Ferrari 365 GT4 2+2 (1973) verkauft
180.000 Euro für Niki Laudas Ferrari
Ein Ferrari 365 GT4 2+2, den F1-Weltmeister Niki Lauda zwei Jahre als Dienstwagen fuhr, wurde am 7.12.2022 online versteigert. Der Promi-Bonus war enorm.
08.12.2022 Andreas Of-AllingerDie Farbe ist nicht original, der Kilometerstand ebenso unbekannt wie die Wartungshistorie oder die Anzahl der Vorbesitzer. Würden Sie ein solches Auto kaufen? Vielleicht schon, denn zum einen handelt es sich bei dem Ferrari, den das österreichische Auktionshaus Dorotheum am 7. Dezember 2022 online versteigert hat, um einen von nur 470 jemals gebauten 365 GT4 2+2. Und zum anderen fuhr Niki Lauda das Auto.
Ferrari-Fahrer mit 24 Jahren
Zwei Jahre war der Rennfahrer mit dem Zwölfzylinder-Coupé unterwegs. Er hatte ihn als Dienstwagen gleich nach seiner Vertragsunterzeichnung bei Ferrari bekommen und mit italienischem Zollkennzeichen genutzt, so die Beschreibung im Auktionskatalog. Ein Bild von September 1973 zeigt Lauda beim Waschen seines Dienstautos, das damals noch in Grigio Argento lackiert war. Der Rennfahrer war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 24 Jahre alt.
Im Jahr darauf fuhr Lauda für Ferrari in der Formel 1, gewann den Großen Preis von Spanien in Jarama, kollidierte auf dem Nürburgring mit Jody Scheckter und wurde am Ende der Saison Vierter hinter seinem Teamkollegen Clay Regazzoni. In seinem zweiten Ferrari-Jahr holte Lauda die Weltmeisterschaft.
Den 365 GT4 2+2 hatte er da schon abgegeben: Im Januar 1975 verkaufte er ihn an den Bruder eines Mitarbeiters von Denzel in Innsbruck. Ein weiterer Besitzer, Karl Oppitzhauser, war ebenfalls Rennfahrer. Ein anderer Sohn des österreichischen Ferrari-Importeurs Wolfgang Denzel ließ die Karosserie "auf irgendwie Dunkelrot metallic umlackieren", so die Beschreibung des Auktionshauses. Die Spur von Laudas Ferrari verlor sich so gründlich, dass der aktuelle Besitzer nicht wusste, dass Lauda einst seinen Ferrari fuhr. Die Auktion endete am 7. Dezember 2022 um 17:08 mit einem Höchstgebot von 180.000 Euro. Inklusive 15 Prozent Aufgeld für das Auktionshaus ergibt sich ein Verkaufspreis von 207.000 Euro. Den Zuschlag erhielt laut Dorotheum ein Bieter aus Österreich.