,34 Meter auf 2,65 Meter. Das röhrenförmige Spaceframe-Chassis blieb dabei unverändert und auch der Motor befand sich weiterhin vor der Hinterachse.

Zu lang und untermotorisiert

Ahnen Sie jetzt, von welchem Auto die Rede ist? Natürlich vom Ferrari Mondial. Die erste Generation, der Mondial 8, kam 1980 auf den Markt und war, im Gegensatz zum 308, von Pininfarina gezeichnet. Um den Insassen noch mehr Raum zu geben, verbreiterte der Italienische Hersteller den Mondial 8. Allerdings stieß der Wagen nicht auf derart große Begeisterung wie erwartet. Journalisten bezeichneten ihn als "zu lang für seine Breite” und der schadstoffarme V8-Motor war mit 214 PS zu schwach für die leistungshungrige Kundschaft.

Das seltenste Mondial-Cabrio überhaupt

Daher entschied sich Ferrari drei Jahre später dazu, ein stärkeres Aggregat einzubauen und eine weitere Karosserieform für ein breiteres Publikum anzubieten – ein Cabriolet. Zunächst bekam der Mondial Quattrovalvole (qv) einen 3,2-Liter-Motor mit 270 PS bei 7.000 Umdrehungen pro Minute. Der Nachteil: Durch das Faltdach im Heck rückte die hintere Sitzreihe weiter nach vorn. Während das Coupé gemütlich ist, wird es im Cabriolet selbst für kleine Erwachsene regelrecht eng, so dass fast nur Kinder die zweite Sitzreihe nutzen können. Bis heute ist es die seltenste Variante aller Mondial. Ferrari baute nämlich nur 629 Exemplare.

Auf den qv folgten noch Mondial 3,2 und t. Der 3.2 debütierte 1985 in Frankfurt und verlor die schwarzen Kunststoff-Stoßstangen zugunsten von farbigen Elementen, was das Design deutlich aufräumte. Die Konstrukteure integrierten außerdem Blinker und Zusatzscheinwerfer in die untere Schürze. Der Mondial t bekam eine umfassende Überarbeitung. Dazu gehörten ein neuer Antriebsstrang und der längs eingebaute Motor mit 300 PS. Bis heute verwendete kein weiterer Autohersteller das Mittelmotor-Layout für ein Cabriolet mit vier Sitzplätzen.