Ferrari F2002 F1 für 6,6 Millionen versteigert
Schumis F1 teuerster Rennwagen 2019
Der F1 Ferrari, mit dem Michael Schumacher 2002 drei Grand Prix gewann, ist eines der zehn teuersten Auktions-Autos 2019.
28.01.2020 Andreas Of-AllingerF1-Autos von Ferrari kommen selten auf den Markt. Ende November hat RM Sotheby’s in Abu Dhabi einen F2002 versteigert, mit dem Michael Schumacher drei Rennen gewann. Sechs Rennen vor Ende der Saison 2002 wurde Schumacher zum fünften Mal Weltmeister. Ferrari gewann im selben Jahr den Konstrukteurstitel. Für beide war es ein Hattrick: Fahrer und Rennstall gewannen die WM jeweils zum dritten Mal in Folge.
Drei Siege mit Chassis 219
Zehn seiner elf Siege in der Saison 2002 fuhr Schumacher mit dem F2002, drei mit dem Chassis 219, das in Abu Dhabi versteigert wurde. Der Wagen hat also nicht nur Rennhistorie, sondern kann auch drei Siege und eine Pole-Position vorweisen. In einigen Rennen und Qualifyings fuhr Rubens Barichello den Wagen.
Mehr als eine Weiterentwicklung
Für den Nachfolger des F2001 hatte Ferrari ein neues, leichteres Chassis, einen 3,0-Liter-V10 und ein neues Titan-Getriebe entwickelt. Aerodynamik, Kühlung und Gewicht waren optimiert. Die ersten Tests mit dem neuen Chassis fuhr Rubens Barichello im März 2002 auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona.
Schumachers Weltmeisterauto
Nach einem kurzen Shakedown mit Testfahrer Luca Badoer auf der Ferrari-Hausstrecke Fiorano kam Chassis 219 zum San Marino Grand Prix nach Imola. Barrichello qualifizierte sich damit als Zweiter. Für das Rennen übernahm Schumacher das Auto und gewann mit 18 Sekunden Vorsprung. Zweiter wurde Barrichello, Dritter Michaels Bruder Ralf mit einem Williams-BMW. Weitere Rennen gewann Schumacher mit dem Chassis 219 beim Österreichischen Grand Prix in Spielberg und in Magny Cours beim Frankreich GP. Während dieses Grand Prix gewann Schumacher die Weltmeisterschaft – sechs Rennen vor Ende der Saison. Chassis 219 ist also eines von fünf Schumachers Weltmeisterautos.
Bei den letzten beiden Rennen der Saison fuhr Barrichello das Auto, während Schumacher in den Chassis 221 und 223 unterwegs war. Nachdem der F2002 192 sein Soll als Rennauto erfüllt hatte, verkaufte ihn die Scuderia an einen japanischen Sammler, der schon das Chassis 220 gekauft hatte.
6 Millionen Euro für Schumis Ferrari
Am 30. November 2020 bezahlte ein Bieter inklusive Aufgeld 6,64 Millionen Dollar für den Schumacher-Ferrari – umgerechnet knapp 6 Millionen Euro. Vor dem Verkauf durfte für die Fotoproduktion noch einmal Schumachers Sohn Mick ans Steuer.
Ausgeliefert wird das Auto über Ferrari in Fiorano, Motor und Kraftübertragung werden dort revidiert. Der künftige Besitzer kann damit bei Veranstaltungen der Corse Clienti fahren – inklusive Betreuung durch Ferrari-Mechaniker.